Nach fünf Wochen Ligapause geht es am Sonntag nun auch für die DHfK-Handballer wieder um wichtige Punkte. Im Interview erklärt Trainer Uwe Jungandreas unter anderem, warum trotz eines momentan guten 6. Platzes als oberstes Saisonziel noch immer der Klassenerhalt steht.
Herr Jungandreas, wie haben Sie die Vorbereitung gestaltet?
Wichtig war uns, eine gesunde Symbiose zu finden: Auf der einen Seite hohe Belastung, um die nötigen Körner für eine anstrengende Rückrunde zu sammeln, aber andererseits wollten wir den Jungs auch mal die Luft zum Durchatmen verschaffen. Wir haben in sehr intensiven Einheiten viel im Kraftbereich gearbeitet. Außerdem lag der Schwerpunkt in der Grundlagenausdauer. In der Höhenkammer unseres Partners MeAm Aktivital, trainierten die Sportler, um die Regenerationsfähigkeit zu erhöhen.
Zu dem harten Trainingspensum kamen noch vier Testspiele hinzu. Wie aussagekräftig sind die drei Siege – gegen Dessau, Potsdam und den norwegischen Erstligisten Fyllingen Bergen – und die Niederlage gegen Göteborg für Sie?
Vorbereitungsspiele sind das eine, Pflichtspiele das andere. Trotzdem bin ich insgesamt zufrieden, weil wir uns trotz wechselhafter Leistungen weitgehend ordentlich präsentiert haben. Sowohl im Spielsystem als auch personell konnten wir einiges ausprobieren. Gerade wenn wir, wie zum Ende des letzten Jahres, Ausfälle kompensieren müssen, sollten wir vorbereitet sein.
Für die linke Rückraumposition haben Sie nun mit Philipp Weber einen vielversprechenden Mann gewinnen können…
Philipp erhält ein Zweitspielrecht, bleibt seinem Verein SC Magdeburg damit erhalten. Dies Personalie haben wir zu einer Zeit entschieden, als die etatmäßigen Akteure Martin Müller und Eric Jacob verletzungsbedingt wochenlang pausieren mussten und die Verletzungssorgen besonders groß waren. Wenn man die Chance hat, diesen talentierten Mann zu bekommen, muss man zugreifen. Denn Philipp hat eine tolle vergangene Saison gespielt und ist zuletzt leider durch eine Schulterverletzung zurückgeworfen worden. Jetzt schauen wir, wann er bereit ist, um bei uns einzusteigen. Am Montag treffen wir die finalen Abstimmungen. Geplant ist, dass er die Hälfte der Woche beim SCM trainiert und dann mittwochs oder donnerstags zu uns stößt und dann an den Wochenenden bei uns spielt. Aber wir haben keinen Zeitdruck, gegen Erlangen am Sonntag ist er definitiv noch nicht im Aufgebot.
Dann treffen Sie mit Ihrem Team auf den Viertplatzierten der Liga, gleich ein Spitzenspiel. Wie sind die Franken einzuschätzen?
Sie sind ein über Jahre eingespieltes Team, haben sich vom Aufsteiger zum festen Bestandteil der Liga etabliert und stehen nicht unberechtigt mit oben drin. Bei ihrer Spielweise legen sie den Grundstein durch eine bärenstarke, offensive Abwehr und starken Torhütern als Rückhalt. Darauf aufbauend setzen sie schnelle, gut strukturierte Tempogegenstöße und können auf einen ausgeglichenen Angriff zurückgreifen.
Der SC DHfK steht auf einem guten sechsten Tabellenplatz. Wäre es nicht Zeit, das Saisonziel Klassenerhalt nach oben zu korrigieren?
Wir haben die notwendigen Punkte für den Verbleib noch nicht zusammen. Bei der engen Konstellation, zwischen Platz vier und 13 liegen nur fünf Punkte, ist einfach noch vieles möglich. Ende März werden wir schlauer sein. Die Leistungen der Hinrunde werden jedenfalls schwer zu toppen sein.
Gerade ist Ihre Mannschaft bei der Wahl zu Leipzigs Sportler des Jahres 2011 auf dem zweiten Platz gelandet und zwei Wochen zuvor lag man bei der sachsenweiten Umfrage auf Platz sieben. Fühlen Sie sich von diesen Auszeichnungen geehrt?
Wenn man sich vorstellt, dass hier vor zwei Jahren noch Oberliga gespielt wurde, ist das gestiegene Interesse schon beeindruckend. Gerade die zunehmende Aufmerksamkeit über die Stadtgrenzen hinaus zeugt von der positiven Entwicklung, die der Verein nun seit Jahren nimmt.
Termin:
Sonntag, 5. Februar um 17:00 Uhr
SC DHfK Leipzig vs. HC Erlangen
Ernst-Grube-Halle, Leipzig
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