Es ist so eine Sache mit den Gegnern aus dem Tabellenkeller. In der Vorwoche blamierten sich die Handballer des SC DHfK beim abstiegsbedrohten VfL Potsdam. Am Gründonnerstag stand den Leipzigern mit dem TV Korschenbroich nun der Vorletzte gegenüber. In der Ernst-Grube-Halle reichte es letztlich zu einem knappen Zittersieg.

Dass zwischen Gastgeber SC DHfK (6. Platz) und dem TV Korschenbroich (19. Platz) dreizehn Tabellenplätze liegen, spiegelte sich vor 1.085 Zuschauern auch schnell im Ergebnis wider. Nach 8 Minuten hatten die Leipziger ein 4:1 vorgelegt. Als kurz darauf das 6:2 an der Anzeigetafel zu lesen war, hatte Philipp Seitle bereits fünf Tore für die Grünweißen erzielt. Dann legte Maik Wolf noch einen nach (7:2) und die Partie schien in die gewünschte klare Richtung zu laufen. Zwischen der 13. Minute (7:4) und der 21. Minute (10:5) blieb der Kasten vom gut aufgelegten Oliver Krechel gar acht Zeigerumdrehungen lang ballfrei.

Bis zum Pausenpfiff hielt der SC DHfK seine Gäste vom Niederrhein auf sicherer Distanz, denn nur einmal kamen diese auf drei Treffer heran (13:10/ 29.), ansonsten standen vier oder fünf Tore als Puffer zu Buche. Doch trotz der deutlichen Halbzeitführung von 15:10 lief längst nicht alles rund im Leipziger Uhrwerk – neun Würfe verdattelten die Männer von Uwe Jungandreas, was einer Fehlerquote von 36 Prozent entsprach. Glück, dass auch die Korschenbroicher Angriffsmaschinerie klemmte.
Das allerdings änderte sich zu Beginn der zweiten Hälfte, denn die Gäste meldeten sich mit drei Toren in Folge zurück und waren nun wieder in Sichtweite (15:13/ 34.). Leipzig blieb die Antwort zunächst schuldig, stattdessen rückte Korschenbroich den Grünweißen beim 20:19 (41.) und 21:20 (42.) gleich zweimal ganz nah auf die Pelle. Das schien die Jungandreas-Sieben geweckt zu haben, die nun mit einer Fünf-Tore-Serie aufwarteten (26:20/ 48.). Wieder war es Seitle, der in dieser Phase mit drei Treffern vorneweg ging. Am Ende sollte er als treffsicherster DHfK-Spieler gleich neun Mal in der Torschützenliste auftauchen.

Der schlingernde Leipziger Kahn schien also wieder auf Kurs gebracht zu sein. Der Trend setzte sich fort, denn sechs Minuten vor dem Ende führten die Hochschul-Handballer noch immer mit sechs plus (32:26/ 54.). Niemand hätte es für möglich gehalten, dass der SC DHfK trotzdem noch einmal um den Sieg zittern würde. Denn in der verbleibenden Spielzeit langten die Korschenbroicher noch sechs Mal erfolgreich zu, während es der SC nur noch auf ein dürftiges Törchen brachte. Der von Lukas Binder erzielte Treffer war allerdings Gold wert, denn er sorgte dafür, dass die Grünweißen dennoch als Sieger das Feld verließen. Der knappe 33:32-Sieg lässt Korschenbroich auf den letzten Tabellenplatz durchrutschen, was dem Verein dahingehend egal sein dürfte, da sie aus finanziellen Gründen in der kommenden Saison sowieso in der 3. Liga starten. Der SC DHfK hingegen steigt vorerst auf den luftigen vierten Rang. Die Konkurrenz aus Neuhausen und Emsdetten hat allerdings noch ein Spiel weniger und könnte Leipzig wieder auf Platz 6 verweisen.

Bis zum 15. April gilt es für die Leipziger nun wieder zu Kräften zu kommen. Um 17:00 Uhr treten sie dann bei der HSG Nordhorn-Lingen an, die aktuell auf Platz 7 der Tabelle rangiert.
SC DHfK Leipzig: Schulz, Krechel – Müller, Dietzmann, Streitenberger 5/3, Wolf 2, Baumgärtel 4, Oehlrich 5, Binder 2, Jacob 4, Wagner, Riehn 2, Seitle 9, Telehuz.
TV Korschenbroich: Mayer, Bartmann – Deppisch 1, Liesebach, S.Breuer 6, Fischer 1, Görden 10/4, M.Breuer 2, Tovornik 4, B.Marquardt 1, D.Marquardt 7.

Siebenmeter: SC DHfK 4/3 (Streitenberger 3/3, Seitle 1/0), Korschenbroich 4/4 (Görden 4/4). Zwei-Minuten-Strafen: Streitenberger, Oehlrich, Telehuz (DHfK), S.Breuer, Görden 2x, D.Marquardt 2x (Korschenbroich). Schiedsrichter: Kropp/ Siebert. Zuschauer: 1.085 in der Ernst-Grube-Halle, Leipzig.
1. TSV GWD Minden 28 Spiele/ 42 Punkte/ +132 Tore
2. TUSEM Essen 29/ 39/ +51
3. HC Erlangen 29/ 36/ +53
4. SC DHfK Leipzig 30/ 36/ +11
5. TV 1893 Neuhausen 29/ 35/ +36
6. TV Emsdetten 29/ 34/ +23
(…)

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