Durch ihren Sieg gegen den Buxtehuder SV sind die Handballerinnen des HC Leipzig am Mittwochabend auf den 3. Platz der Bundesliga-Tabelle geklettert. Den knappen Erfolg mussten sich die Leipzigerinnen hart erarbeiten und hatten mit Anne Hubinger die erfolgreichste Werferin auf ihrer Seite. Ein Dutzend Wรผrfe versenkte sie im Kasten der Gรคste. Schon am Samstag sehen sich beide Teams in Buxtehude wieder - zur zweiten Runde im DHB-Pokal.

โ€œWir haben unheimlich lange gebraucht, um ins Spiel zu finden und haben auch wieder unheimlich viele Tore kassiertโ€, bemรคngelte Anne Hubinger nach dem Abpfiff im L-IZ-Interview. Schon nach 182 Spielsekunden hatte die HCL-Abwehr โ€“ in der diesmal auch Nationalspielerin Luisa Schulze fehlte โ€“ fรผnf Gegentreffer hinnehmen mรผssen. Trainer Norman Rentsch reagierte umgehend mit einer frรผhen Auszeit (2:5/ 4. Minute).

Seine Ansage half zumindest kurzfristig. Innerhalb der nรคchsten beiden Minuten produzierte sein Team eine 6:5-Fรผhrung. Nachhaltig war diese aber noch nicht, denn immer wieder geriet der HCL ins Hintertreffen. Die Wende zum Guten begann beim 12:14-Rรผckstand in der 22. Minute. Fรผnf Treffer am Stรผck lieรŸen die Gastgeber erstmals mit plus Drei davon ziehen (17:14/ 26.). Dabei profitierten die Blau-Gelben von einer Buxtehuder Zwei-Minuten-Strafe, wรคhrend der ihnen allein drei Tore gelangen.

Karolina Kudlacz-Gloc - hier beim Torwurf - musste am Knie behandelt werden. Foto: Jan Kaefer
Karolina Kudlacz-Gloc โ€“ hier beim Torwurf โ€“ musste am Knie behandelt werden. Foto: Jan Kaefer

Nachdem es bereits wieder zu knapp mit 18:17 in die Halbzeitpause gegangen war, lieรŸ der Beginn des zweiten Durchgangs erneut eine Zitterpartie befรผrchten. In der 37. Minute nรคmlich ging es beim 21:21-Ausgleich quasi wieder von vorne los. Einen neuerlichen Rรผckstand allerdings ersparten sich die Leipzigerinnen. Zwischen einem und vier Toren schoben sie nach dem noch folgenden 22:22 (38.) nun permanent zwischen sich und den BSV.

โ€œIrgendwann haben wir es geschafft, die kleinen Fehler abzustellen, die wir in den ersten 30 Minuten gemacht haben. Wir haben uns dann ein kleines Polster von zwei, drei Toren gelegt, was immer ganz gut ist, wenn man mal ein, zwei Angriffe lang kein Tor wirft. So haben wir es zu Ende gespielt, trotz einiger Fehlerโ€, so das Fazit von 12-Tore-Frau Hubinger.

Sie war es auch, die ihr Team vor einem mรถglichen Punktverlust kurz vor Ultimo bewahrte. Nachdem der HCL vier Minuten vor Abpfiff mit 34:30 auf der sicheren Seite zu sein schien, machten es zwei Buxte-Treffer von Jessica Oldenburg fรผr die letzten zweieinhalb Minuten noch einmal spannend (34:32/ 58.). Doch Hubinger machte mit ihrem 35:32 den Deckel drauf und den Endstand perfekt.

Abwehrszene mit stimmungsvoller Fotoplane im Hintergrund. Foto: Jan Kaefer
Abwehrszene mit stimmungsvoller Fotoplane im Hintergrund. Foto: Jan Kaefer

โ€œSieg ist Sieg. Die zwei Punkte kann uns keiner mehr nehmenโ€, so Hubinger hinterher erleichtert. Ihre eigene hohe Trefferzahl mochte sie nicht herausheben: โ€œIch hรคtte noch einige Sachen besser machen kรถnnen, habe auch viele Fehler gemacht, aber trotzdem bin jetzt zufrieden, dass wir gewonnen haben. Aber wir haben als Mannschaft gewonnen, denn Tore alleine gewinnen ja nichtโ€.

Dass das Pokalspiel gegen den selben Gegner am Samstag eine ganz andere Nummer wird, ist auch der 23-Jรคhrigen klar: โ€œNatรผrlich ist es gut gewonnen zu haben, das gibt uns fรผr das Spiel am Samstag Selbstvertrauen. Aber in Buxtehude zu spielen ist nochmal ganz was anderes, da wird es doppelt so schwer. Da mรผssen wir auf jeden Fall einiges besser machen, sonst wird das nichtsโ€. Anwurf ist um 19:30 Uhr.

Audio: Anne Hubinger mit kurzem Fazit zum Spiel

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Stach mit 12 Treffern heraus: Anne Hubinger. Foto: Jan Kaefer
Stach mit 12 Treffern heraus: Anne Hubinger. Foto: Jan Kaefer

Die Statistik zum Spiel

HC Leipzig vs. Buxtehuder SV 35:32 (18:17)
Handball, 1. Bundesliga (Frauen) โ€“ 4. Spieltag

HC Leipzig: Kramarczyk (1), Kurzke, Roth โ€“ Mazzucco (1), Einarsdottir (3), Kudlacz-Gloc (4), Bรถsch (3/1), Hubinger (12/3), Lang (8), Reimer (2), Minevskaja (1), Rode. Trainer: Norman Rentsch.
Buxtehuder SV: Rรผhter, Gronemann โ€“ Meyer (3), Fischer (3/1), Gubernatis (7), Knippenborg, Schirmer (4), Oldenburg (5), Bรถlk (5/2), Goos (1), Kaiser, Hayn (1), Prior (3). Trainer: Dirk Leun.

Schiedsrichterinnen: Maike Merz/ Tanja Schilha. Zwei-Minuten-Strafen: HCL 2x (Hubinger, Minevskaja), BSV 2x (Meyer, Kaiser). Siebenmeter: HCL 7/4 (Hubinger 4/3, Bรถsch 1/1, Kudlacz-Gloc 1/0, Minevskaja 1/0), BSV 4/3 (Bรถlk 2/2, Fischer 2/1). Zuschauer: 1.281 in der Arena Leipzig.

Mehr Informationen zur Frauen-Bundesliga:
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