Mit der Partie gegen die Trierer Miezen klang für den HC Leipzig eine harte aber sehr erfolgreiche Woche aus. Innerhalb von nur sechs Tagen hatte die Madsen-Truppe gleich drei Spiele absolviert - und verließ immer jubelnd das Feld. Gegen Leipzigerinnen, die im Europacup Trondheim und im DHB-Pokal Göppingen ausgeschaltet hatten, konnte auch Bundesliga-Kellerkind DJK/MJC Trier nichts ausrichten.
Die Rheinland-Pfälzer kamen mit der “Empfehlung” von acht Niederlagen in Folge angereist, liegen mit zwei mageren Pünktchen auf dem vorletzten Tabellenplatz. Das konnte bisher nur die SVG Celle unterbieten, mit der Trier nun um den Klassenerhalt streitet. Für den HCL galt am Samstag also, konzentriert genug aufzutreten, um zwei Pflichtpunkte abzuräumen. Ein ähnlicher Publikumsknüller wie das Rekord-Spiel der DHfK-Handballer am Vorabend, war die Bundesliga-Partie erwartungsgemäß nicht. Bei traumhaftem Frühlingswetter zog es diesmal nur 1.449 Zuschauer in die Arena.
Denen wurde in der ersten Halbzeit nicht gerade ein handballerischer Leckerbissen präsentiert. Zwar war bald zu erkennen, dass den Gästen hier in Leipzig wohl keine Überraschung gelingen würde, doch hatte der HCL vor allem in seiner sonst so sattelfesten Abwehr ein paar Problemchen. Bis zum 10:4 (17. Minute) sah das noch standesgemäß aus, aber in den verbleibenden 13 Minuten bis zur Pausensirene schlug es noch zehnmal im Leipziger Tor ein (18:14/ 30.). “Mit 14 Gegentoren in der ersten Halbzeit war ich nicht zufrieden”, wertete Coach Stefan Madsen aus.
Entsprechende Worte hatte der Däne ganz offensichtlich auch in der Kabine an sein Team gerichtet, das mit Wiederbeginn die Konfusion abgelegt hatte und hinten den Vorhang endlich wieder blickdicht verschloss. Dreizehn Minten benötigten die Gäste aus Trier deshalb, um erstmals wieder einen Torerfolg zu genießen. Da hatte der HCL allerdings schon sechs Mal zugeschlagen (24:15/ 43.). Ihre Wurfhand besonders gut justiert hatten auf Leipziger Seite Louise Lyksborg und Karolina Kudlacz. Mit ihren zahlreichen Treffern konkurrierten sie als Top-Werferin des Tages. Lyksborg hatte am Ende sieben Zähler auf der Haben-Seite, während es Kudlacz gar auf neun “Kisten” brachte.
“Spiel ist Spiel, da ist es nicht wichtig, wer die Tore macht”, wollte die Polin dem aber keine besondere Bedeutung beimessen. “Ich versuche jedes Spiel gut hinzubekommen und alles zu geben, auch wenn vielleicht nicht alles klappt – heute war es super und ich hoffe, das bleibt weiter so”. Gegen den richtig in Fahrt gekommenen HCL hatte Trier nichts mehr entgegenzusetzen. Mit nun 524 Gegentoren bleiben die Miezen das Team mit der löchrigste Abwehr der Liga. Mit 14:5 ging die zweite Halbzeit deutlich an Leipzig, das es damit auf den Endstand von 32:19 brachte. “Es waren drei wichtige Spiele und wir sind weiterhin in allen drei Töpfen”, blickte Kudlacz auf die Woche zurück. “Wir sind gut drauf, haben diese Spiele sehr gut gespielt. In der ersten Halbzeit heute zwar ein bisschen schwächer in der Abwehr, aber es sieht schon immer besser aus”.
Mit Entspannen und Beine hochlegen wird es für die Nationalspielerinnen des HCL allerdings auch jetzt nichts, denn die Auswahlen rufen zur EM-Qualifikation. Am 22. und 25. März muss Deutschland gegen Ungarn antreten. Bundestrainer Heine Jensen vertraut dabei auch auf das Leipziger WM-Quartett Katja Schülke, Natalie Augsburg, Luisa Schulze und Anne Müller. Die nächste Bundesligapartie des HCL wird eine echte Standortbestimmung – am 28. März um 19:30 Uhr geht es beim Tabellenführer Thüringer HC zur Sache.
HC Leipzig: Katja Schülke, Julia Plöger – Rannveig Haugen, Maura Visser (2), Louise Lyksborg (7), Natalie Augsburg (2), Anne Müller (1), Luisa Schulze (3), Karolina Kudlacz (9/2), Ania Rösler (3), Saskia Lang (2), Anne Hubinger (3), Alexandra Mazzucco, Marlene Windisch, Mette Ommundsen.
Schiedsrichter: Sebastian Grobe, Adrian Kinzel. Zwei-Minuten-Strafen: Schulze. Siebenmeter: Visser (1/0), Kudlacz (2/2), Rösler (1/0). Zuschauer: 1.449 in der Arena Leipzig.
HC Leipzig – DJK/MJC Trier 32:19 (18:14)
Frankfurt/ Oder – FA Göppingen 36:22 (19:7)
HSG Bad Wildungen – Thüringer HC 21:22 (9:12)
Buxtehuder SV – SVG Celle (18. März)
VfL Oldenburg – Bayer Leverkusen (18. März)
spielfrei: Blomberg-Lippe1.) Thüringer HC (17 Spiele, 28 Punkte, +108 Tore)
2.) Buxtehuder SV (17 / 27 / +40)
3.) VfL Oldenburg (17 / 25/ +40)
4.) HC Leipzig (17 / 24 / +49)
5.) Bayer Leverkusen (17 / 20 / +14)
6.) FHC Frankfurt/Oder (17/ 19/ +32)
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