Erstmals trägt der Deutsche Handball Bund die ersten Pokalbegegnungen in Viererturnieren aus. Dabei spielt Erstligist SC DHfK Leipzig gegen den Drittligisten TSV Altenholz und Drittligist SG LVB Leipzig gegen die Füchse Berlin aus der Handball-Bundesliga. Auf dem Papier sind die Erstligisten Favoriten, Christian Prokop sieht seine Mannschaft allerdings in der Pflicht, das Spiel „nicht auf die leichte Schulter zu nehmen“. SG LVB-Geschäftsführer Tommi Sillanpää möchte auch als Außenseiter „in das Spiel gehen, um zu gewinnen“.
Was im frischgebackenen Erstligisten steckt, zeigten die Leipziger in Kiel. Beim „Unser Norden“ Turnier des THW Kiel hielten sie lange mit dem deutschen Spitzenteam mit und begeisterten die über 8.000 Zuschauer auch in ihrer Partie gegen den FC Barcelona, der auch im Männer-Handball die europäische Spitzenmannschaft stellt. „Ich war sehr zufrieden mit unseren Auftritten. Wir hatten Respekt vor den Gegnern, haben aber trotzdem unser Spiel aufgezogen. Gegen den FC Barcelona zu spielen war vor dieser Wahnsinnskulisse ein einmaliges Erlebnis. Für manche von den Jungs und Männern war das ein Lebenstraum.“ Dafür lohnte es sich dann auch, erst um 5:30 Uhr am Donnerstagmorgen wieder in Leipzig anzukommen.
Für den Samstag möchte Prokop vor allem eines: Gewinnen. „Es wäre schon gut, sich für das Spiel gegen den erwartbaren Gegner Füchse Berlin zu qualifizieren.“ Denn eine Woche später ist zum Bundesliga-Auftakt der HSV Hamburg zu Gast, eine Mannschaft, die auf ähnlichem Niveau spielt wie die Berliner. „Wir hätten dann sozusagen eine Generalprobe und ich bin mir sicher, dass wir mit den Verstärkungen gegen das veränderte Berliner Team besser aussehen als vor einem Dreivierteljahr“, so Prokop gegenüber der L-IZ. Damals gewannen die Berliner deutlich das Viertelfinale des DHB-Pokals in Leipzig. An der Moral wird es aus Sicht von Neuzugang Christoph Steiner sicher nicht liegen, falls die nächste Runde nicht erreicht wird. „Es ist wirklich einmalig, wie stark der Zusammenhalt der Mannschaft ist. Wir mögen nicht die größten oder stärksten sein, aber dadurch machen wir einiges wett.“
Tommi Sillanpää hätte nichts dagegen, diese Partie durch einen Sieg der SG LVB zu verhindern, weiß aber, dass dieser bei einem Unterschied von zwei Spielklassen nicht das Primärziel sein muss. „Wir entwickeln uns so oder so weiter, weil wir gegen den stärkeren Gegner 110 Prozent für jedes Tor geben müssen. Im Ligabetrieb werden wir Gegner haben, gegen die das etwas leichter wird und wenn wir das Niveau vom Samstag halten, kommt uns das entgegen.“ Gegen ein Stadtderby hätte allerdings auch DhfK-Kollege Karsten Günther nichts einzuwenden. Gemeinsam ist den DHfK-Verantwortlichen aber, dass der Fokus klar auf dem Klassenerhalt in der ersten Bundesliga liegt.
Beide Mannschaften spielen am Samstag im Sportcenter Markranstädt, Tickets sind für beide Partien um 16:30 Uhr und 19:30 Uhr gültig. Von den 1.400 Plätzen sind noch rund 400 verfügbar. Am Sonntag begegnen sich die Sieger dann um 15 Uhr in der Arena Leipzig. Dort stehen dann 4.500 Plätze zur Verfügung.
Keine Kommentare bisher