Nach einer Top-Mannschaft waren am Sonntag nun die Handballer aus Lübbecke vom Tabellenende zu Gast. Die DHfKler taten sich wesentlich schwerer als am Donnerstag. Nach einer 3:0 Führung folgten fünf torlose Minuten und es stand 3:5. Zunehmend selbstsicher agierten die Gäste. 10:16 hieß es so zur Pause. Zwar verkürzten die Männer von André Haber in der zweiten Hälfte, überzeugten allerdings nur streckenweise. Das 26:26 war somit folgerichtig, obwohl es noch eine Siegchance gab.
Doch den Leipzigern war nicht das gleiche Glück vergönnt, mit dem sich die Füchse am Donnerstag noch den Sieg sichern konnten. Einen Siebenmeter von Philipp Weber parierte Peter Tatai acht Sekunden vor Schluss. Zwar gab es als schöne Parallele wieder einen Freiwurf nach Abpfiff. Die Leipziger hatten aber die schlechtere Feldposition. „Ich bin trotzdem nach diesem Spielverlauf froh über den Punkt. Wir haben uns zwar in der zweiten Halbzeit herangekämpft, aber noch lange nicht alles richtig gemacht“, so André Haber nach der Partie. „In Halbzeit eins waren wir zudem weit weg von unserem eigenen Anspruch.“
Aus dem Rückraum wurden die Abschlüsse der Hausherren des Öfteren geblockt, weswegen Leipzig vor allem über Linksaußen mehr Aktionen versuchte. Doch Torhüter Peter Tatai erwischte einen guten Tag und genau diese Bälle. Hinzu kamen noch Pfostentreffer, 15 Fehlwürfe sammelten sie so schon in der ersten Hälfte. Statt Frustbewältigung nach der enttäuschenden Niederlage am Donnerstag nach starker Leistung staute sich hier eher mehr Frust an – bei einer recht schwachen Leistung. Spürbar sank das Selbstvertrauen und die Abschlüsse ließen Entschlossenheit vermissen.
André Haber nahm schon vor der Pause zwei Auszeiten, ohne große Auswirkungen auf das Spiel seiner Mannschaft.
Das Selbstbewusstsein der Leipziger konnte in der zweiten Halbzeit allerdings wieder zunehmen, im gleichen Maße wie der Rückstand langsam abnahm. Mehr Effizienz und Torgefahr waren die Folge, was auch das Publikum mit sehr viel mehr Lautstärke wieder auf den Plan rief. Ab der 40. Minute als Jens Vortmann erst einen Siebenmeter hielt und im Anschluss Andreas Rojewski auf 18:21 verkürzte gaben die 3.578 Zuschauer akustisch Gas. Einige Chancen ließen die Leipziger aber noch liegen und so geriet die Aufholjagd eher zu einer quälenden Angelegenheit.
Gegen Ende zeigte der SC dann, wie es hätte von Beginn an gehen können. Ballgewinne in den Schlussminuten mit erfolgreichen Tempogegenstößen brachten in der 59. Minute den Ausgleich und ließen die Gäste wieder zittern. Das Unentschieden war sogar noch ein glücklicher Punktgewinn, betrachtet man die gesamte Spieldauer.
Gäste-Trainer Aaron Ziercke freute sich dementsprechend: „ Wir haben nach dem 0:3 eine super erste Halbzeit gespielt und alles umsetzten können, was wir uns vorgenommen hatten. Das von Leipzig in der zweiten Halbzeit mehr kommen würde, war klar.“ Seiner Mannschaft seien deutlich weniger technische Fehler unterlaufen, als bei den bisherigen fünf Niederlagen. „Allerdings haben wir zwei davon genau vor dem Ausgleich, das tat weh.“
Wieder einmal also Dramatik bis nach Schluss. Erwähnenswert blieb noch die rote Karte gegen Moritz Schade, der in der 51. Minute das Spielfeld verlassen musste. Am kommenden Sonntag tritt der SC DHfK in Magdeburg an. „Da werden wir uns nun intensiv vorbereiten“, ist sich Niclas Pieczkowski sicher. „Aufbauen können wir zumindest auf der zweiten Halbzeit.“
Keine Kommentare bisher