"Ich will keine Marmelade, ich will lieber einen Sieg!", könnte - in Anlehnung an den berühmten Schlager-Klassiker von Trude Herr - am Sonntag das Motto der DHfK-Handballer gelautet haben. Im Spitzenspiel gegen den Tabellen-Vierten aus Bad Schwartau wollten die Leipziger ihre makellose Startbilanz aufrecht erhalten - und das gelang ihnen eindrucksvoll. "Wir haben das als Mannschaft einfach grandios gemeistert.", freute sich Torhüter Felix Storbeck.
Die ersten zehn Spielminuten waren für den SC DHfK die reinste Handball-Konfitüre: Sechs Tore erzielt und kein einziges kassiert. Erst Toni Podpolinski verscheuchte die Bad Schwartauer Null und traf zum 6:1 (11.). Er war es auch, der den Leipzigern in den folgenden Minuten am meisten Kopfzerbrechen bereitete. Denn wenn die Gäste trafen, dann vor allem durch Podpolinski. Zum Zwischenstand von 12:7 (22.) hatte er alleine fünf der sieben Treffer beigetragen.
Bad Schwartau konnte im Verlauf der ersten Halbzeit den Rückstand zwar zwischenzeitlich auf 13:10 (28.) verringern, in Verlegenheit ließ sich der SC DHfK aber nicht bringen. Beim Stand von 15:11 ging es in die Pause.
In der ersten Viertelstunde nach Wiederbeginn tat sich mit Blick auf die Tordifferenz nicht viel. Vom 16:13 (32.) bis zum 22:19 (47.) hielten die Leipziger ihren Vorsprung durchgehend auf einem Niveau von drei, vier Toren. Im Anschluss an eben dieses 22:19 rief DHfK-Trainer Christian Prokop sein Team zur Auszeit zusammen.
Und siehe da, plötzlich zogen die Gastgeber Stück für Stück davon: Erst fünf Tore (24:19/ 49.), dann sechs (27:21/ 51.) und schließlich sogar sieben (33:26/ 60.). Als nach dem 33:27 der Schlusspfiff ertönte, feierten die Grün-Weißen ausgelassen ihren sechsten Sieg in Folge.
“Ich habe heute nur eine Spitzenmannschaft gesehen, das war Leipzig.”, stellte Gäste-Trainer Torge Greve anerkennend fest. Sein DHfK-Kollege Christian Prokop resümierte: “Wir hatten heute ein sehr gutes Gesamtkonzept. Nach unserem Superstart hat die erfahrene Mannschaft von Bad Schwartau aber gezeigt, dass sie imstande ist, Rückstände aufzuholen. Deswegen bin ich umso glücklicher über den Erfolg. Grundlage war wieder eine geschlossene Mannschaftsleistung.”
Zwei Akteuren aus dieser Mannschaft zollte der Coach einen Extra-Respekt. So hatte ihn der erst 17-jährige Franz Semper überzeugt, der gegen Bad Schwartau seine ersten vier Bundesliga-Tore erzielte und auch Marc Pechstein (“Er setzte ganz wichtige Akzente!”), der drei wunderbare Treffer genau ins Dreiangel zimmerte.
Die Pechstein-Knaller hatten auch DHfK-Keeper Felix Storbeck verzückt. “Wenn Marc Pechstein solche Tore wirft, kannst du nicht verlieren.”, freute er sich mit seinem Teamkollegen. “Wie in den fünf Spielen vorher wollten wir als geschlossene Mannschaft und über Emotionen gewinnnen. Das konnten wir umsetzen und ich bin glücklich, dass wir jetzt den sechsten Sieg haben.”, lautete sein Fazit.
Doch trotz der weißen Weste müssen sich die Leipziger weiterhin mit dem zweiten Tabellenplatz begnügen. Spitzenreiter bleiben die Rimpar Wölfe, die ebenfalls ihr sechstes Spiel gewannen und ein um zehn Tore besseres Torverhältnis aufweisen.
SC DHfK Leipzig vs. VfL Bad Schwartau 33:27 (15:11)
2. Bundesliga, 6. Spieltag
SC DHfK Leipzig: Storbeck, Tovås; Semper 4, Emanuel, Krzikalla 4, Pöter 1, Oehlrich, Binder 5, Boese 1, Roscheck, Weber 8/4, Milosevic 4, Pechstein 6. Trainer: Christian Prokop.
VfL Bad Schwartau: Noel, Klockmann; Milde 4, Schwarz 2, Podpolinski 9, Waschul, Schult 4, Tretow 1, Claasen 3/2, Wischniewski 1, Quade 3, Bruhn. Trainer: Torge Greve.
Schiedsrichter: Colin Hartmann/ Stefan Schneider (BSV 93 Magdeburg). Siebenmeter: Leipzig 4/4 (Weber 4/4), Schwartau 2/3 (Schwarz 0/1, Claasen 2/2). Zwei-Minuten-Strafen: Leipzig 2x (Roscheck, Milosevic), Schwartau 5x (Schwarz, Schult, 3x Waschul > Disqualifikation nach 45:35 min.). Zuschauer: 1.914 in der Arena Leipzig. Stationen: 6:0, 7:4, 10:5, 12:6, 13:10, 15:11, 16:13, 19:16, 22:19, 24:19, 27:21, 30:24, 33:26, 33:27.
Die Tabelle der 2. Bundesliga:
www.dkb-handball-bundesliga.de/wettbewerbe/2_buli/table
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