Martialisch mutet es an, das Plakat zum Handball-Pokalspiel gegen die HBW Balingen Weilstetten am Mittwoch. Als "Gallier von der Alb" bezeichnen sich die Gegner und sind ebenso kriegerisch dargestellt. Kapitän Lukas Binder erwartet auch ein physisch geprägtes Spiel. "Sie werden uns verprügeln, wie die Kesselflicker, so spielen sie nun einmal Handball." Davor schützen sollten allerdings fähige Schiedsrichter und davor, dass keine dubiosen Zaubertränke zum Einsatz kommen, schützen die Doping-Richtlinien.
Trotz der beeindruckenden Bilanz in der Liga, einen Pokalsieg gegen den Erstligisten bleibe eine kleine Sensation. Über 2.000 Tickets sind schon verkauft, vielleicht gelingt es, eine Kulisse wie gegen Eisenach zu mobilisieren. Geschäftsführer Karsten Günther jedenfalls ist sich sicher: “Mit den Leipziger Zuschauern im Rücken werden wir auf jeden Fall einen tollen Handballabend haben.”
Trainer Christian Prokop erklärte den Journalisten: “Es wird auf viele Kleinigkeiten ankommen, die wir bei der Niederlage gegen Hamm eher schlecht, beim Sieg gegen Henstedt-Ulzburg dafür wieder gut gemacht haben.” Aus seiner Sicht werden gegen die 3-2-1-Verteidigung der Schwaben vor allem Zweikampfstärke und Passsicherheit sehr wichtig werden. Es gebe keinen einzelnen sehr herausragenden Spieler, dafür sei die Mannschaft auf allen Positionen sehr komplett ausgebildet.
Desweiteren lobte Prokop die Einstellung seiner Mannschaft. “Man sieht am höchsten Saisonsieg gleich nach der Niederlage in Hamm, wie konzentriert die Mannschaft ist. Die Spieler sind selbstkritisch, ehrlich und hungrig auf Erfolg. So macht das Training sehr viel Spaß”. Kapitän Lukas Binder verriet beim Pressegespräch in der Kabine noch, was nach einem Sieg passieren würde: “Dann hören wir mit Sicherheit noch ein wenig Helene Fischer, trinken ein oder zwei Bier und dann ist aber auch schon wieder das Spiel am nächsten Samstag wichtig.” Der Pokal sei die Sahne auf dem Kuchen, es zähle aber vor allem die Liga.
Viel also hängt davon ab, ob nicht die Leipziger die Gallier gegen die favorisierten Gegner sein können. Zählen können die Sachsen auf jeden Fall wieder auf Philipp Weber, der sich am Sonntag lediglich das Knie prellte und einsatzfähig sein wird. Bei den Gästen ist noch unklar, ob der zuletzt verletzte Olivier Nyokas spielen wird. Auch ohne ihn haben die Gäste allerdings noch einige Nationalspieler und auch deutsche Spieler im Kader, die zum erweiterten Kader gehören. Und gegen den scheinbar übermächtigen THW Kiel erwiesen sich die Balinger wirklich als Gallier und errangen einen Heimsieg. “Es kommt viel Qualität auf uns zu, aber wenn wir unsere Tugenden einsetzen können, werden wir das Spiel offen halten können”, blickt Christian Prokop optimistisch auf den Mittwoch-Abend.
Anwurf der Partie ist heute um 19.30 Uhr in der Arena Leipzig.
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