Vor ein paar Tagen in Buxtehude, hatten die Leipziger Handballerinnen mit einem Zwei-Tore-Sieg den Sack schon mal zurecht gelegt. Am Sonntag im Rückspiel haben sie ihn souverän zu gemacht. Beim 28:20-Erfolg ließ der HCL keine Fragen aufkommen, zog konzentriert und treffsicher in die Endspiele um die Deutsche Meisterschaft ein. "Wir wollten unbedingt in dieses verdammte Finale!", strahlte Saskia Lang auch nach Spielschluss noch wilde Entschlossenheit aus.

Es ist eine schöne, 20-jährige Tradition, die die Handballerinnen des HC Leipzig am Sonntag fortsetzten. Denn so lange ist es dem Buxtehuder SV nicht mehr gelungen, in Leipzig zu siegen. Den letzten Auswärtserfolg (18:24) nahmen die Rand-Hamburgerinnen im Oktober 1993 mit. Auch diesmal war schnell klar, dass es erneut eng werden könnte für den Gast aus dem Norden. Mit einem Feuerwehr-Start raste der HCL schon nach 6 Minuten auf 5:1 davon. Ein Vorsprung, den Buxtehude im gesamten weiteren Spielverlauf nie mehr wettzumachen vermochte.
“Wir haben uns vorgenommen, beide Halbzeiten zu gewinnen.”, verriet HCL-Linksaußen Natalie Augsburg. Das wurde perfekt umgesetzt. Abwehr? Check!, Torfrau? Check!, Chancenverwertung? Check! Ihren wackligsten Moment boten die Ørneborg-Schützlinge zwischen der 9. und 16. Spielminute. Nachdem Debbie Bont das 6:3 für ihr Team erzielt hatte, folgten fünf verdattelte Angriffsversuche in Folge. Damit schlichen die Gäste auf 6:5 heran. Erst ein verwandelter Visser-Siebenmeter zum 7:5 (16.), beendete die Torflaute. Bis zum Pausentee “entschuldigte” sich Leipzig bei seinen immerhin 3.691 Zuschauern mit einer nahezu 100-prozentigen Chancenverwertung, wodurch sich der Vorsprung zum Wechsel auf 14:9 erhöhte.

Im zweiten Durchgang ließen die Gastgeberinnen kein Stück nach. Zwar kassierten sie zu Beginn zwei Gegentreffer hintereinander (14:11/ 33.), waren dann aber erneut auf Betriebstemperatur. Kein bisschen kompromissbereit wuchs der Vorsprung auf sechs (17:11/ 39.), acht (23:15/ 48.) und sogar neun Tore an (26:17/ 56.). Am häufigsten traf Maura Visser ins Netz. Achtmal durfte sie jubeln, verwandelte dabei auch alle ihre sechs Siebenmeter. Sieben Treffer aus dem Spiel heraus erzielte Saskia Lang, die damit ihre eindrucksvolle Quote aus dem Hinspiel wiederholte.

“Es lief heute von der ersten Minute an, es war ein Start-Ziel-Sieg.”, brachte es Natalie Augsburg nach vollbrachtem 28:20-Erfolg auf den Punkt. Im Meisterschaftsfinale trifft der HCL nun am 5. Mai (14:30 Uhr) zunächst zu Hause auf den Thüringer HC. Dieser stand gegen Leverkusen bereits am Abgrund. Ein Treffer in buchstäblich letzter Sekunde sicherte dem Titelverteidiger schließlich doch die erneute Finalteilnahme. Für Leipzig eine gute Gelegenheit, für die schmerzhafte Pokalniederlage Revanche zu nehmen.

Der Kartenvorverkauf ist an allen bekannten Vorverkaufsstellen bereits angelaufen. Wer das Halbfinalticket vorweisen kann, darf sich über eine Ermäßigung von 2,00 Euro freuen.
HC Leipzig vs. Buxtehuder SV 28:20 (14:9)

HC Leipzig: Schülke, Plöger – Visser (8/6), Augsburg (1), Müller (3), Reiche, Kramer, Bont (2), Schulze (1), Kudlacz (5/1), Lang (7), Hubinger (1), Möschter, Urbicht. Trainer: Thomas Ørneborg.
Buxtehuder SV: Lenz, Krause – Deen (2), Klein (2), Wode, Lütz (1), Fischer (8/7), Bülau, Kaiser, Lamein, Stapelfeldt (5), Lamp, Langkeit (2), Oldenburg, Hayn. Trainer: Dirk Leun.

Schiedsrichter: Nils Blümel/ Jörg Loppaschewski (Berlin). Zwei-Minuten-Strafen: HCL 2x (Schulze, Lang), BSV 4x (Klein, Bülau, 2x Lamein). Siebenmeter: HCL 7/7 (Visser 6/6, Kudlacz 1/1), BSV 7/7 (Fischer 7/7). Zuschauer: 3.691 in der Arena Leipzig.

Alle Resultate der Playoff-Halbfinals:
Thüringer HC – Bayer Leverkusen 27:30 (Hinspiel 27:23)
HC Leipzig – Buxtehuder SV 28:20 (Hinspiel 24:22)

Finale (5. und 12. Mai):
HC Leipzig – Thüringer HC

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