Im vorletzten Bundesliga-Heimspiel der Saison reichte es fÃŒr die Handballerinnen des HC Leipzig gegen Bietigheim nur zu einem Punkt. Beide Teams hatten mit großen Personalsorgen zu kÀmpfen, wobei der HCL mit Joanna Rode erneut einen verletzungsbedingten Ausfall hinnehmen musste. Die 14:11-PausenfÃŒhrung konnten die Gastgeber im zweiten Durchgang nicht verteidigen, standen am Ende sogar knapp vor einer Niederlage.

Mit Blick auf einen der begehrten StartplÀtze fÌr die internationalen Wettbewerbe war vor der Partie klar: Gegen Bietigheim muss ein Heimsieg her. Personell hatte es die Leipzigerinnen in den letzten Wochen allerdings ordentlich gebeutelt. Erst fielen Karoline Kudlacz und Saskia Lang aus, nun erwischte es mit Anne MÌller (Teilabriss des Oberschenkelmuskels) die dritte Nationalspielerin.

Bei all den Hiobsbotschaften wirkte unter der Woche die Bekanntgabe der Neuverpflichtung von Franziska Peter wie Balsam auf die geschundene Handballseele. Die 16-jÀhrige LinkshÀnderin kommt zur neuen Saison vom ESV Regensburg und bringt als Empfehlung unter anderem einen 2. Platz der Jugend-WM 2014 mit.

Bietigheim legte vor

Auch GÀste-Trainer Martin Albertsen – mit dem der HCL im Jahr 2006 das Double holte – hatte nur einen Mini-Kader zur VerfÃŒgung. Gerade einmal acht Feldspielerinnen konnte er nach Leipzig mitbringen. Trotzdem legte Bietigheim couragiert los und hatte anfangs immer wieder die Nase vorn.

In der 6. Minute war es Joanna Rode, die mit dem 4:3 die erste FÌhrung fÌr den HCL erzielte. Lange hielt diese aber nicht, die GÀste wendeten das Blatt und konnten beim 5:7 (14.) sogar erstmals mit zwei Toren Differenz aufwarten. Immer wieder hielt Torfrau Katja SchÌlke mit starken Paraden ihre Leipzigerinnen im Spiel, die durch vier Treffer in Folge nun ihrerseits mit plus Zwei in Front zogen (9:7/ 18.).

Die Partie blieb hart umkÀmpft und wurde – trotz beiderseitigen Personalsorgen – mit hohem Tempo gefÃŒhrt. Zum Pausenpfiff hatte der HCL das bessere Ende fÃŒr sich, konnte beim 14:11 drei Treffer zwischen sich und Bietigheim bringen. Eine schlechte Nachricht nahmen die Leipzigerinnen dennoch mit in die Kabine, denn mit Joanna Rode musste eine weitere Akteurin verletzt aufgeben. Die medizinische Abteilung diagnostizierte bei der 17-JÀhrigen einen gebrochenen Daumen.

HCL-FÃŒhrung hielt nicht lange

Den besseren Start in die zweite Halbzeit schien der HCL zu erwischen, legte mit dem 15:11 durch Nele Reimer gleich erfolgreich los. Doch als kurz darauf Anne Hubinger vom Siebenmeterpunkt scheiterte, fingen die Gastgeber plötzlich an zu wackeln. FÌnf Tore am StÌck erzielte Bietigheim nun und sah sich beim 15:16 (36.) wieder vorn.

An dieser Situation hatten die Leipzigerinnen eine Weile zu knaupeln, ließen viele Chancen liegen und brauchten acht Minuten, um mit 19:18 (43.) wieder einmal in FÃŒhrung gehen zu können. Mit nachlassenden KrÀften verlor die Partie an Fluss, stattdessen nahmen die Verletzungspausen zu. Die Spannung allerdings blieb intakt, denn weiterhin ging es denkbar knapp zu.

Knapp sechs Minuten vor dem Ende wurde es allerdings kribbelig fÌr die Blau-Gelben, denn Bietigheim kam immer wieder zu einfachen Toren und fÌhrte zu diesem Zeitpunkt mit 22:25. Leipzig gab nicht auf, Schulze, Hubinger und Ioneac sorgten fÌr den 25:25-Ausgleich (59.) und die Hoffnung, vielleicht doch noch gewinnen zu können.

Spannung bis zum Schluss

Die Spannung hielt buchstÀblich bis zur letzten Sekunde. Als der letzte Leipziger Angriff nur durch ein Foul gestoppt werden konnte, legte HCL-Coach Norman Rentsch umgehend die grÃŒne Auszeit-Karte auf den Tisch. Drei Sekunden hatte sein Team nun noch Zeit, den fÀlligen Freiwurf in den Maschen zu versenken. Das allerdings misslang, so dass beide Teams mit einem Punkt von der Platte gingen – ein letztlich gerechtes Unentschieden.

Der HCL verbleibt auf dem 4. Tabellenplatz und muss am kommenden Sonntag (10. Mai/ 16:30 Uhr) bei Verfolger VfL Oldenburg ran, das momentan zwei Punkte hinter den Leipzigerinnen in Lauerposition liegt. GewÀnne Oldenburg mit mindestens drei Toren Vorsprung, wÌrde es in der Tabelle am HCL vorbei ziehen.

Die Statistik zum Spiel

HC Leipzig vs. SG BBM Bietigheim 25:25 (14:11)
1. Bundesliga, 23. Spieltag

HC Leipzig: SchÃŒlke, Roth – Mazzucco (2), Hertlein, Schulze (5), Hubinger (8/3), Diehl, Reimer (1), Ioneac (4), Urbicht (4), Rösike, Rode (1), Plate, Loehnig. Trainer: Norman Rentsch.
Bietigheim: Wysokinska, Giegerich – Maric (3/2), Mack (2), Ilyes (1/1), Bok, Grubisic (2), Poulsen (7/2), Pielesz (9), Malestein (1). Trainer: Martin Albertsen.

Schiedsrichter: Colin Hartmann/ Stefan Schneider. Siebenmeter: HCL 3/6 (Hubinger 3/5, Schulze 0/1), Bietigheim 5/5 (Maric 2/2, Poulsen 2/2, Ilyes 1/1). Zwei-Minuten-Strafen: HCL 3x (Hubinger, 2x Reimer), Bietigheim 1x (Grubisic). Zuschauer: 1.429 in der Arena Leipzig.

Alle Ergebnisse und die Tabelle:
www.hbf-info.de

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