Es läuft beim SC DHfK: Mit dem 27:15 (16:13)-Sieg am Samstagabend bei Aufsteiger SG Leutershausen holten die Grün-Weißen den dritten Sieg in Folge. 800 Zuschauer in der Hölle der "roten Teufel" sahen zwei komplett unterschiedliche Halbzeiten. Am Ende siegten die etwas cleveren Gäste aus der Messestadt.

Dass Handballtorhüter Tore erzielen, passiert eher selten. Kein Wunder also, dass der Treffer von Gabor Pulay am Samstagabend erst nicht in der offiziellen DHfK-Statistik auftauchte. Pulay hatte bisher seine Hände nur dazu, um die Bälle Richtung seines eigenen Tores in Empfang zu nehmen. Tore zu erzielen, ist eigentlich nicht Teil seiner Stellenbeschreibung. Bei Aufsteiger SG Leutershausen durfte sich Pulay in der Schlussphase jedoch als Torschütze auszeichnen. Um den Druck auf die Leipziger Deckung trotz eigener Unterzahl hochzuhalten, hatte Leutershausens Trainer Holger Löhr seinen Torhüter Roko Peribonio geopfert und mit Niklas Ruß einen zusätzlichen Feldspieler gebracht. Nur: Neun Minuten vor dem Ende verloren die Gastgeber den Ball, Pulay warf über alle hinweg ins leere Tor und markierte damit den wichtigen 22:23 Anschluss für die Gäste.

“Wir waren in dieser Phase knapp davor unterzugehen und die Partie komplett aus den Händen zu geben. Stattdessen haben wir beherzt weitergespielt und den Mut nicht verloren”, so Uwe Jungandreas anschließend zufrieden. Zwölf Minuten vor Schluss hatte sein Team noch 20:23 zurückgelegen. Mit Pulays Tor war das spannende Finale dieses Aufeinandertreffens eröffnet, in dem die 338 Kilometer weit gereisten Gäste unter dem Jubel der eigenen mitgereisten Fans das bessere Ende für sich hatten. Alexander Feld – mit sechs Toren bester Werfer – glich wenig später aus, Steve Baumgärtel veredelte zwei weitere Konter: Der Sieg war grün-weiß, die rote “Hölle” still.
Dabei hatte der SC DHfK alle Chancen, dieses spannende Finale zu umgehen. Die erste Halbzeit in der Heinrich-Beck-Halle dominierten die Schützlinge von Uwe Jungandreas und hielten einen Drei-Tore-Vorsprung (6:3, 9:6, 16:13). Die ersatzgeschwächten und zuletzt dreimal sieglosen Gastgeber hatten derweil mit Abstimmungsschwierigkeiten zu kämpfen und fanden gegen die harte Deckung der Gäste kein Zaubermittel. Beim Stand von 16:10 (27.) sprach alles für die Grün-Weißen, doch Nachlässigkeiten bescherten den “roten Teufeln” noch drei wichtige Tore, die die Hoffnung auf Besserung brachten. Tatsächlich: Mit Beginn der zweiten Hälfte wendete sich das Blatt, wurde der Aufsteiger keck, spielte schnell und schaffte es durch zwei Hattricks von Hannes Volk und Niklas Ruß sogar, mit 20:17 vorbeizuziehen. Davon unbeeindruckt glichen die Gäste prompt wieder aus (20:20) ehe sich die nun dominierenden Gastgeber wieder auf 23:20 davonmachen konnten. Doch dann kam Pulay und das spannende Finale.

“Es war das erwartet schwere Spiel und wir hatten berechtigt viel Respekt vor dem Gegner. Wenn die Leutershausener einmal einen Lauf haben, spielen sie schnell, gefährlich und nebenbei noch attraktiv. Wir haben indes Ende der ersten Halbzeit versäumt, noch etwas draufzulegen und dann zwanzig Minuten einfach nicht gut gespielt. Gut war aber, dass wir uns anschließend selbst aus dem Dreck gezogen und das Selbstbewusstsein in der Abwehr wieder gefunden haben”, so Jungandreas glücklich. Kommenden Sonntag, 17 Uhr, empfängt sein Team, das nun wieder Tuchfühlung zum oberen Mittelfeld aufgenommen hat, die HG Saarlouis. Eine gute Möglichkeit, gegen den Tabellen-16. die Siegesserie fortzusetzen.
SG Leutershausen: Hübe (TH), Peribonio (TH) – Frietsch 7, Kuch 1, Gunst, Spilger, Forstbauer 3, Ruß 4, Volk 5, Geppert, Conrad 5, Engels.
SC DHfK Leipzig: Pulay (TH/1), Galia (TH, nicht eingesetzt) – Müller 2, Dietzmann, Emanuel 4, Streitenberger, Baumgärtel 2, Binder, Boese 5, Riehn 2, Prokopec 3, Feld 6, Göde 2, Telehuz (nicht eingesetzt).
1. TV Emsdetten (12 Spiele/ 20:4 Punkte/ +49 Tore)
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6. TV Bittenfeld (10/ 13:7/ +4)
7. SG BBM Bietigheim (12/ 13:11/ +5)
8. TSG Friesenheim (11/ 12:10/ +22)
9. SC DHfK Leipzig (11/ 12:10/ -17)
10. VfL Bad Schwartau (11/ 11:11/ -8)
11. HC Erlangen (11/ 9:13/ -20)
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