Nur zwei Tage nach dem wichtigen Sieg gegen Bundesliga-Spitzenreiter Buxtehude, sind die Handballerinnen des HC Leipzig ins Viertelfinale des DHB-Pokals spaziert. Beim Drittliga-Vorletzten TSV Ismaning setzte sich der Rekordmeister standesgemäß mit 11:36 durch. Dabei kam Debbie Bont in den ungewohnten Genuss, mit 10 Treffern beste Torschützin der Partie zu sein. Auf Leipziger Seite waren auch drei Spielerinnen des Juniorteams im Einsatz.

HCL-Manager Kay-Sven Hähner hatte im Vorhinein den Handballfreunden im bayrischen Ismaning versprochen, mit allen Nationalspielerinnen anzutreten. Dass er dieser Geste nur bedingt gerecht werden konnte, war einzig der aktuellen Verletzungsmissere geschuldet, die den HCL wieder einmal beutelt. Anne Müller, Saskia Lang, Nora Reiche, Jessy Kramer, Alexandra Mazzucco – die Liste der Ausfälle ist lang und prominent. Das wiederum eröffnete drei Leipziger Talenten die Möglichkeit, sich in Szene zu setzen. Mit Cara Hartstock, Isa-Sophia Rösicke und Michelle Urbicht kamen so auch Akteurinnen des Juniorteams zum Zuge.

Im Gegensatz zur Frauen-Mannschaft hatte das HCL-Juniorteam bereits einmal Erfahrung mit dem TSV Ismaning sammeln können. Vor drei Jahren stand man hier im Regionalliga-Punktspiel auf dem Parkett und fuhr einen 28:31-Auswärtssieg ein. Ismaning konnte damals die Klasse nicht halten, verzichtete gar auf das Rückspiel in Leipzig. Und auch aktuell hängen die Rand-Münchner ganz tief drin im Abstiegsschlamassel, konnten von bisher 15 Liga-Spielen erst eines gewinnen und stehen damit in der 3. Liga Süd auf dem vorletzten Rang. Klar, dass sie sich gegen Leipzig nicht wirklich etwas ausrechneten.

Trotz klarer Ausgangssituation nahm der HC Leipzig seinen Gegner – der mit dem Einzug ins Pokal-Achtelfinale seinen bisher größten sportlichen Erfolg verbuchte – nicht auf die leichte Schulter. Die Mädels von Coach Stefan Madsen gingen in der mit 800 Zuschauern knackevollen Realschulhalle konzentriert zu Werke, wollten von Anfang an klare Fronten schaffen. Dies gelang – nach zehn Minuten führten die Gäste bereits mit 1:6. Und schon nach 22 Minuten erarbeiteten sich die Leipzigerinnen beim 4:14 einen zweistelligen Vorsprung. So ließ Madsen nun seinen Kader rotieren, hatte gegen Ende der ersten Hälfte sogar alle drei Juniorinnen auf dem Feld stehen.

Jede von ihnen fand sich am Ende auch in der Torschützenliste wieder, denn auch in Halbzeit zwei ging das Torewerfen munter weiter. Eine Viertelstunde vor dem Ende loggte Leipzig seinen 30. Treffer ein und führte mit 8:30 überdeutlich. Die Gastgeberinnen kämpften tapfer bis zum Schluss, und durften sich am Ende beim 11:36 wenigstens über eine zweistellige Trefferzahl freuen. Der HCL ist nun im Topf für die Auslosung des Viertelfinales, die am 3. Februar vorgenommen wird.
TSV Ismaning vs. HC Leipzig 11:36 (5:19)

HC Leipzig: Schülke, Plöger – Visser (1), Augsburg (1), Bont (10), Schulze (4), Kudlacz (6), Hubinger (3), Windisch (2), Hartstock (4), Urbricht (2), Rösicke (3). Trainer: Stefan Madsen.

Schiedsrichter:
Brodbeck/ Reich. Zuschauer: 800 in der Sporthalle Realschule, Ismaning.
TSV Nord Harrislee – Thüringer HC 23:38
TSV Ismaning – HC Leipzig 11:36
HSG Blomberg-Lippe – Buxtehuder SV 25:32
TV Nellingen vs. Frisch Auf Göppingen 22:34
SV GW Schwerin – HSG Bensheim Auerbach (Sonntag, 16:00 Uhr)
VfL Oldenburg – TuS Metzingen (Sonntag, 16:00 Uhr)
SV Aufbau Altenburg – TuS Weibern (Sonntag, 16:00 Uhr)
Bayer Leverkusen – FHC Frankfurt/O. (Sonntag, 16:00 Uhr)

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