Aufatmen beim SC DHfK. Den Leipziger Zweitliga-Handballern gelang am Samstagabend gegen Aufsteiger EHV Aue der erste Heimsieg in der neuen Spielstätte Arena. Beim letztlich ungefährdeten Start-Ziel-Sieg ragten auf Leipziger Seite vor allem Torhüter Gabor Pulay sowie Rückraumspieler Eric Jacob heraus. Der Zwei-Meter-Mann steuerte beeindruckende elf Tore bei.
Gegen den Aufsteiger aus dem Erzgebirge erwischte der SC DHfK einen guten Start. Vor 2.325 Zuschauern in der Leipziger Arena wusste zunächst die grüne Abwehrreihe und Keeper Gabor Pulay zu überzeugen. Ganze acht Minuten mussten die Gäste verstreichen lassen, bevor sie ihren ersten Torerfolg feiern durften (2:1/8.). Zu beflügeln schien das jedoch vor allem den SC DHfK. Nach Treffern von Jacob, Baumgärtel, Streitenberger und Riehn lagen die Gastgeber deutlich mit 6:1 (13.) vorn. Bis zum 10:5 (21.) konnte man den komfortablen 5-Tore-Vorsprung immer wieder konservieren. Dann schlich sich Aue fast unmerklich besser ins Spielgeschehen hinein – verkürzte auf 10:7 (24.). Für eine echte Wende reichte diese allerdings nicht, denn mehr Nähe ließ die Heim-Sieben nicht zu. Alexander Feld markierte für die Leipziger schließlich den 14:10-Pausenstand. Eric Jacob lag zu diesem Zeitpunkt mit vier Treffern in der teaminternen Wertung bereits vorn.
Viel Redebedarf schien DHfK-Coach Uwe Jungandreas in der Halbzeitpause nicht gehabt zu haben. Schon nach sieben Minute – also der Hälfte der zur Verfügung stehenden Zeit – waren die Grünen bereits wieder auf dem Feld. Sie hatten spürbaren Tatendrang mitgebracht. Nach dem Gegentor zum 14:11 starteten die Leipziger einen Vier-Tore-Run, zogen beim 18:11 (38.) erstmal mit plus Sieben davon. Mitte der zweiten Hälfte verpasste die Jungandreas-Truppe ihren Auer Gästen den endgültigen Knockout. Innerhalb von fünf Minuten pimpten sie die zu diesem Zeitpunkt bereits ansehnliche Führung von 22:16 (42.) auf ein 27:16 (48.) hoch. Während die Erzgebirgler an Pulay allmählich verzweifelten, hatten Jacob und Streitenberger auf der anderen Seite sichtlich Spaß am Torewerfen.
Danach allerdings schalteten die Grünen einen Gang runter, so dass Aue ein Debakel verhindern konnte und sich zum Schlusspfiff “nur” mit 31:26 geschlagen geben musste. Deren Trainer Runar Sigtryggsson haderte auf der anschließenden Pressekonferenz dennoch mit seinen Mannen. “Daheim und auswärts sind wir zwei verschiedene Mannschaften”, klagte der Isländer. “Auswärts spielen wir mit angezogener Handbremse, es fehlt an Tempo. Wenn sich das nicht ändert, können wir die Punkte gleich mit der Post schicken und uns die Reisekosten sparen”.
Sein Leipziger Gegenüber Uwe Jungandreas hingegen war bester Dinge. “Heute hat mir sehr viel gefallen, so stark wie in den ersten 20 Minuten der zweiten Halbzeit habe ich die Mannschaft lange nicht gesehen”, lobte der sonst eher kritische Übungsleiter seine Jungs nahezu überschwänglich. Entscheidend für den klaren Erfolg war aus seiner Sicht die harte und konzentrierte Arbeit gewesen, sie seine Mannschaft in den letzten zwei Wochen im Training abgeliefert hatte.
Die schien sich besonders für Eric Jacob gelohnt zu haben. Gegen seine Raketen aus dem Rückraum war kein Bergkraut gewachsen. “Das würde ich gern jede Woche machen”, schmunzelte der 25-Jährige im L-IZ-Interview. “Leider ist das nicht immer so, aber dass es heute im Derby der Fall war, ist umso schöner”. Dass nach der Auftaktniederlage gegen Eisenach nun der erste Heimsieg gelang, ist für Jacob “definitiv eine Erleichterung”. “Im Derby gegen Aue gab es nur ein Ziel: Sieg! Das haben wir geschafft, jetzt sind wir überglücklich!”
Die nächste Portion Glück kann der SC DHfK am 22. September (19:00 Uhr) sammeln, dann geht die Reise zum ASV Hamm-Westfalen.
SC DHfK Leipzig: Galia, Pulay, Dietzmann, Emanuel, Streitenberger (4), Baumgärtel (2), Oehlrich (2), Binder (1), Boese (3), Jacob (11), Riehn (3), Prokopec (3/3), Feld (2), Nicht eingesetzt: Krechel, Müller, Telehuz. Trainer: Uwe Jungandreas.
EHV Aue: Petursson, Meinl, Meinhardt (6/2), Roch (3), Rothenburger (1), Hansen (6), Jaanimaa (1), Mägi (2), Veseley (5/3), Faith (2/1), Uematsu, Otto, Kempe. Trainer: Runar Sigtryggsson.
Schiedsrichter: Behrens/ Fasthoff. Zwei-Minuten-Strafen: SC DHfK 6x (Streitenberger 2x, Emanuel, Baumgärtel, Oehlrich, Binder), EHV Aue 4x (Roch 2x, Mägi 2x). Siebenmeter: SC DHfK 4/3, EHV Aue 8/6. Zuschauer: 2.325 in der Arena Leipzig.
1. TV Emsdetten 3 Spiele/ 6:0 Punkte/ +13 Tore
2. TV 05/07 Hüttenberg 3/ 5:1/ +18
3. ThSV Eisenach 2/ 4:0/ +7
4. Bergischer HC 3/ 4:2/ +10
5. SG BBM Bietigheim 3/ 4:2/ +6
(…)
9. SC DHfK Leipzig 3/ 4:2/ +2
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