Am Dienstagabend bestand noch die Hoffnung, dass Jens Vortmann mit einer Quetschung davonkäme. Zugezogen hat er sich die Verletzung bei einer Parade im Teststpiel gegen die japanische Nationalmannschaft. Nach einem MRT und der ärztlichen Diagnose folgte die Schreckensnachricht: Das vordere Kreuzband im rechten Knie ist mindestens angerissen, der Kapitän fällt länger aus.
Wie lange genau, wird eine Operation am Donnerstag durch Teamarzt Prof. Dr. Pierre Hepp und die folgende Heilung zeigen. Doch drei Monate wird es wohl dauern, bis der 31-Jährige wieder voll ins Training einsteigen kann. „Passiert ist es, weil Jens eine Parade etwas ausdehnte. Die Japaner werfen einfach später im Bewegungsablauf, als wir das kennen. Beim Aufkommen hat er sich das Knie etwas verdreht“, schilderte Trainer Michael Biegler die Situation aus seiner Sicht von der Seitenlinie.
Damit reiht sich Vortmann in eine Liste von Verletzten ein. Schon Außen Lukas Krzikalla mit einem Mittelfußbruch sowie Andreas Rojewski durch eine Meniskusglättung und Gregor Remke mit einer Knorpelverletzung fehlen 6 Wochen. Philipp Weber setzt am Wochenende beim Spiel gegen Champions League-Sieger Montpellier mit einer Zerrung aus, wird dann aber wieder einsatzbereit sein. Neuzugang Raul Santos vom THW Kiel und der Däne Patrick Wiesmach sind angeschlagen, sodass der Trainer noch ihre Einsatzzeiten im Blick behalten möchte. Ähnlich verhält es sich mit Maciej Gebala, der aus Polen zum SC DHfK stößt und nach einem ausgeheilten Bänderriss noch Trainingsrückstand hat.
Geschäftsführer Karsten Günther erläuterte den Wert der seit einigen Monaten bestehenden Spielgemeinschaft mit den Handballern der LVB Leipzig: „Wir haben eh schon viel zusammengearbeitet, aber nun ist der Zeitpunkt, da wir das für die Bundesliga auch brauchen. Die Doppelspielrechte sind so möglich.“ Mit Jonas Hellmann, Steve Baumgärtel, Timo Löser, und nun Torwart Jan Guretzky erhalten die Bundesligisten in der Tat kräftige Unterstützung aus der dritten Liga, teilweise sind dies aber auch die Früchte der eigenen Nachwuchsarbeit. Die Ausfälle seien tragisch, da alle Spieler einen großen Ehrgeiz gezeigt hätten und nun loslegen wollten, so Günther weiter.
Es sind also weniger die Ergebnisse am Wochenende beim Heide-Cup wichtig, als die Erkenntnisse.
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