Nach drei Punktspiel-Niederlagen in Folge ist dem SC DHfK endlich wieder ein Sieg gelungen. Vor nur 1.683 Zuschauern in der Arena besiegten die Grünweißen am Sonntagabend den bisherigen Tabellen-Sechsten HSG Nordhorn-Lingen mit 28:19 (12:8). Die Defensive der Hausherren präsentierte sich ausgerechnet gegen die beste Offensive der Liga sattelfest.
Wenige Momente nach dem guten Pokalauftritt gegen den THW Kiel am Mittwochabend hatte Uwe Jungandreas schon längst den Blick geweitet und auf das Nordhorn-Spiel geschaut. “Wir wollen den Schwung aus dem Spiel gegen Kiel mitnehmen. Dort haben wir vor allem ein geordnetes und erfolgreiches Angriffsspiel gezeigt. Auch, wenn wir noch effektiver sein und die Fehlerquote so gering wie möglich halten müssen. In der Abwehr müssen wir indes noch kräftig einen drauf setzen und uns klar steigern”, forderte der Coach. Und seine Spieler atmeten seine Worte offenbar komplett ein, zeigten am Sonntagabend gegen den stärksten Angriff der Zweiten Liga eine formidable Defensivleistung, öffneten erst in der Schlussphase der ersten Halbzeit ein wenig ihre Deckung.
Schon zur Pause hätte die Partie allerdings entschieden sein können, wenn vorn alle Chancen genutzt worden wären. Mit dem 12:8 waren die Gäste so noch gut bedient. Ihnen war im Gegensatz zum DHfK die Mittwochspartie deutlich anzumerken. In einer Schlacht hatten sie Liga-Konkurrent Eintracht Hildesheim ausgeschaltet. Auswärts tritt die Sieben von Heiner Bültmann derzeit zudem nicht gern an. Erst einmal in fünf Anläufen klappte es bisher mit einem Auswärtserfolg. In Leipzig verhinderten Konzentrationsfehler im Angriffsspiel und offensichtlich abhanden gekommenes Zielwasser einen Erfolg. Da wog es aus DHfK-Sicht auch nicht schwer, dass die Gastgeber nach einer starken Anfangsphase (5:2/12. und 9:4/23.) vor nur 1.683 Zuschauern in der Arena ein klein wenig zurückfuhren und Nordhorn kurz nach der Pause auf drei (14:11/34.) verkürzte.
Da der Schwung in der Offensive bis in die zweite Halbzeit rübergerettet wurde, war das Nordhorner Aufbäumen ein kurzes. Zwei Tore von Eric Jacob – mit sieben Toren einmal mehr bester Werfer – und mehrere ansehnliche Kombinationen von Alex Feld und Rico Göde sorgten für einen gemächlichen Spielausklang und den ersten Punktspielsieg seit dem 29. September (24:22 gegen Bietigheim).
Eigentlich schade, dass nach dem insolvenzbedingten Rückzug von Post Schwerin das kommende Wochenende spielfrei ist. Der Schwung aus dem Heimspiel gegen Nordhorn-Lingen hätte sicher auch noch für die Nordlichter gereicht. Doch Jungandreas sieht die Pause positiv. “Dadurch, dass wir neben Oehlrich mit Rico Göde, der sich einer Zahn-OP unterziehen muss, und Pavel Prokopec weitere Spieler mit körperlichen Problemen haben, kommt uns das Ganze zur Regeneration ganz gelegen. Trotzdem werden wir natürlich trainieren und dann ab dem übernächsten Montag wieder Vollgas geben.”
Kapitän Thomas Oehrlich wird voraussichtlich länger ausfallen. Der Polizist plagt sich seit Mitte Oktober mit einer Schambein-Entzündung herum, die bekanntermaßen langwierig sein kann.
Seine Mannschaftskollegen werden nach dem spielfreien Wochenende jeweils auswärts bei den Aufsteigern TuS Ferndorf (10.11) und SG Leutershausen (17.11) antreten. Spiele auswärts bei Aufsteigern sind immer schwer. Da müssen wir im Vorfeld weiter an unseren Reserven arbeiten”, fordert Jungandreas. Wenn seine Jungs auch diese Forderung wieder so gut umsetzen wie die letzte, dürfte Siegen kaum noch etwas im Wege stehen.
SC DHfK Leipzig: Galia (TH), Pulay (TH) – Dietzmann, Emanuel 2, Streitenberger 1, Baumgärtel 3, Binder, Boese 4, Jacob 7, Riehn 1, Prokopec 2/1, Feld 2, Göde 6, Müller, Telehuz
HSG Nordhorn: Buhrmeister (TH), Bartels (TH) – Verjans 5/1, Volkhausen, Miedema 1, Meyer, Schagen 7/1, Poll, Trodler, Terwolbeck 1, de Boer 1, Wiese 4
Siebenmeter: SC DHfK 1/1, HSG 3/2
Zwei-Minuten-Strafen: DHfK 3, HSG 3
Zuschauer: 1.683
Tabelle Zweite Handball-Bundesliga
1. TV Emsdetten (9 Spiele/16:2 Punkte/ +43
:
7. TSG Nordhorn-Lingen (9/10:8/ +4)
:
10. EHV Aue (9/8:10/ -7)
11. SC DHfK Leipzig (9:8:10/ -21)
12. ASV Hamm-Westfalen (9/7:11/ -5)
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