In heimischer Halle holten die Leipziger am Samstagabend den nächsten Sieg und behielten auf eigenem Parkett eine lupenreine Bilanz. Nur kurz sah das Team von Christian Prokop nicht wie der sichere Sieger aus, als die Gegner aus Neuhausen bis auf ein Tor Rückstand aufholten. Eine Auszeit der Hausherren erfolgte genau zu diesem Zeitpunkt, danach lief alles wieder rund am "Jeder-darf-treffen-Tag", landläufig bekannt als Nikolaustag.

Zugegeben, das klingt despektierlich, aber eine starke Abwehrleistung sorgte dafür, dass die Gäste kaum wussten, wie sie ihre Angriffe erfolgreich abschließen sollten. Versuchte Neuhausen das Spiel über die Außenpositionen in die Breite zu ziehen, fischte einer der Leipziger Verteidiger auf den Halbpositionen den Ball weg und nutzte die Chance zu einem Tempo-Gegenstoß im Alleingang.

Versuchten es die Schwaben durch die Mitte, wurden ihre Würfe vom starken Mittelblock abgefangen oder durch die Torhüter entschärft. Auf diese Weise starteten die Grün-Weißen gleich mit einer 5:0 Führung in die Partie. Gäste-Trainer Aleksandar Stevic ahnte da womöglich schon, dass der Abend für seine Mannschaft nicht viel Gutes bringen würde: “Es ist wirklich sehr schwer gegen ein Top-Team in dieser Form solch einen Rückstand aufzuholen. Wir kamen noch einmal auf 9:8 heran, haben es dann aber versäumt im Spiel zu bleiben. Der Sieg ist auch in dieser Höhe verdient.”
Als eine tragende Säule in eben diesem Mittelblock sagte Bastian Roscheck dazu: “Wir hatten eine kurze Phase, da hat jeder in der Abwehr einen kleinen Tick zu wenig gemacht.” Durch die Auszeit ließ sich diese Konzentrationsschwäche aber beheben. Es dauerte wieder ganze sieben Minuten lang, bis den Süddeutschen der nächste Treffer glückte. Und diese 17:9-Führung ließen sich die Tabellenführer aus der Messestadt nicht mehr nehmen.

“Sicher waren wieder die gute Abwehrleistung und das gelungene Tempospiel die Sieggaranten, wie auch schon in den Partien zuvor. Genau in den Nahtstellen unserer Verteidigung waren wir sehr wach und fingen die Bälle ab, dadurch musste Neuhausen es durch die Mitte probieren, wo wir gut standen.”, beschrieb ein zufriedener Christian Prokop den Schlüssel zum Erfolg.

Wie aber motiviert sich eine Mannschaft, die gerade jeden Gegner von der Platte zu fegen scheint? Darauf hatte Philipp Pöter eine Antwort: “Wir spüren eine Anspannung, weil wir die Form unbedingt halten wollen. Es ist aber genau die Art von Anspannung, die wir brauchen, um nicht nachlässig zu werden.” Diese Gefahr bestand in der gesamten zweiten Halbzeit nicht mehr.
Die dritte Auszeit brauchten die Leipziger nicht nehmen, sie hätte nur ihren eigenen Spielfluss gestört. Der übrigens auch nicht durch Einwechslungen von Spielern unterbrochen wurde, die nicht immer viel Spielzeit bekommen. In den kommenden englischen Wochen bis zum Jahresende wird es jedoch wichtig, den ganzen Kader aufs Feld schicken zu können, die Partie bot schon Gelegenheit für Einige, sich zusätzliche Sicherheit durch Spielpraxis zu holen.

Und wirklich trugen sich bis auf Uli Streitenberger und die beiden Torhüter alle Spieler in die Liste der Torschützen ein, auch die Nachwuchsspieler Sebastian Greß und Franz Semper gefielen mit ihren Aktionen. Letzterer musste zwar eine Wunde neben dem Auge hinnehmen, als er nach einem Foul von Cornelius Maas mit dem Kopf auf den Boden knallte, konnte aber weiterspielen – zumindest so lange, bis die Schiedsrichter monierten, dass doch etwas Blut durch das Pflaster sickerte.

Da aber der Heimsieg noch durch Niederlagen der beiden Verfolger versüßt wurde, wird diese Blessur zu verschmerzen sein. Sechs Punkte beträgt der Vorsprung nun, die äußerst positive Tordifferenz ist eigentlich noch einen Punkt wert. Die Chancen stehen also nicht schlecht, dass die DHfKler auch am Jahresende als Tabellenführer in die dann verdiente Spielpause gehen können.

Die Statistik zum Spiel:
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