Irgendwann musste es ja mal passieren. Im vierzehnten Saisonspiel vor heimischem Publikum, kassierten die Handballer des SC DHfK am Samstagabend ihre erste Heimniederlage. Der Tabellenführer leistete sich im Abschluss gegen die HSG Nordhorn-Lingen eine zu hohe Fehlerquote, nur knapp 49 Prozent der Torwürfe fanden auch den Weg ins Netz. Erheblichen Anteil daran hatte Gäste-Keeper Björn Buhrmester, der die Leipziger mit seinen Paraden verzweifeln ließ.
Vor 2.642 Zuschauern entwickelte sich die Partie des Spitzenreiters gegen den Tabellen-Achten von Beginn an zu einer knappen Kiste. Zwar hatte der SC DHfK meist die Nase vorn, die Gäste aus Nordhorn-Lingen blieben aber stets dran und zeigten deutliche körperliche Präsenz. Diese allerdings brockte ihnen nach einer Viertelstunde beim Stand von 7:6 eine doppelte Unterzahl ein.
Doch aus dieser Einladung vermochten die Leipziger kein Kapital zu schlagen, konnten ihren Vorsprung während dieser Zeit nicht ausbauen (8:7). Erst als die Gäste wieder komplett waren, legte der SC DHfK los und setzte sich beim 11:7 (21.) erstmals mit vier Toren ab.
Wer nun auf eine beruhigende Halbzeitführung gehofft hatte, wurde enttäuscht, denn innerhalb der folgenden acht Spielminuten wendete sich das Blatt. Das Tor der HSG Nordhorn-Lingen schien plötzlich wie vernagelt. Sechs Angriffe der Leipziger liefen ins Leere, alleine vier davon fischte Torwart Buhrmester weg.
Die Folge: Die Gäste gingen in der 29. Minute mit 12:13 in Führung. Es war deren erste Führung nach dem 0:1-Auftakttreffer. Zwar glich der SC DHfK durch Lukas Binder zunächst wieder aus, musste dennoch mit einem 13:14-Rückstand zum Pausentee.
Diesen Makel konnten die Gastgeber durch Tore von Franz Semper und Philipp Pöter nach Wiederanpfiff schnell beheben (15:14/ 33.). Jedoch sollte dies gleichzeitig die letztmalige Führung für den SC DHfK gewesen sein. Kurz darauf sah Thomas Oehlrich für eine harte Abwehraktion eine glatte rote Karte und auch im Spiel standen für Leipzig die Signale wieder auf Rot.
Wie schon in der ersten Hälfte, legte Nordhorn einen 6:1-Lauf auf’s Parkett und führte überraschend deutlich mit 16:20 (44.). Und wieder glänzte Buhrmester mit zahlreichen Paraden. Fünf Minuten vor dem Ende hatten die Gäste beim 19:24 sogar auf plus fünf Tore erhöht. Mit 22:25 mussten sich die Leipziger nach 60 Minuten geschlagen geben.
“Uns hat die Durchschlagskraft im Angriff gefehlt.”, bemängelte DHfK-Trainer Christian Prokop hinterher. Ein Grund dafür dürfte auch im verletzungsbedingten Ausfall von Leipzigs Top-Torschützen Philipp Weber zu finden sein, der mit starken Schmerzen im Fuß vom Feld humpeln musste. Die Zweitliga-Tabelle führt der SC DHfK trotzdem noch immer souverän an. Sechs Punkte Vorsprung sind es derzeit auf die Konkurrenz aus Bittenfeld und Rimpar.
Audio: Lukas Binder im Interview zur ersten Heim-Niederlage des SC DHfK
Die Statistik zum Spiel
SC DHfK Leipzig vs. HSG Nordhorn-Lingen 22:25 (13:14)
2. Bundesliga, 30. Spieltag
SC DHfK Leipzig: Storbeck, Tovas – Semper (1), Emanuel (1), Krzikalla (2), Pöter (5/4), Oehlrich, Binder (3), Janke (3), Greß, Roscheck, Weber (4/3), Milosevic (2), Pechstein (1). Trainer: Christian Prokop.
HSG Nordhorn-Lingen: Buhrmester, Bartels – Verjans (4), Schumann, Leenders (2), Mickal, Miedema, N.Meyer, Schlagen (9/3), Terwolbeck, de Boer (2), Kintrup, Wiese (8). Trainer: Heiner Bültmann.
Schiedsrichter: Thomas Hörath/ Timo Hofmann. Zwei-Minuten-Strafen: DHfK 3x (Janke, Roscheck, Milosevic), Nordhorn 5x (N.Meyer, Wiese, 3x Schumann = Disqualifikation/ 45.), Rote Karte: Oehlrich (35.). Siebenmeter: DHfK 7/8 (Pöter 4/5, Weber 3/3), Nordhorn 3/3 (Schlagen 3/3). Zuschauer: 2.642 in der Arena Leipzig.
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