Mit einer Rückkehr an ihre alte Wirkungsstätte beginnt für LVB-Trainer Jens Große und LVB-Kapitän Max Berthold die Rückrunde in der 3. Liga Ost. Beide arbeiteten einst für den Dessau-Roßlauer HV. Verbandelt mit den Anhaltinern sind sie nicht mehr, Punkte sollen deshalb für LVB eingefahren werden. Ob das bei den klammen Ex-Aufstiegsfavoriten klappen wird?
Es war eine der Sensationen zum Saisonstart: Der Aufsteiger SG LVB schlug den Zweitliga-Absteiger Dessau-Roßlauer HV 31:27. “Ein zweites Mal wird uns das nicht passieren”, kündigte Dessau-Roßlaus-Trainer Georgi Swiridenko jüngst gegenüber der MZ an. Auch wenn sein Team mittlerweile von den anfangs gehegten Wiederaufstiegsträumen Abstand nehmen musste: Siege sollen weiterhin her, aufgeben ist nicht. Doch ob die Spieler alle den Kopf frei haben? Immerhin hat ihnen der Verein angeboten, den Verein wechseln zu können. Nach ganzen sieben Punkten Rückstand auf das Spitzenduo namens Bad Neustadt und Aue hatten Sponsoren weniger gezahlt. Der Verein ist in leichter finanzieller Schieflage.
Beim sonntäglichen Gegner SG LVB interessiert die Situation in Dessau-Roßlau nur am Rande. “Das passiert leider bei dem ein oder anderen Verein immer mal, auch wenn es wirklich nicht schön ist. Das Umfeld und die Mannschaft ist sicherlich ein wenig unruhig geworden. Aber sobald das Spiel los geht, ist das erstmal vergessen”, weiß LVB-Trainer Jens Große, der bei seiner Rückkehr an alte Wirkungsstätte ganz andere Sorgen hat. Denn nach dem Ausfall des Langzeitverletzten Daniel Kunz, droht auch Sascha Meiner auszufallen. Den frischgebackenen Vater beschäftigen wie im November Schwindelgefühle. Ganz aufgegeben hat sein Trainer einen Einsatz jedoch nicht. “Wir trainieren am Samstagmorgen noch einmal und entscheiden dann, ob er auflaufen wird. Zu 60 Minuten wird es dabei aber sicherlich nicht reichen.”
In jedem Fall wird wieder Kapitän Max Berthold dabei sein, der selbst bis 2008 in Dessau-Roßlau spielte. “Ich freue mich auf meine alte Wirkungsstätte, will natürlich Punkte mitnehmen”, so Berthold, dem bewusst ist, dass gerade wegen der guten Atmosphäre kaum ein Auswärtsteam aus der Anhalt-Arena Punkte mitnimmt. “Dessau ist dadurch traditionell sehr heimstark, auch in den vier Jahren, wo ich für die Beavers spielte.”
Doch Trainer Jens Große hat schon einen Plan ausgeheckt, um dem Gastgeber ein zweites Mal ein Schnippchen zu schlagen. “Taktisch müssen wir von Beginn im Spiel sein, hohes Tempo gehen und einfache Kontertore landen. Wenn wir dran bleiben und auch die Spieler von der Bank mithalten, haben wir Chancen auf Punkte.” Und auch Berthold sieht – Heimstärke hin, Heimstärke her – durchaus Siegpotenzial in Dessau. “Ich habe das Team in den letzten Monaten mehrmals gesehen. Meiner Meinung nach haben sie schon drei Punkte zuviel daheim verloren. Vielleicht ist das ein Zeichen, dass das Team doch nicht so weit ist wie viele vor der Saison gedacht haben.” Ein LVB-Erfolg beim Tabellen-Dritten wäre der erste Auswärtssieg der Blau-Gelben in der laufenden Saison. Im letzten Spiel vor Weihnachten war der Tabellen-Zwölfte dicht davor. In Münster wurde es dann allerdings doch nur ein 30:30-Remis.
Anwurf in der Anhalt-Arena ist Sonntag, 17:00 Uhr.
Info:
Anhänger der Blau-Gelben können für einen Obulus von 5,00 Euro im Mannschaftsbus der SG LVB mitfahren. Die Abfahrtszeit wird unter www.handball-lvb.de zeitnah veröffentlicht.
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