Die Leipziger hielten die Partie am Samstagabend eine Halbzeit lang eng, trotz schlechtem Start. Die 5-1-Verteidigung der Gäste machte erst Probleme, dann kamen die Hausherren besser in Tritt. So kam es zum 3:3-Ausgleich in der achten Minute. Erst in der zweiten Halbzeit zeigte die Meistermannschaft mit einer bissigeren Verteidigung, dass sie insgesamt etwas mehr Klasse besitzt. Das kommende Pokalspiel der beiden Kontrahenten hat auf jeden Fall wieder Spannungspotential.
In den ersten zehn Minuten der Partie deutete sich bereits an, was ein entscheidender Faktor an diesem Samstagabend werden sollte: Ein ums andere Mal hielt Löwen-Torwart Mikael Alf Appelgren auch an sich 100-prozentige Torchancen. Auf der anderen Seite begann zwar Jens Vortmann ebenso stark, doch die geballte Ladung an Nationalspielern setzte sich zunehmend durch.
Besonders der Isländer Alexander Petersson setzte den Grün-Weißen zu, erzielte in Hälfte eins fünf Tore und brachte es am Ende auf neun Treffer und 90 Prozent Wurfquote. Dennoch blieben die Gastgeber auf Tuchfühlung, dies änderte sich erst mit dem Wiederanpfiff.
„Wir haben in der Pause besprochen, dass wir in der 6-0-Verteidigung nicht ganz so passiv sein dürfen. Also ist jeder noch einen halben Meter rausgerückt, hat Druck gemacht und das hat gut gewirkt“, sagte Löwen-Trainer Jacobsen nach dem Spiel. Tatsächlich brauchten die Leipziger fünf Minuten, um das erste Tor und neuneinhalb Minuten um das zweite Tor zu erzielen.
DHfK-Trainer André Haber erklärte bei der Pressekonferenz: „Es ist unglaublich schwierig, gegen eine solche Top-Mannschaft zurückzukommen, leider haben wir in beiden Halbzeiten einen schweren Start erwischt. Bei vier Toren Rückstand wollten wir den natürlich nicht größer werden lassen, aber wenn so viel pariert wird, ist es mental total schwer.“
Er zollte aber seinem Team großen Respekt dafür, dass sich niemand aufgab. Leider verletzte sich auch Tobias Rivesjö an der Hand: „Ich bin unglücklich auf die Hand gefallen, was es ist, finde ich gleich in der Notaufnahme heraus“, sagte er der L-IZ nach dem Spiel. Schon fast die ganze letzte Saison musste er mit einer Schulterverletzung aussetzen, ein Interview mit ihm bietet die aktuelle Ausgabe der Leipziger Zeitung. Bis zum Ausscheiden lief es mit zwei Toren ganz gut, was auch André Haber den anwesenden Journalisten bestätigte.
Ein Schlüssel zur erfolgreichen Ergebniskosmetik nach zwischenzeitlich elf Toren Rückstand war aber auch die veränderte Strategie der Mannheimer – nur einen Tag vor ihrer Champions League Partie in Barcelona. Vermehrt griffen sie mit sieben Feldspielern an, die zwei Treffer von Peter Strosack und Maximilian Janke auf das leere Tor gaben scheinbar noch einmal einen Motivationsschub.
Passenderweise parierte Appelgren aber auch den letzten Leipziger Angriff. Sechzehn Paraden und über 45 Prozent gehaltener Bälle standen am Ende für ihn zu Buche: „Es ist schön, eine solche Leistung gebracht zu haben, aber es ist eben auch gut hinter dieser Abwehr zu stehen“, lobte der Schwede auch seine Teamkollegen.
Für die Hausherren fasste Andreas Rojewski zusammen: „Es gibt sicher ein paar Punkte anzusprechen, aber gegen den nächsten Gegner kann alles schon wieder viel besser aussehen.“ Dieser ist am Sonntag, 19. November, Frisch auf Göppingen, Anwurf ist um 12.30 Uhr.
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