Auch die Handballer der SG LVB müssen ab kommender Woche eine neue Siegesserie starten. Die Große-Sieben verlor das Heimderby gegen Anhalt Bernburg vor 600 Zuschauern überraschend hoch mit 25:33 (11:16). Die Gäste legten mit einer einfachen taktischen Maßnahme das Offensivspiel der Gastgeber lahm.
Bernburgs Enrico Lampe hatte die wichtigste Aufgabe beim Auswärtsspiel seiner Mannschaft in der Leipziger Sporthalle Brüderstraße zu erledigen. Sie lautete: Als Vorhut der 5-1-Deckung LVB-Spielmacher Max Berthold an die Kette legen. Lampe machte seine Arbeit gut, Berthold zelebrierte selten bis gar nicht. Die Offensive der SG LVB war damit im Derby lahm gelegt. Nur Krzysztof Zart strahlte mit neun Toren Torgefahr aus, aber das reichte am Ende nicht. Auch, weil die LVB-Säge nicht nur in der Offensive klemmte. “Unsere Abwehrarbeit fand heute leider nicht ausreichend statt. Wir konnten einfach nicht das umsetzen, was wir uns vorgenommen hatten”, konstatierte LVB-Trainer Jens Große nach dem Spiel. Zudem bekamen seine Torhüter kaum einen Ball zu fassen und konnten so die Fehler ihrer Vorderleute nicht ausbügeln. Ganz im Gegensatz zu Artur Gawlik im Tor der Gäste, der vor allem zu Beginn immer wieder die Hände an die hart erarbeiteten Würfe der SG LVB bekam und so den Weg zur Führung seines Teams ebnete. Über die Stationen 8:11 (21.) und 10:13 (26.) schafften es die Harzer mit einem 11:16 in die Kabine zur Pausentee-Viertelstunde, auf der es, ob des Vorsprungs, sicherlich etwas ruhiger zuging als bei der SG LVB.
Dort brachte Jens Große seine Mannschaft vermeintlich wieder auf Kurs. “In der Pause hatten wir uns einiges vorgenommen, wollten den Rückstand schrittweise aufholen. Stattdessen stand es innerhalb von wenigen Minuten 11:19 und wir konnten unsere Pläne über den Haufen werfen.” Ab der 40. Minute war das Spiel damit mindestens vorentschieden und die 100 mitgereisten Bernburger Fans konnten sich auf den Schlusspfiff freuen. Am Ende hatte ihre Mannschaft mit 33 geworfenen Toren den dritten Auswärtssieg der Saison eingefahren und war in der Tabelle wieder an der SG LVB vorbeigeklettert.
Weil die TSG Münster gleichzeitig vollkommen überraschend den Dessau-Roßlauer HV mit 23:22 geschlagen hat, ist der Vorsprung der SG LVB auf die Abstiegsränge wieder auf sieben Punkte geschmolzen. Zwar noch kein Grund zur Sorge, aber umso wichtiger für Jens Große und Team, dass für die kommenden Aufgaben wieder alles passt. “Erst fahren wir nach Münden, danach empfangen wir Coburg daheim. Wir wollen mindestens zwei Punkte, besser natürlich noch mehr, aus den Spielen mitnehmen”, so Große. Mit einem Sieg gegen den Elften Münden könnte sein Team zumindest den zehnten Platz zementieren. Zunächst steht aber ein spielfreies Wochenende an.
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