Der SC DHfK hat seinen gestrigen 29:28 (14:15)-Auswärtssieg beim HC Empor Rostock teuer erkauft. Vier Sekunden vor dem Ende verhinderte Kapitän Thomas Oehlrich den Anwurf des Gegners und sah die rote Karte. Nach Cristian Telehuz wird damit der nächste Arbeiter am Kreis mindestens ein Spiel ausfallen.
Bittersüßes Ende einer Auswärtsfahrt: Vier Sekunden vor Abpfiff der Auswärtspartie beim HCE Rostock erzielte Eric Jacob die erneute DHfK-Führung zum 29:28, den letzten Anwurf der Gastgeber verhinderte Kapitän Thomas Oehlrich und sah rot. Eine Unsportlichkeit, wegen der der Kapitän nun mindestens eine Partie fehlen wird. Ob Sie notwendig war? “Das passiert im Eifer des Gefechts. Er dreht sich um und vor ihm steht einer mit dem Ball. Da hat er zugegriffen, wie er es in solchen Situationen eben immer macht”, nahm ihn sein Trainer Uwe Jungandreas nach dem Spiel in Schutz. Immerhin: “Oehle” sicherte so den Sieg, der lange gefährdet schien.
Vor den 770 Zuschauern in der ausverkauften Rostocker Scandlines Arena waren die abstiegsbedrohten Rostocker besser in die Partie gekommen. Nach einem Auswärtserfolg in Bietigheim wollten sie mit einem Heimsieg den Anschluss ans untere Mittelfeld herstellen. Ihr Spiel lief vor allem über Neuzugang Kresimir Ivankovic, der Gabor Langhans im Rückraum immer wieder gute Wurfpositionen verschaffte. Der SC DHfK, der in der Offensive einmal mehr oftmals durch Philipp Seitle zum Torerfolg kam, brauchte lange um die Spielchen des Gastgebers zu durchschauen, beinahe zulange. Nach fünf Toren in Folge waren die Gastgeber acht Minuten vor der Pause schon auf 14:9 enteilt. Erst dann änderte sich etwas im Spiel der Gäste, Eric Jacob stärkte den Rückraum seines Teams, und in doppelter Überzahl schafften es die Grünweißen den Anschluss wieder herzustellen. Kurz vor der Pause glich René Wagner sogar kurzzeitig aus.
Jungandreas’ Feinjustierungen in der Defensive zeigten auch in der Folgezeit Wirkung, um fünf Tore sollten die Gastgeber nicht noch einmal entwischen. Stattdessen wechselte die Führung in der zweiten Halbzeit mehrmals zwischen beiden Teams hin und her, um mehr als zwei Tore konnte sich nie eines der beiden Teams absetzen. Beide Torhüter überboten sich dabei im Vernichten von Chancen. Acht Minuten vor dem Ende hatte der SC DHfK jedoch die besten Karten, führte nach Toren von Eric Jacob und Philipp Seitle mit zwei und hatte sogar noch eine Wurfchance durch Jacob vergeben. Eine Auszeit von Rostocks Trainer Norbert Henke läutete aber eine dramatische Schlussphase ein, die Gastgeber glichen binnen einer Minute aus, Seitle brachte den SC DHfK wieder in Führung, ehe Oehlrich für zwei Minuten vom Feld musste.
Aber die Gastgeber verpassten es, die Leipziger einzuholen oder zu überholen, sie vergaben gleich drei Würfe und konnte am Ende froh sein, dass dem Leipziger Sportclub nur ein Tor gelang, denn auch er vergab zwei Chancen. Die Zwei-Tore-Führung vier Minuten vor dem Ende reichte aber nicht für ein kontrolliertes Ende. Rostock glich zwei Minuten und eine Minute vor dem Ende jeweils aus, ehe Eric Jacob den geduldig ausgespielten, letzten DHfK-Angriff mit der neuerlichen Führung abschloss und Oehlrich den letzten Anwurf verhinderte.
“Beide Mannschaften haben es jeweils versäumt, den Sack zuzumachen als die Möglichkeit dazu bestand. Wir haben am Ende auswärts gewonnen, deswegen bin ich zufrieden”, so Uwe Jungandreas, der am Donnerstag seinen 50. Geburtstag feierte.
Oehlrichs Unsportlichkeit wird ihn zumindest eine Woche beschäftigen, denn die wird mindestens für das kommende Heimspiel gegen den TV Emsdetten für einen Engpass am Kreis sorgen, da Cristian Telehuz nach seinem Meniskusriss noch nicht wieder zur Verfügung stehen wird. “Da haben wir diese Woche eine Aufgabe”, kommentierte Trainer Jungandreas die Absenz seiner “Kreisklasse” – bittersüß.
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