Mit der Spannung ist das so eine Sache in der Meisterschaftsrunde der Handballerinnen. Während der Thüringer HC die verbleibenden Partien eigentlich schon mit Party-Hütchen bestreiten kann, darf sich der HCL schon immer mal "Vizemeister 2014" auf den Briefbogen drucken. Auf elf Punkte hat sich der Vorsprung zum Dritten (!) bereits vergrößert. Trotzdem: Der Sieg gegen Buxtehude war mit Blick auf die Pokalendrunde ein ganz wichtiger.
Denn in zwei Wochen – am 26. April – steht der HC Leipzig im Halbfinale des DFB-Pokals in eigener Halle erneut dem Buxtehuder SV gegenüber. Dann sollten die Leipzigerinnen eine ähnlich couragierte Leistung abrufen wie am Freitagabend, als sie den BSV mit elf Toren nicht die Spur einer Chance ließen.
Vor Spielbeginn gab es noch Blumen für Gäste-Trainer Dirk Leun, der seinen 50. Geburtstag feierte. Sein Team allerdings agierte auf dem Parkett, als hätte es die große Party bereits auf der Anreise hinter sich gebracht. Zu keinem Zeitpunkt konnte es Leipzig auch nur annähernd gefährlich werden. Die Gastgeber begannen konzentriert und treffsicher, führten nach neun Minuten schon mit 6:2.
Als sich beim 9:4 (13.) noch immer keine Trendwende abzeichnet, nahm BSV-Jubilar Leun eine Auszeit. Die dort erteilten Anweisungen fruchteten bis zum 9:6 (17.) – enger vermochte Buxtehude nicht mehr aufzuschließen. Auf Leipziger Seite traf vor allem Saskia Lang was das Zeug hielt. Unter anderem ihre sieben Tore trugen zum deutlichen 21:13-Pausenstand bei.
Die klare Führung war der Konzentration der Leipziger Akteure offenbar nicht zuträglich – nach Wiederbeginn schlichen sich in der HCL-Offensive so einige Fehler ein. Im Ergebnis fand das freilich wenig Niederschlag, da Buxtehude als ein Schatten seiner selbst auftrat. So wurde die Differenz in der 53. Minute beim 31:21 erstmals zweistellig.
Eine Leipzigerin fand das Spielgeschehen auf alle Fälle alles andere als langweilig: Julia Plöger. Sie war nach monatelanger Verletzung erstmals zwischen die Pfosten zurückgekehrt. Ihre Empfehlung: Zwei gehaltene Siebenmeter und einige tolle Paraden im Spielgeschehen. “Es gibt halt gute Tage – und ich hoffe, die guten Tage behalte ich jetzt für den Rest der Saison.”, kommentierte die 25-Jährige im L-IZ-Interview ihr erfolgreiches Comeback.
“Ich hätte nicht erwartet, dass ich gleich so viele Spielanteile bekomme. Vielen Dank an die Trainer, dass sie so viel Vertrauen in mich haben.”, so Plöger weiter. “Die Mannschaft hat es mir mit dem Vorsprung aber auch leicht gemacht. Ich musste einfach nur das zeigen, was ich scheinbar noch drauf habe.” Und am Leuchten ihrer Augen war der Torhüterin anzumerken, wie glücklich sie über diese gelungene Rückkehr wirklich war.
Das Spiel gewann der HCL letztlich mit 35:24. Was das wert ist, wird sich in zwei Wochen zeigen. “Jetzt müssen wir nur noch den Pokal holen.”, spricht Plöger aus, was für die Leipziger Handballerinnen so immens wichtig wäre.
HC Leipzig vs. Buxtehuder SV 35:24 (21:13)
1. Bundesliga, Meisterschaftsrunde
HC Leipzig: Herrmann, Roth, Plöger – Visser (5/1), Mazzucco (1), A.Müller (1), Bont (2), Schulze (4), Kudlacz (5), Hubinger (1), Lang (9), S.Müller (5/4), Rösike (2). Trainer: Max Berthold/ Wieland Schmidt.
Buxtehuder SV: Lenz, Gronemann – Ägren (5), Bülau (6/2), Luschnat (2/1), Limberg, Lamp, Gubernatis (2), Stapelfeldt (3), Oldenburg (3), Techert, Kaiser, Hayn (2), Zelmel (1). Trainer: Dirk Leun.
Schiedsrichter: Lars Geipel/ Marcus Helbig. Siebenmeter: HCL 5/5 (S.Müller 4/4, Visser 1/1), Buxtehude 3/5 (Bülau 2/3, Luschnat 1/2). Zwei-Minuten-Strafen: keine. Zuschauer: 1.667 in der Arena Leipzig.
Die anderen Spiele:
Bayer Leverkusen vs. TuS Metzingen 31:27
VfL Oldenburg vs. Thüringer HC 31:32
Mehr Informationen:
Offizielle Website der Handball Bundesliga Frauen
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