In ihrem letzten Heimspiel des Jahres verabschiedeten sich die Handballer des SC DHfK Leipzig mit einer packenden Vorstellung von ihren Fans. Immerhin 5.058 Zuschauer machten die Arena zu einem stimmungsvollen Handballtempel. Anteil daran hatte aber auch die sportliche Leistung des VfL Gummersbach, der die Partie bis wenige Minuten vor dem Ende völlig offengehalten hatte.

Der zwölffache Deutsche Meister aus Nordrhein-Westfalen musste zuletzt zwei Niederlagen einstecken, nachdem sie zuvor drei Siege in Folge feiern durften. Unter anderem hatten sie dabei den THW Kiel bezwingen können. “Wir wussten, dass uns Gummersbach alles abverlangen wird, denn sie hatten sich in den letzten Wochen deutlich gesteigert”, hatte nicht nur DHfK-Co-Trainer Matthias Albrecht geahnt, was auf die Grün-Weißen zukommen würde.

Die Leipziger, bei denen im Vorfeld auch noch Maximilian Janke mit einem Muskelfaserriss ausgefallen war, begannen in eigener Halle aber erfolgreich. Nach sechs Minuten führten sie mit 3:2. Dann allerdings schlichen sich Fehler ein, für die sich der Gast herzlich bedankte und plötzlich mit 4:7 (13.) vorn lag.

Bastian Roscheck (DHfK) vs. Alexander Becker. Bis zur Schmerzgrenze - und darüber hinaus. Foto: Jan Kaefer
Bastian Roscheck (DHfK) vs. Alexander Becker. Bis zur Schmerzgrenze – und darüber hinaus. Foto: Jan Kaefer

Zehn Minuten lang konnte diese Drei-Tore-Differenz immer wieder aufgefrischt werden (5:8/17. und 7:10/23.), bevor der SC DHfK mit vier Treffern in Folge das Blatt (11:10/29.) wendete. In die Halbzeitpause verabschiedeten sich beide Teams schließlich mit einem leistungsgerechten 11:11-Unentschieden.

“In der ersten Halbzeit kamen wir schwer ins Spiel, was vor allem an uns selber lag. Wir machen sieben technische Fehler, mit denen wir Gummersbach zu einfachen Toren eingeladen haben”, resümierte Co-Trainer Albrecht. “Dazu kam, dass wir bestimmt fünf, sechs hundertprozentige Chancen liegen gelassen und uns damit das Leben selber schwer gemacht haben. Super war aber, wie wir dann den Kampf angenommen haben und innerhalb kürzester Zeit die drei Tore Rückstand aufholen”.

Lukas Binder im Duell mit Gummersbach-Torwart Carsten Lichtlein. Foto: Jan Kaefer
Lukas Binder im Duell mit Gummersbach-Torwart Carsten Lichtlein. Foto: Jan Kaefer

Doch auch im zweiten Durchgang war lange völlig offen, ob es an diesem Sonntagabend überhaupt einen Sieger geben würde. Immer wieder stellte die Anzeigetafel den Spielstand auf Remis – bis hin zum 20:20 (49.). Dann allerdings gelang den Hausherren der alles entscheidende Zwischenspurt. Andreas Rojewski (erzielte insgesamt 11 Tore!), Niclas Pieczkowski und Alen Milosevic sorgten für das 23:20 (53.).

Von diesem Pfund konnten sich die Gummersbacher in der verbleibenden Zeit nicht mehr erholen, so dass Leipzig am Ende nicht unverdient mit 27:24 als Sieger von der Platte ging.

Für André Haber war es das letzte Heimspiel als Chefcoach, bevor im neuen Jahr Michael Biegler übernimmt. Foto: Jan Kaefer
Für André Haber war es das letzte Heimspiel als Chefcoach, bevor im neuen Jahr Michael Biegler übernimmt. Foto: Jan Kaefer

“In der zweiten Halbzeit greifen wir viel mutiger an, sind zielstrebiger und vor allem konsequenter im Abschluss, so dass wir einen kleinen Vorsprung herausarbeiten können, den wir auch über die Zeit bringen”, so Albrecht. “Wir sind sehr glücklich, heute gewonnen zu haben und das Heimspieljahr 2017 mit einem Erfolg abschließen konnten”.

Immerhin, nach der Hinrunde belegen die DHfK-Handballer mit 23 Punkten den 6. Platz in der Bundesliga-Tabelle – und liegen damit noch vor Magdeburg und Melsungen (je 22 Punkte). Die Differenz zu den europäischen Wettbewerben beträgt aktuell gerade einmal 3 Punkte, und der Abstand zum Platz an der Sonne überschaubare 5 Punkte. Was ist für die Leipziger also in der Rückrunde noch drin?

Die Statistik zum Spiel:
http://www.dkb-handball-bundesliga.de/…

Siegestänzchen - und Platz 6 zum Ende der Hinrunde. Foto: Jan Kaefer
Siegestänzchen – und Platz 6 zum Ende der Hinrunde. Foto: Jan Kaefer

So können Sie die Berichterstattung der Leipziger Zeitung unterstützen:

Jan Kaefer über einen freien Förderbetrag senden.
oder

Keine Kommentare bisher

Schreiben Sie einen Kommentar