Sie haben es geschafft: Die Handballerinnen des HC Leipzig sind Deutscher Pokalsieger 2016. Borussia Dortmund lieferte den Gastgebern am Samstag ein packendes und enges Finale, in dem am Ende ein einziges Tor รผber Sieg und Niederlage entschied. Zur besten Spielerin des Final-4-Turniers wurde HCL-Kapitรคnin Karolina Kudlacz-Gloc gewรคhlt, die zudem mit ihren insgesamt 24 Treffern erfolgreichste Torschรผtzin war.
โSie ist die eine, die immer lachtโฆโ, schallte es nach dem Ende der Partie in der Arena Leipzig aus den Lautsprecherboxen und den Mรผndern der tanzenden HCL-Handballerinnen. Diese hatten im Laufe der Saison allerdings nicht immer Grund zum Lachen gehabt.
Erst vor einer Woche wรคren sie nach dem Meisterschaftsdebakel beim Thรผringer HC am liebsten im Erdboden versunken. โDas war eine lange Saison mit Hรถhen und mit nicht ganz so schรถnen Momenten. Dafรผr genieรen wir den Erfolg jetzt umso mehrโ, freute sich Trainer Norman Rentsch รผber den versรถhnlichen Abschluss.
Im Pokalfinale wurde den Leipzigerinnen vom BVB noch einmal alles abverlangt. Von Anfang an agierten beide Teams auf Augenhรถhe. Erst nach einer Viertelstunde hatte sich der HCL mit seiner 7:4-Fรผhrung ein klein wenig Luft zum Kontrahenten verschaffen kรถnnen.
Die Westfalen lieรen sich dennoch nicht abschรผtteln, lagen zehn Minuten spรคter beim 9:10 sogar wieder vorn. Als die Pausensirene ertรถnte, flimmerte ein 13:13 von der Anzeigetafel. Gleich zehn Mal hatte es damit im Verlauf der ersten Hรคlfte unentschieden gestanden.
Diese Serie setzte sich nach Wiederbeginn zunรคchst nahtlos fort, bis zum 16:16 (34.). Jetzt drehte der HCL auf. Vier Kudlacz-Gloc-Tore in Folge und ein von Katja Kramarczyk gehaltener Siebenmeter brachte das 20:16 und leitete die stรคrkste Leipziger Phase ein.
Mehrmals setzten sich die Blau-Gelben nun mit plus Fรผnf ab, was zuletzt beim 26:21 (48.) der Fall war. Dann schlichen sich vermehrt wieder die gefรผrchteten leichten Fehler ein, was den BVB nach einer Dreierserie auf 26:24 (52.) heranbrachte.
Als Kaya Diehl in der letzten Spielminute das 29:26 erzielte, schien der Pokalsieg in Sack und Tรผten. Allerdings: Innerhalb weniger Sekunden verkรผrzte Nadja Nadgornaja fรผr den BVB auf 29:28. In den 14 verbleibenden Spielsekunden lieร sich der HC Leipzig nicht noch einmal รผberrumpeln und hatte am Ende gut Lachen.
โIch bin wahnsinnig stolz auf die Mannschaft. Wir haben an unsere Stรคrken geglaubt, haben den Kopf oben behalten und uns fรผr viele Monate Arbeit belohntโ, war Torhรผterin Kramarczyk รผberwรคltigt. โDas ist einfach groรartig fรผr den Verein, fรผr unsere Fans, die Stadt Leipzig. Das haben wir uns absolut verdient!โ.
Die 32-Jรคhrige durfte sich zudem gemeinsam mit Clara Woltering (Dortmund) รผber die Auszeichnung zur besten Torhรผterin des Final-4-Turniers freuen. Beste Torschรผtzin war mit 24 Treffern (!) in den beiden Spielen Karolina Kudlacz-Gloc. Nicht zuletzt deshalb wurde die zweite HCL-Kapitรคnin auรerdem als beste Spielerin des Turniers geehrt.

Die Statistik zum Spiel
HC Leipzig vs. Borussia Dortmund 29:28 (13:13)
Handball, DHB-Pokal-Finale-4 (Frauen), Finale
HC Leipzig: Kramarczyk, Kurzke, Roth โ Mazzucco (3), Mietzner, Hertlein (2), Schulze (2), Kudlacz-Gloc (11/4), Hubinger (5), Lang (2), Diehl (3), Reimer, Minevskaja (1), Reiรberg. Trainer: Norman Rentsch.
Borussia Dortmund: Ferenczi, Woltering, Burrekers โ Ingenpaร, Kramer (3), Grijseels (3), Weisheitel, Potocki, A.Mรผller (7/4), Schรคfer (1), Schmele (7/2), Ettaqi (1), Selmeci, Salberg, Nadgornaja (5), Vaszari (1). Trainerin: Ildiko Barna.
Schiedsrichter: Christoph Immel/ Ronald Klein. Zwei-Minuten-Strafen: HCL 3x (Kudlacz-Gloc, 2x Lang), BVB 6x (Kramer, Nadgornaja, Vaszari, 3x Potocki = disq.). Siebenmeter: HCL 6/4 (Kudlacz-Gloc 4/4, Minevskaja 2/0), BVB 9/6 (A.Mรผller 4/4, Schmele 4/2, Grijseels 1/0). Zuschauer: 4.568 in der Arena Leipzig.
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