Der Blick auf die Tabelle der Handball-Bundesliga macht aus Leipziger Sicht aktuell viel Freude: Nach neun Spielen liegt der SC DHfK direkt hinter dem Deutschen Meister auf dem 5. Rang. Am Sonntag haben die Grün-Weißen diese Position mit einem Heimsieg gegen Mitaufsteiger TVB Stuttgart sogar festigen können. "Natürlich haben wir eine riesige Euphorie", bestätigt Rückraum-Spieler Andreas Rojewski, "aber eine Portion Demut tut immer gut".
Auch wenn es die Spieler und Verantwortlichen des SC DHfK nicht gern hören, bei dem Lauf, den die Leipziger in dieser Saison haben, war ein Sieg gegen die Stuttgarter einfach Pflicht. Beide Teams waren 2015 gleichzeitig in die 1. Bundesliga aufgestiegen und konnten die Klasse halten. Doch während Leipzig mit einem spektakulären 11. Platz glänzte, entgingen die Stuttgarter mit Rang 15 nur knapp dem Abstieg. Auch aktuell ist es nur ein einziger Punkt, der den TVB vom Fahrstuhl ins 2. Untergeschoss trennt.
Mit der Saisonrekordkulisse von 4.084 Zuschauern im Rücken, drückte Leipzig der Partie vom Anpfiff weg seinen Stempel auf und lag durchgehend in Führung. Das anfängliche 4:1 (6.) konnten die Gäste, die mit Torhüter Johannes Bitter und Rückraum-Spieler Michael Kraus auch zwei Weltmeister von 2007 auf der Platte hatten, noch auch 5:4 (10.) einkürzen. Vier Leipziger Treffer in Folge stellten jedoch den Sicherheitsabstand wieder her (9:4/ 20.). Mit 12:8 ging es in die Halbzeitpause. Ganz zufrieden war DHfK-Coach Christian Prokop damit nicht, denn “gefühlt waren wir sechs Tore vorn”.
Dieses Gefühl wurde nur wenige Minuten nach Wiederanpfiff doch noch Realität, denn Leipzig stieg tatendurstig in die 2. Hälfte ein (15:9/ 36.). Die Grün-Weißen waren klar überlegen, schafften es aber nicht, noch weiter davonzuziehen. “Wir hatten viele Chancen, von vier Toren immer wieder auf fünf, sechs, sieben wegzukommen. Das haben wir leider nicht hinbekommen”, bemängelte Rojewski nach der Partie.
Immerhin noch zwei weitere Mal standen plus Sechs zu Buche: 20:14/ 51. und 22:16/ 55. Minute. Bis zum Ende geriet der Sieg nicht mehr in Gefahr. “Wir mussten bis zum Schluss fokussiert bleiben, und das ist uns auch sehr gut gelungen”, freute sich der 7-fache Torschütze Rojewski über die Mannschaftsleistung und den daraus resultierenden sechsten Saisonsieg seiner DHfK-Handballer.
“Teilweise sahen wir in der ersten Halbzeit aus, als wenn wir die Buchsen voll haben”, war Stuttgarts Trainer Markus Baur – der dritte Weltmeister von 2007 in den Reihen der Schwaben – mit dem Auftritt seiner Jungs unzufrieden. “Leipzig hat klar verdient gewonnen. Die Kampfkraft war ausschlaggebend”.
Sein DHfK-Kollege Prokop konnte zufriedenere Töne anschlagen. “Für uns war das heute erneut eine riesen Herausforderung. Es war immens wichtig, die zwei Heimpunkte zu holen”. Seine Mannschaft habe sich “den Hintern aufgerissen”, lobte der Coach, aus dessen Sicht “die Abwehr heute das entscheidende Kriterium” gewesen war.
Ein richtiges Brett wartet in der kommenden Bundesliga-Partie auf die Leipziger. Am Mittwoch, 9. November geht es zum Spitzenteam der Füchse Berlin, die aktuell den 3. Tabellenplatz belegen. Anwurf ist um 20:15 Uhr in der Berliner Max-Schmeling-Halle.
Die Statistik zum Spiel
SC DHfK Leipzig vs. TVB 1898 Stuttgart 25:20 (12:8)
Handball, 1. Bundesliga, 10. Spieltag
SC DHfK Leipzig: Vortmann, Putera – Semper (1), Rojewski (7/4), Jurdzs (2), Binder (5), Janke, Pieczkowski (3), Roscheck (1), Strosack (3), Meschke, Becvar (1), Milosevic (2/1). Trainer: Christian Prokop.
TVB 1898 Stuttgart: Bittner, Jerkovic – Schimmelbauer, Lobedank (1), Weiß (2), Schagen (1/1), Schweikardt (3), Kraus (3), Baumgarten (1), Fotache (1), Kretschmer, Orlowski (8). Trainer: Markus Baur.
Schiedsrichter: Thomas Hörath/ Timo Hofmann. Siebenmeter: DHfK 5/5 (Rojewski 4/4, Milosevic 1/1), TVB 2/1 (Schagen 2/1). Zwei-Minuten-Strafen: DHfK keine, TVB 6x (Schimmelbauer, Schweikardt, Fotache, Orlowski, 2x Baumgarten). Zuschauer: 4.084 in der Arena Leipzig.
Alle Infos zum Spiel:
www.dkb-handball-bundesliga.de/de/s/spiele/2016-2017/…
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