In der stickigen Luft des Sportcenters Markranstädt gaben sich die Erstligisten in ihren Duellen gegen die beiden Drittligisten keine Blöße. Dabei wehrten sich sowohl die SG LVB Leipzig gegen Füchse Berlin, als auch der TSV Altenholz gegen den SC DHfK sehr beachtlich. Körperliche Vorteile waren auf Seiten der Teams aus dem Oberhaus aber sichtlich vorhanden, auch bessere Wurftechniken und raffiniertere Spielzüge waren Zeichen des Klassenunterschieds.
Und das, obwohl sich alle Mannschaften noch in der Saisonvorbereitung befinden. Gerade deshalb war es dem SC DHfK so wichtig, sein Spiel zu gewinnen, als die Füchse Berlin schon als Teilnehmer der zweiten Runde am Sonntag feststanden. „Jetzt können wir morgen schon einmal sehen, wo wir im Vergleich mit einem guten Erstligisten stehen“, so Co-Trainer Andre Haber nach der Partie. Auf jeden Fall laute das Ziel, besser abzuschneiden als im Viertelfinale des DHB-Pokals vergangenen März.
Zumindest in der zweiten Halbzeit befanden sich die DHfKler auf einem guten Weg in diese Richtung. Zwar stimmte auch in der ersten Hälfte die Deckungsarbeit, doch wurden durch individuelle Fehler viele Angriffschancen verspielt. Schrittfehler, Spieler auf der Wurfkreislinie und technische Fehler pfiff das Schiedsrichtergespann konsequent ab.
So ergab sich trotz optischer Überlegenheit ein knapper Pausenstand von 12:9, Grund also, in der zweiten Hälfte noch eine gute Schippe Spielwitz nachzulegen. Herausragend waren zu diesem Zeitpunkt neben der guten Verteidigung nur die sechs Treffer von Neuzugang Aivis Jurdzs.
DHfK-Trainer Christian Prokop habe die Spieler an das gemeinsame Ziel erinnert und klar gemacht, dass so viele Fehler nicht akzeptabel seien, so André Haber weiter. In der Tat wurde das Spiel besser und durch die Hereinnahme einiger neuer Kräfte wie Neuzugang Marvin Sommer auf der Außenposition oder mehr Spielanteile für Sebastian Greß war deutlich mehr Variation im Angriff vorhanden.
Hinzu kam ein leichter konditioneller Abbau der Altenholzer, doch bis zu diesem Zeitpunkt hatten die Ausrichter des Turnierwochenendes ihre Führung schon auf 18:12 ausgebaut und die Gegenwehr dadurch ein Stück weit gebrochen. 29:18 hieß es am Schluss auch durch Tore von Sebastian Greß in der Schlussviertelstunde.
So freuten sich Marvin Sommer und Christoph Steiner schon einmal auf das sicher schwierige Sonntagsspiel in der Arena: „Die Füchse haben wahnsinnig erfahrene und verdiente Leute in ihren Reihen, das wird schon ein anderes Kaliber“, so Steiner. Marvin Sommer ergänzte: „Wenn wir Glück haben, sind sie allerdings noch nicht ganz eingespielt.“
Füchse siegen souverän, LVB-Handballer wehren sich tapfer
Dieser Hoffnung allerdings trotzten die Füchse in ihrer Partie. Nach kurzer 2:1-Führung durch die LVB-Handballer, legten die Hauptstädter den erwartbar souveränen Auftritt hin. Als Mittelblocker nahmen Jakov Gojun und Jesper Nielsen den Rückraum der LVB fast komplett aus dem Spiel.
Über diese zwei Riesen noch einen anständigen Wurf auf das Tor von Peter Stochl zu feuern, dazu fehlten den Leipzigern einfach ein paar Zentimeter. Dennoch wehrten sich die Drittligisten tapfer, auch wenn Petar Nenadic immer wieder kaum haltbar zum Abschluss kam. Zwölf Treffer, davon fünf verwandelte Elfmeter, sammelte der serbische Nationalspieler.
Doch auch Sascha Meiner konnte auf Leipziger Seite immerhin neun Tore vorweisen, er versenkte vier Würfe von der Siebenmeter-Markierung. „Hier vor dieser Kulisse gegen die Füchse zu spielen war einfach eine tolle Erfahrung. Das war eine schöne Belohnung für die gute Platzierung in der Vorsaison“, sagte er gegenüber der L-IZ nach dem Spiel. Dieses war für die Leipziger mit einer 25:39 (9:18)-Niederlage zu Ende gegangen.
Lob für sein Team gab es auch von Füchse-Trainer Erlingur Richardsson: „Die SG LVB hat wirklich gut und mit hohem Tempo gespielt. Das war nicht so leicht für uns, wie es der Punktestand ausdrückt.“ Außerdem lobte er die Leistung seines Torhüters Peter Stochl, bei der Silvio Heinevetter von der Bank zuschaute.
Als Besonderheit blieb noch die Hinausstellung von Steve Baumgärtel in der 50. Minute. Der Rückraum-Spieler kassierte seine zweite Zweiminuten-Strafe, sagte etwas unbeherrschtes zum Schiedsrichter und wurde sofort mit erneuter Strafzeit belegt, was den Feldverweis bedeutete.
„Sicher muss Baumi da ein bisschen cleverer sein und den Mund halten. Wir regeln das intern, das wird ihn wohl so zwei Kästen Bier kosten“, so LVB-Trainer Nils Kühn. Er war zufrieden mit der Leistung seiner Mannschaft, da in diesem Spiel der ein oder andere Spieler viel habe lernen können.
Das Spiel SC DHfK gegen Füchse Berlin um den Einzug in die nächste Runde des DHB-Pokals beginnt um 15 Uhr in der Arena Leipzig.
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