Zum Heimspielauftakt am Donnerstagabend ging es auf und ab für die Leipziger Handballer. Sie erkämpften sich zu Beginn einen deutlichen Vorsprung, gaben diesen später ab, um zur Halbzeit zumindest wieder komfortabel mit 14:10 zu führen. Mehrmals schien der Faden verloren zu gehen, doch zur rechten Zeit nahm die Truppe von Chef-Trainer André Haber diesen wieder auf. Spannend blieb es bis zur Schlusssekunde. In der 60. Minute verwarf Franz Semper deutlich und Hüttenberg hätte ausgleichen können, es fehlten aber ein paar Zentimeter beim entscheidenden Pass in die Spitze.
„Wir sind einfach froh über die beiden Punkte, ob wir die mit einem Tor oder acht Toren holen, ist letztlich egal“, fasste Neuzugang Yves Kunkel die Laune der Mannschaft nach der Partie zusammen. Sieben eigene Tore bedeuteten für ihn das Prädikat „bester Werfer“. Ganz in Form für die großen Gegner präsentierten sich die Grün-Weißen im vierten Pflichtspiel jedenfalls nicht. Zu fahrig gerieten die Angriffe streckenweise.
Mitte der ersten Halbzeit ging die Führung verloren, weil klare Chancen nicht genutzt wurden. „Da haben wir echt zu viel weggeworfen“, so Nationalspieler Niklas Pieczkowski, „damit haben wir uns Tempogegenstöße eingefangen und auch in der Abwehr den Zugriff verloren.“ Prunkstück in der Verteidigung war Torwart und Neu-Kapitän Jens Vortmann, der mit seinen 13 Paraden und langen Pässen als Torvorlagen zusammen mit Yves Kunkel die Top-Form erreichte.
Zugute halten muss man den Sachsen, dass die Gäste zeitweise rackerten wie die Ackergäule, um keine sicheren Würfe zuzulassen. Auch der früh eingewechselte Fabian Schomburg glänzte somit mit acht Paraden, darunter zwei gehaltene Siebenmeter. Den starken Willen seiner Männer lobte dann auch Gästetrainer Adalsteinn Eyjolfsson: „Wir haben nie aufgegeben, aber als Aufsteiger spielst du manchmal gut und nimmst trotzdem nichts mit. Ich bin aber zufrieden mit der Leistung meiner Mannschaft.“
Das klang von André Haber etwas anders. „Ich bin nicht ganz zufrieden damit, dass wir nachlässige Phasen im Spiel hatten. Hüttenberg hat unsere Abwehr aber gut bewegt, so dass wir nicht immer schnell Druck auf den Werfer ausüben konnten.“ Nach den teils langen Angriffen seien es aber ein paar Gegentore zu viel gewesen.
Dies war ein Grund, warum die Schwaben immer wieder in Schlagdistanz kamen und die Schlussphase trotz spielerischer Vorteile der Hausherren so packend geriet. Beim Stand von 25:23 misslang ein Abschluss, der Tempogegenstoß dagegen saß. So fieberten die 3.037 Zuschauer weiter mit, wähnten aber sicher den Vorteil bei Leipzig – bei Ballbesitz und nur noch 30 Sekunden zu spielen.
Der Wurf von Franz Semper jedoch verfehlte das Tor meterweit. Den schnellen Pass nach vorne durch Fabian Schomburg jedoch fing Lukas Binder mit einem beherzten Sprung ab, die Leipziger behielten ein Tor Führung und konnten die Zeit ausspielen. Schon am Sonntag erhält die Mannschaft gegen den TBV Lemgo die Gelegenheit zu zeigen, was sie aus dieser nicht optimalen Partie gelernt hat.
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