Der Tisch in der Arena Leipzig ist für Freitagabend gedeckt. Darauf zu finden: zwei Handballteams der 2. Bundesliga, die vor der Saison als Abstiegskandidaten galten, am Freitag aber ein Derby in ruhigem sportlichen Fahrwasser bestreiten und mindestens 6.000 Zuschauer. Guten Appetit!
Die Rekordjagd des SC DHfK ist beeindruckend. Über 5.600 Handballfans konnten bis Mittwoch begeistert werden, am Freitagabend in die Arena Leipzig zu kommen. Hier treffen die Grünweißen um 19:00 Uhr auf Post Schwerin. Um den Zuschauerrekord für diese Saison zu brechen, müssen mindestens 6.212 Zuschauer kommen, denn 6.211 Fans sahen am zweiten Weihnachtsfeiertag 2011 das Duell zwischen Bittenfeld und Bietigheim. “Wir hoffen auf 6.300 Zuschauer, könnten die Halle aber noch um 400 Sitzplätze erweitern”, so DHfK-Geschäftsführer Karsten Gütnher. Viel fehlt also nicht mehr.
Viel fehlte aus Leipziger Sicht auch im Hinspiel nicht, um das sportliche Ziel – einen Sieg – zu erreichen. Doch während einer Tiefschlafphase in der ersten Viertelstunde der zweiten Halbzeit verspielten die Grünweißen ihre 17:12-Führung und lagen plötzlich 19:21 hinten. Die Chance zum 31:31-Ausgleich hatte René Boese in der Schlusssekunde, seinen Siebenmeter verwarf er allerdings. Ein schlagbarer Gegner hatte gewonnen. Es blieb bis zur Niederlage am vergangenen Wochenende die letzte Auswärtsniederlage der Jungandreas-Sieben, die sich das Spiel gemeinsam noch einmal angesehen hat. “Die Begegnung spielt bei der Analyse und Vorbereitung auf Freitag sicher eine Rolle, doch seitdem ist viel Zeit vergangen. Damals dachten alle, das wäre ein Duell zweier Abstiegskandidaten. Das sieht heute bekanntlich etwas anders aus.”
Der SC DHfK schnuppert weiter als Fünfter – mit zwei Punkten Rückstand auf dem Dritten HC Erlangen – weiter am Aufstieg. Schwerin hat sich nach drei Siegen in den letzten vier Spielen bis auf den 11. Tabellenplatz hoch gekämpft und hat bei acht verbleibenden Saisonspielen acht Punkte Vorsprung auf einen Abstiegsplatz. Getragen wird die Mannschaft in der Offensive von den Rückraum-Spielern Moritz Weltgen – mit 152 Toren achtbester Schütze der Liga – und Konstantinos Chantziaras. In der Defensive springt Torhüter Igor Levshin ein, falls etwas durch die Deckung kommt. Im Vergleich zum Saisonbeginn ist das derzeit allerdings nicht viel. “Sie haben sich gut entwickelt, bauen auf eine sattelfeste Abwehr in Zusammenarbeit mit den Torhütern. Nach vorn spielen sie schnell und taktisch klug”, so Uwe Jungandreas über die Stärken des Gegners, der allerdings auswärts bisher nur fünf Punkte holen konnte.
Jungandreas hat bis auf Kreisläufer Cristian Telehuz alle Mann dabei, auf den Einsatz in der Arena brennen sie alle, haben deshalb in der Trainingsarbeit noch mal zugelegt. Dass die große Kulisse die Mannschaft lähmen könnte, glaubt der Trainer nicht. “Natürlich ist das Spiel in der Arena etwas Besonderes, doch wir glauben an unsere Fähigkeiten.”
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