Nur wer Tore macht, kann auch gewinnen. Mit dieser Erkenntnis und der dritten Saison-Niederlage im Gepäck, machten sich die Handballerinnen des HC Leipzig am Mittwochabend aus Buxtehude auf die Heimreise. Eingebrockt hatten sich die Leipzigerinnen diese Pleite vor allem durch eine mangelhafte Chancenverwertung.
“Wenn wir die Hälfte unserer hundertprozentigen Chancen rein machen, gewinnen wir das Spiel”, stellte HCL-Manager Kay-Sven Hähner nach dem Schlusspfiff nüchtern fest. Er hatte mindestens 15 Hochkaräter gezählt, die nicht den Weg in den Buxtehuder Kasten fanden. Besonders auf den Außenpositionen wurde mit den Tormöglichkeiten geschludert. Dünne fünf Tore hatten die Gelben aus der Messestadt bis zum Pausentee vorzuweisen. Das entspricht einer wenig meisterlichen Frequenz von einem Tor aller sechs Minuten.
Als Saskia Lang nach vier Spielminuten das 0:2 für den HCL erzielte, hätte man wohl kaum mit einem solchen Dilemma gerechnet. Doch es sollte schon die komfortabelste Führung für die Gäste im gesamten Spiel gewesen sein. Denn nach dem 2:2-Ausgleich von Buxtehude, durften die Madsen-Schützlinge nur noch einmal den Luxus einer Führung genießen – nach Mette Ommundsens Siebenmeter-Tor zum 2:3 (12. Minute). Fortan ergriffen die Niedersachsen das Zepter, nahmen Leipzig nach zwischenzeitlichem 4:4 (17.) Stück für Stück das Spiel aus der Hand. Beim spärlichen 9:5-Pausenstand hinkte der HCL bereits vier Tore hinterher.
Die zweite Hälfte wurde zwar torreicher, ging aber erneut an Buxtehude, das nach diesem Spieltag Tabellenzweiter der Bundesliga ist. Leipzig gingen nach der anstrengenden Europacup-Woche langsam die Kräfte aus. Beim Stand von 18:8 (47.) drohte gar eine Demontage. Aber der zweistellige Abstand schreckte den HCL noch einmal auf. Mette Ommundsen, Anne Müller und Karolina Kudlacz ließen die erste (und einzige) Leipziger Dreier-Serie vom Stapel und sorgten für einen winzigen Hoffnungsfunken (18:11, 50.). Fünf Minuten vor Schluss waren es beim 20:15 schon nur noch fünf Tore Minus – näher kam das Madsen-Team aber an den BSV nicht mehr heran. Mit 23:18 gewannen die Nordlichter das Spiel. “Buxtehude hat verdient gewonnen”, erkannte Kay-Sven Hähner an, der nur mit den letzten 20 Minuten seines Teams zufrieden war. Den Kampf um die deutsche Meisterschaft gibt er aber noch längst nicht verloren.
Zeit zum Wundenlecken ist ohnehin keine – schon am Samstag steht eine weitere Reise auf dem Programm des HC Leipzig. Verglichen mit den letzten Auswärtspartien ist diese jedoch eher ein Katzensprung. Am 18. Februar geht es zum FHC Frankfurt an die Oder (Anpfiff 16:00 Uhr). Denen wird das jüngste Pokal-Aus gegen die Leipziger noch schwer im Magen liegen…
HC Leipzig:
Katja Schülke, Julia Plöger – Rannveig Haugen, Natalie Augsburg (3), Anne Müller (4), Luisa Schulze (2), Karolina Kudlacz (1), Ania Rösler, Saskia Lang (1), Anne Hubinger, Alexandra Mazzucco, Marlene Windisch, Mette Ommundsen (7/6).
Zwei-Minuten-Strafen: Augsburg, Müller (2), Lang.
Schulzentrum Nord, Buxtehude – 1.600 Zuschauer
HSG Bad Wildungen vs. FHC Frankfurt/O. 32:30
DJK/MJC Trier vs. Bayer Leverkusen 26:32
HSG Blomberg-Lippe vs. Thüringer HC 27:31
VfL Oldenburg vs. Frisch Auf Göppingen 30:23
Buxtehuder SV vs. HC Leipzig 23:18
Spielfrei: SVG Celle1.) Thüringer HC (14 Spiele, 24 Punkte, +100 Tore)
2.) Buxtehuder SV (14 / 21 / +31)
3.) VfL Oldenburg (14 / 19/ +30)
4.) HC Leipzig (13 / 18 / +27)
5.) Bayer Leverkusen (14 / 18 / +21)
6.) HSG Blomberg-Lippe (14/ 14/ +13)
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