Als Spektakel bewarb der SC DHfK das Spiel der besten in der Liga gegen die Nationalmannschaft. Doch weit spektakulärer aus Leipziger Sicht war eine Meldung, die schon Stunden vor Anwurf die Runde durch deutsche Medien drehte: Christian Prokop folgt auf Dagur Sigurdsson als Bundestrainer der Handball-Nationalmannschaft. Der Erfolgstrainer verlässt damit nach der Saison den SC DHfK. Vom 1. Juli an bis 2022 läuft der Vertrag als Bundestrainer und umfasst somit die WM im eigenen Land und potentiell die Olympischen Spiele in Tokio 2020.
Anders als die Meldungen der Vorwoche bestätigte der SC DHfK die Freigabe diesmal auf seiner Webseite. 500.000 Euro Ablöse soll der Verein laut Sportinformationsdienst (sid) für den bis 2021 verpflichteten „Trainer des Jahres“ erhalten. Wichtiger ist aber wohl, dass die Zeit der Ungewissheit vorbei ist und die Spieler sich nun keine Gedanken mehr um Verbleib oder Weggang ihres Trainers machen müssen.
„Es sind große Fußstapfen, aber natürlich traue ich mir dass zu. Die Ziele sind ambitioniert, aber die Mannschaft kann die mit mir sicher erfüllen“, sagte Prokop gegenüber Sport1.Geschäftsführer Karsten Günther bedauert die Trennung, verwies aber auch auf das zusammen Erreichte und die anstehende Final4-Teilnahme im Pokalwettbewerb als nächsten gemeinsamen Meilenstein.
Der sportliche Wert der Allstar-Partie stand ohnehin vor dem Rückrundenstart in der kommenden Woche gegenüber der Unterhaltung hinten an. Dies wurde beispielsweise an den zahlreichen Autogrammen deutlich, die Spieler in der Halbzeitpause schrieben, und auch an den verspielten Spielzügen, die für die Allstars bei ausgeglichener Partie öfter am Holz des gegnerischen Tores endeten. Nach dem unglücklichen Ausscheiden bei der WM in Frankreich gegen Katar, wirkte die deutsche Nationalmannschaft etwas eingespielter. Wobei auf Seiten der von Fans gewählten Auswahl acht Flensburger standen.
Den Rückstand zur Pause konnte die Auswahl der Besten in der zweiten Hälfte in einen knappen Vorsprung ummünzen (45. Min.). Diesen konnte die Nationalmannschaft wieder ausgleichen, so dass die letzten zehn Minuten ein munteres Torewerfen ohne große Abwehrleistungen boten. Dies drückte dann auch der Endstand von 40:36 für die Allstars aus. Keine Verletzungen waren eben das Wichtigste für alle Beteiligten in der ausverkauften Arena.
Somit behielt auch Lukas Binder die Oberhand über Niklas Pieczkowski und bekam ebenso wie Prokop einen Siegerring. Die beiden Leipziger standen auch vor der Siegerehrung bei ihrem Coach. Dass er schon vor dem eigentlichen Vertragsbeginn die beiden EM-Qualifikationsspiele im Juni auf der Trainerbank betreuen wird, ist laut Stefan Kretzschmar ausgemachte Sache. Wie es allerdings um die Spiele gegen Slowenien im Mai stehe, wolle sich der SC DHfK-Aufsichtsrat lieber noch einmal durchlesen.
Vor Leipziger Publikum tritt der zukünftige DHB-Chefcoach auf jeden Fall wieder am Mittwoch, 1. März gegen Frisch auf Göppingen mit dem SC DHfK an. Spielbeginn in der Arena ist um 19 Uhr.
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