Als Lohn für ihren Bilderbuch-Sieg am Samstagabend gegen den TV Bittenfeld, durften die Handballer des SC DHfK auf einem der begehrten Aufstiegsplätze ins Oberhaus übernachten. Zuvor hatten die Leipziger mit einer energiegeladenen Vorstellung nicht nur die 2.021 Zuschauer in der Arena elektrisiert, sondern auch ihren Trainer Christian Prokop restlos begeistert.

“Bei uns herrscht Mega-Freude, alle sind total begeistert. Das war in jeder Hinsicht ein Spitzenspiel.”, schwappte es nach dem Spiel aus dem Übungsleiter heraus. “Was meine Mannschaft von der 15. bis zur 60. Minute an Einsatz, Emotionalität und Beinarbeit gezeigt hat, ist der Wahnsinn! Das macht mich stolz.”

Bis zur besagten 15. Minute drohte die Partie den Gastgebern allerdings kurzzeitig aus den Händen zu gleiten. Von der ersten Sekunde an ging vor allem der SC DHfK mit hohem Tempo und viel Kampfgeist zur Sache, legte mit 5:2 (7.) einen gelungenen Start hin. Doch nach diesen ersten Wirkungstreffern berappelte sich Tabellennachbar Bittenfeld. Mit einer Fünf-Tore-Serie binnen vier Minuten machten sie aus einem 4:6-Rückstand eine 9:6-Führung (14.). “Wir standen Mitte der ersten Halbzeit nicht ganz sicher in der Abwehr. Dadurch konnten wir keine schnellen Tore machen und haben uns im Positionsangriff ein bisschen schwer getan.”, beschrieb Lucas Krzikalla gegenüber L-IZ.de diese kritischen Minuten.

Überrumpeln ließen sich die Leipziger nicht. Kapitän Thomas Oehlrich ging mit gutem Beispiel voran, markierte mit einem fein herausgespielten Treffer vom Kreis den 10:10-Ausgleich (16.). Dieses Resultat hatte fast fünf Minuten Bestand und leitete die Wende zugunsten des SC DHfK ein. Denn zwar zogen die Rand-Stuttgarter noch zweimal gleich (11:11/ 12:12), die Führung sollten sie aber für den Rest der Begegnung nicht mehr erringen können.
Ein Grund dafür war der immer stärker werdende Hendrik Ruud Tovas zwischen den Leipziger Pfosten, der in dieser entscheidenden Phase zahlreiche Paraden zeigte. Das wiederum ermöglichte seinen Vorderleuten, eine 14:12-Halbzeitführung herauszuwerfen. “Wenn du mit einer Führung in die Halbzeit gehst,ist das immer besser als mit fünf Toren Rückstand. Dadurch geben wir auch in der zweiten Halbzeit wieder Vollgas, damit der Vorsprung ausgebaut wird.”, erklärte Krzikalla, dem seine erstmalige Berufung zu einem Lehrgang der Junioren-Nationalmannschaft zusätzliches Selbstbewusstsein bescherte.

Das Vollgas der zweiten Hälfte bekam einen zusätzlichen Turboeffekt, als Dr. René Touissaint in der 40. Minute eine Zwei-Minuten-Strafe für das Team aufgebrummt bekam. Der Leipziger Mannschaftsarzt hatte sich etwas zu emotional über ein ungeahndetes Foul an Lukas Binder beschwert. Das Gute daran: Diese Schiedsrichterentscheidungen schalteten nun auch den Lärmpegel der Zuschauer auf die höchste Stufe. Als dann auch noch Tovas zwei Würfe parierte und Binder den SC DHfK in Unterzahl zum 19:16 (41.) konterte, stand die Arena endgültig Kopf.

Derart beflügelt ließen die Gastgeber nun keine Luft mehr ran, bauten ihren Vorspung auf vier (22:18), fünf (25:20) und sechs (26:20) Tore aus. Darauf hatte Bittenfeld – dessen Trainer anschließend von einem verdienten Leipziger Sieg sprach – keine passenden Antworten parat. “Die Leidenschaft und die Halle haben das Team gepusht, so dass das doch recht deutliche 32:26 entstanden ist.”, freute sich Krzikalla. Dieser Erfolg des SC DHfK bedeutete vorübergehend Platz drei in der Zweitliga-Tabelle.
SC DHfK Leipzig vs. TV Bittenfeld 32:26 (14:12)

SC DHfK Leipzig: Tovas, Pulay – Emanuel, Krzikalla (5), Oehlrich (2), Binder (6), Jonsson (6), Gerlich (1), Roscheck, Weber (7), Prokopec (4/3), Milosevic (1), Feld, Göde. Trainer: Christian Prokop.
TV Bittenfeld: Müller, Sdunek, Jerkovic – Schimmelbauer (2), Schöbinger (1), Weiß (4), Schweikardt (14/9), Friedrich, M’Bengue, Jungwirth (3), Baumgarten (1), Seiz, Szczesny (1), Heib. Trainer: Jürgen Schweikardt.

Schiedsrichter: Martin Harms/ Jörg Mahlich. Zwei-Minuten-Strafen: DHfK 5x (Krzikalla, Oehlrich, Dr. Touissaint, 2x Weber), Bittenfeld 2x (Weiß, Szczesny). Siebenmeter: DHfK 3/4 (Gerlich 0/1, Prokopec 3/3), Bittenfeld 9/9 (Schweikardt 9/9). Zuschauer: 2.021 in der Arena Leipzig.
1.) TSG Friesenheim (26 Spiele/ 36 Punkte/ +61 Tore)
2.) HC Erlangen (25/ 34/ +43)
3.) SC DHfK Leipzig (26/ 33/ +41)
4.) SG BBM Bietigheim (25/ 32/ +41)
5.) HSG Nordhorn-Lingen (26/ 32/ +31)
6.) TUSEM Essen (25/ 30/ +18)
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Mehr Informationen zur 2. Bundeliga:
www.dkb-handball-bundesliga.de/wettbewerbe/2_buli/news

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