Wenige Wochen nach dem 3:0 im Supercup bei den Bayern kam es am Samstagabend erneut zum Duell zwischen Leipzig und München. Nach einer intensiven Partie stand es 2:2. Leipzig hatte die Bayern in der ersten Halbzeit im Griff, stand jedoch in Durchgang zwei fast pausenlos unter Druck.
Ausgangslage: Nur einen Tag vor dem Spitzenspiel des 6. Bundesliga-Spieltags hatte sich RB Leipzig von seinem Sportdirektor Max Eberl getrennt. Speziell vor diesem Duell war diese Entscheidung auch deshalb brisant, weil Eberl immer mal wieder mit den Bayern in Verbindung gebracht wird.
Rein sportlich betrachtet war es das Duell zweier Mannschaften, die sich zuletzt in guter Form zeigten. Leipzig hatte nach der Auftakt-Niederlage in Leverkusen alle sechs Spiele in Liga, Pokal und Europacup gewonnen, darunter zu Hause das 5:1 gegen die bislang sehr starken Stuttgarter. Und die Bayern sind mal wieder als Tabellenführer angereist. Auch sie mussten bislang lediglich gegen Leverkusen Punkte lassen. Zuletzt fertigten sie Bochum mit 7:0 ab.
Aufstellungen: Bitshiabu, Dani Olmo, Orban, Werner – die Liste prominenter Ausfälle bei den Leipzigern ist durchaus lang. Immerhin ist Torwart Gulacsi nach langer Verletzungspause zurück, wird aber eigentlich nicht so dringend gebraucht, weil Blaswich in dieser Saison zu den Top-Torhütern der Liga gehört. Die Bayern hatten mit de Ligt und Gnabry zumindest zwei prominente Ausfälle zu beklagen – neben dem sich allmählich erholenden Neuer.
Große Überraschungen gab es in den Aufstellungen kaum – vielleicht allenfalls der Startelfauftritt von Poulsen, an dessen Stelle auch Sesko zu erwarten gewesen wäre.
RBL: Blaswich – Henrichs, Simakan, Lukeba, Raum – Schlager, Kampl – Xavi, Forsberg – Openda, Poulsen
FCB: Ulreich – Laimer, Upamecano, Kim, Davies – Goretzka, Kimmich – Sané, Musiala, Coman – Kane
1. Halbzeit: Mit einer Ausnahme waren die Bayern im Prinzip chancenlos, aber die eine Chance, die es gleich in der 3. Minute gab, hätte ein Tor sein müssen: Musiala lief allein auf Blaswich zu, der mit einem herausgestreckten Bein den Flachschuss sensationell parierte. Knapp zehn Minuten später hätte auch Leipzig nach einem Doppelaussetzer von Laimer und Ulreich treffen können, doch der Schuss von Forsberg aufs leere Tor rollte knapp daran vorbei.
Es folgte der Doppelpack von RBL: erst Openda in der 20. Minute, von Kim begleitet, aber nicht aufgehalten, und aus 16 Metern ins Tor, und dann Lukeba per Linksschuss aus kurzer Distanz, nachdem Ulreich unter einem Eckball durchgeflogen war. Die Bayern hatten zwar mehr Ballbesitz, blieben offensiv aber harmlos. In den entscheidenden Zweikämpfen wirkte der Gastgeber entschlossener.
2. Halbzeit: Der Rekordmeister zeigte sofort ein anderes Gesicht und ließ die Leipziger für knapp eine halbe Stunde kaum aus der eigenen Hälfte heraus. Kane erzielte per Strafstoß nach einem Handspiel von Henrichs den Anschlusstreffer (57.) und Sané vollendete einen Konter zum Ausgleich (70). Nun waren die Leipziger wieder wach, spielten aber nicht präzise genug nach vorne.
In der Nachspielzeit hätte das Spiel noch in beide Richtungen kippen können. Choupo-Moting prüfte Blaswich aus kurzer Distanz per Kopf und Ulreich musste mit einer Weltklasse-Reaktion gegen Sesko tätig werden, indem er aus dem Tor heraus eilte und – ähnlich wie Blaswich zu Beginn des Spiels – per blitzschneller Fußabwehr den späten Siegtreffer für Leipzig verhinderte.
Ausblick: Für die Rasenballer war es das erste von drei Heimspielen innerhalb einer Woche. Am Mittwoch kommt mit Manchester City die wohl beste Mannschaft der Welt nach Leipzig und am Samstag folgt das Bundesliga-Duell gegen Bochum, das in den bisherigen drei Auswärtsspielen schon 14 Gegentore kassiert hat.
Statistik:
Tore: 1:0 Openda (20.), 2:0 Lukeba (26.), 2:1 Kane (57., HE), 2:2 Sané (70.)
Gelbe Karten: Simakan, Lukeba / Kane, Ulreich, Upamecano, Musiala, Tel
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