Vor 2.491 Zuschauern mussten die Leipziger Handballerinnnen am Samstag gegen IK Sävehof eine 28:34-Niederlage einstecken. Dass gerade in der Champions League die verletzungsbedingten Ausfälle von Anne Müller, Anne Hubinger und Luisa Schulze nur schwer wettzumachen sein würden, war klar. Aber dass die schwedischen Gäste gegen den HCL ein regelrechtes Torfestival feierten, war dennoch nicht vorgesehen.
Gleich der erste Wurf des Spiels sollte sich als eine Art Generalaussage zum restlichen Geschehen herausstellen: Susann Müller hatte das Spielgerät an die Torlatte gepfeffert, im Gegenzug erzielten die Gäste vom IK Sävehof die 0:1-Führung. Im Laufe der ersten Halbzeit landeten insgesamt sechs (!) Leipziger Würfe am Torgebälk. Es war so eine Sache mit der Präzision. Nicht mal die Siebenmeter wollten rein. Drei Stück gab es im ersten Spielabschnitt für den HCL, doch Müller, Visser und Kudlacz scheiterten beim Strafwurf.
Da es zudem in der Leipziger Defensive mächtig hakte, lief die Partie bereits nach zehn Minuten in eine für den HCL gefährliche Richtung. Zu dieser Zeit verspielten die Gastgeber gerade ihre zwischenzeitliche 5:4-Führung. Sävehof wurde zu einer Vier-Tore-Serie geradezu eingeladen und führte wenig später mit 5:8 (12.). Vor allem Jenny Alm nutzte die Freiheiten im HCL-Abwehrverbund. Die Schwedin haute den Leipziger Torhüterinnen alleine in der ersten Halbzeit acht Tore ins Netz. Leipzig rannte von nun an vergeblich dem Rückstand hinterher, der bis zum Pausentee noch mehrmals auf minus Vier anwuchs. Die Seiten wurden schließlich beim Stand von 15:18 gewechselt.
Die 2.491 Fans in der Arena witterten in der zweiten Halbzeit noch einmal Morgenluft. Als Susann Müller in der 48. Minute den 23:24-Anschlusstreffer herstellte, stand die Spielwende kurz bevor. Doch gerade als alles schön zu werden “drohte”, fielen die Leipzigerinnen wieder in ein tiefes Loch. In sieben Minuten setzten sie sieben Angriffe in den Sand, kassierten ihrerseits sechs Gegentore – und hatten damit sämtliche Chancen auf Zählbares vertan (23:30/ 54.). Zwar brachte eine Mini-Serie durch Lang, Augsburg und Szwed-Ørneborg noch ein wenig Ergebniskosmetik (27:31/ 57.), doch Sävehof hatte immer eine Antwort parat. Mit 28:34 fügten sie dem HCL eine empfindliche Heimpleite zu und schickten die Leipzigerinnen auf den 4. und damit letzten Platz der Champions-League-Gruppe.
“Knackpunkt war die löchrige Abwehr.”, legte Saskia Lang nach Abpfiff den Finger in die Wunde. “Klar fehlt Anne Müller da hinten drin, aber wir müssen eindeutig aggressiver in der Abwehr sein und uns so die Sicherheit für den Angriff holen.” Den Einzug in die Hauptrunde hat die 26-Jährige aber noch längst nicht abgeschrieben: “Wir müssen die Punkte auswärts holen. Wir haben in Metz gezeigt, dass wir das können.” Am 3. November ab 18 Uhr, wäre dann für sie und ihr Team beim Rückspiel in Sävehof eine gute Gelegenheit, mit dem Punktesammeln zu beginnen.
HC Leipzig vs. IK Sävehof 28:34 (15:18)
Champions League, Gruppenphase
HC Leipzig: Plöger, Herrmann – S.Müller (8), Szwed-Ørneborg (6), Augsburg (4), Lang (3), Bont (2), Rösike (2), Visser (2), Kudlacz (1), Mazzucco, Urbicht. Trainer: Thomas Ørneborg.
IK Sävehof: Idehn, Granberg – Oden (9), Alm (8), Roberts (6), Dafe (3), Fogelström (3), Blohm (2), Tegstedt (2), Sand (1), Haraldsdottir, Karlsson, Sundberg, Wikensten. Trainer: Kurt Henrik Signell.
Schiedsrichter: Sager/ Styger (Schweiz), Siebenmeter: HCL 5/9 (S.Müller 1/3, Visser 0/1, Kudlacz 0/1, Szwed-Ørneborg 4/4), Sävehof 4/5 (Alm 2/3, Oden 2/2), Zwei-Minuten-Strafen: HCL 4x (S.Müller, Augsburg, Visser, Mazzucco), Sävehof 5x (Roberts, Blohm, Tegstedt, 2x Alm), Zuschauer: 2.491 in der Arena Leipzig.
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