Das Tal der bitteren Niederlagen ist vorerst durchquert. Nach vier verlorenen Spielen am Stück, warfen sich die Handballerinnen des HC Leipzig am Mittwochabend im Bundesliga-Match gegen den SVG Celle den Frust von der Seele und siegten deutlich. Eine schlechte Nachricht gab es trotzdem: Tamara Bösch zog sich einen Kreuzbandriss zu und muss die Saison abhaken. Inzwischen ist das HCL-Team nach Ungarn gereist, wo am Samstag die nächste Champions-League-Partie ansteht.
Die vergangenen Wochen waren nicht leicht für den HC Leipzig: Das frühe Ausscheiden aus dem DHB-Pokal gegen Buxtehude, die knappe Bundesliga-Niederlage beim Thüringer HC und die beiden verloren gegangenen Partien in der Champions League gegen Astrakhan und Skopje nagten am Nervenkostüm.
Hinzu kamen Verletzungssorgen (Saskia Lang, Michelle Urbicht) und der Blitztransfer von Luisa Schulze nach Bietigheim. Vor der Partie gegen Celle war daher Kreisspielerin Nina Reißberg aus dem Juniorteam in den Bundesligakader beordert worden. Dort hatte sie bereits in der vorigen Saison einige Erfahrung sammeln können.
Ins Spiel gegen Celle starteten die Leipzigerinnen nervös, leisteten sich im Angriff zahlreiche Fehler und benötigten sechs Minuten, um ihren ersten Treffer unter Dach und Fach zu bringen. Es war der Ausgleich zum 1:1. Die Zielvorrichtung schien nun allerdings justiert, denn es folgten sechs weitere Tore am Stück (7:1/ 14.). Damit waren die Weichen für den Rest des Abends gestellt.
Die Gäste aus Celle wirkten fortan komplett überfordert und verzweifelten zudem an der grandios haltenden HCL-Keeperin Nele Kurzke. Noch weit vor der Pause hatte Leipzig die erste 10-Tore-Differenz zu vermelden (15:5/ 23.). Zum Pausentee ging es sogar mit plus Elf (19:8). Spektakulär hatte Shenia Minevskaja als letzte Aktion einen direkten Freiwurf um die Abwehrmauer ins Netz gezirkelt.
Auch in der zweiten Hälfte war für Celle nichts zu holen. Leipzig arbeitete daran, das Torverhältnis weiter aufzuhübschen. Schon kurz nach Wiederbeginn war der Spielstand auf 22:8 (32.) angewachsen, wies beim 30:15 (52.) sogar einmal plus 15 auf und endete schließlich beim 33:19.
Alexandra Mazzucco, die neben Kapitänin Karolina Kudlacz-Gloc acht Treffer erzielt hatte, war erleichtert: “Wir wollten heute in der Liga zeigen, dass wir da sind und den Sieg wollen. Es hat vielleicht ein bisschen holprig angefangen, aber dann hat es gut geklappt. Wir haben gut unsere Chancen gefunden und das bis zum Ende durchgespielt”.
Am Samstag (17 Uhr) muss sie mit ihrem Team in der Champions League erneut auswärts ran. Am Freitag mach sich die Truppe nach Ungarn auf, wo sie in Dabas auf den FTC Budapest trifft. “Natürlich geben wir alles was geht”, verspricht Mazzucco. “Wir wissen, das wir da nicht als Favorit auftreten, wollen sie aber ärgern. Vielleicht ist sogar die Möglichkeit da, einen Punkt zu klauen. Wir wollen uns dann vor allem in den Heimspielen darauf konzentrieren, dass uns vielleicht die eine oder andere Überraschung gelingt”.
Die Statistik zum Spiel
HC Leipzig vs. SVG Celle 33:19 (19:8)
Handball, 1. Bundesliga (Frauen), 6. Spieltag
HC Leipzig: Kurzke, Roth, Kramarczyk – Mazzucco (8), Einarsdottir (3), Kudlacz-Gloc (8/3), Bösch (1), Hubinger (2), Reimer (5), Minevskaja (4/1), Sturm, Rode (2/1), Reißberg. Trainer: Norman Rentsch.
SVG Celle: Pagel, Morf – Wahle, Verschuren (3), Kewitz (1), Laszlo (8/6), Heldmann (1), Ahrens (2), Wagenlader (1), Gräser, Lamp, Loest, Meijer (3). Trainer: Martin Kahle.
Schiedsrichter: Martin Thöne/ Marijo Zupanovic. Zwei-Minuten-Strafen: HCL 2x (Einarsdottir, Sturm), Celle 5x (Wahle, Laszlo, Ahrens, 2x Loest). Siebenmeter: HCL 5/5 (Kudlacz-Gloc 3/3, Minevskaja 1/1, Rode 1/1), Celle 6/6 (Laszlo 6/6). Zuschauer: 1.373 in der Arena Leipzig.
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