Die Gäste waren sowohl bei der Wurfquote, als auch bei den gehaltenen Bällen überlegen. Doch mit viel Engagement erreichten die Leipziger ein Spiel, das während der letzten 18 Minuten stets knapp blieb. Keine der beiden Mannschaften konnte einen Vorsprung von mehr als einem Treffer heraus spielen, insgesamt fielen in dieser Zeit nur noch acht Tore. Leipzig hatte den letzten Angriff, dieser wurde jedoch wegen eines Stürmer-Fouls abgepfiffen.
„Wir haben uns darauf vorbereitet, dass Andreas Wolff als Nationaltorhüter ein Faktor würde,“ sagte Trainer Christian Prokop nach dem Spiel. Dies zeigte sich in der ersten Halbzeit sehr deutlich, als es vor allem die Paraden waren, die die Angreifer in Grün-Weiß zur Verzweiflung trieben. Auch Tempogegenstöße konnte der Wetzlarer Hintermann einige zunichtemachen. „Vielleicht sind wir gegen so einen Koloss auch etwas zu frontal angegangen, das wird noch die Analyse zeigen“, so der Trainer weiter.
Ein weiterer Schlüssel zu den Vorteilen der Gäste in Hälfte eins waren die Rückraumschüsse besonders über Steffen Fäth, der fünf seiner 8 Treffer noch vor dem Pausenpfiff erzielte. Nach der Pause legten die Hausherren in der Verteidigung noch einen Zahn zu und es gelang durch schnelleres Verschieben der Abwehrreihe diese Gelegenheiten zu verhindern. Doch Wetzlar spielte noch eine Spur körperlicher, kassierte dafür aber während der Partie neun Siebenmeter gegenüber zweien die im Leipziger Tor einschlugen.
Philipp Weber erzielte auf diesem Weg acht seiner 10 Tore. Außerdem war er der vermeintliche Torschütze wenige Sekunden vor Abschluss, doch die Schiedsrichter pfiffen ab. „Ich habe die Situation gar nicht mitgekriegt, meine Konzentration galt dem Verhalten der Abwehr. Als der Pfiff ertönte, dachte ich an alles: Freiwurf, abgelaufene Spielzeit aber nicht an Stürmerfoul.“
Die Statistik der Liga weist den Pfiff nach dem Spiel als technischen Fehler auf, Prokop jedenfalls gab sich versöhnlich: „Die Schiedsrichterleistung war objektiv und neutral, 50:50-Entscheidungen gibt es immer. Wir sind aber in der Position, in der wir uns über jeden Punkt freuen sollten. Auch wenn wir das Spiel mit etwas besserem Überzahlspiel auch hätten gewinnen können.“
Ein Lob erhielten die Leipziger auch von Gäste-Trainer Kai Wandschneider: „Mit fünfzehn Punkten kann Leipzig noch einen Hinrundenrekord aufstellen, was den besten Start eines Aufsteigers angeht. Wir haben gemerkt, dass diese Mannschaft nicht leicht zu schlagen ist.“ In einer Woche ist dann der THW Kiel zu Gast, das Spiel ist mit 6000 verkauften Karten schon ausverkauft.
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