BSG Chemie Leipzig besiegt auch den Chemnitzer FC: Hilßners 25-Meter-Hammer ins Glück

Riesen Comeback für Marcel Hilßner! Der Chemie-Neuzugang kam am Samstag (2. September) gegen den Chemnitzer FC nach über einem Jahr Verletzungspause zu seinem ersten Startelf-Einsatz. Eine gute Entscheidung, wie sich bald herausstellen sollte.

Schon nach einer Viertelstunde hielt der 28-Jährige aus der Distanz einfach mal drauf und traf zum 1:0 für die BSG Chemie Leipzig. Es sollte gleichzeitig der Siegtreffer sein. Damit bleiben die Leutzscher zu Hause ungeschlagen und der CFC wartet weiterhin auf den ersten Saisonsieg.

Was für eine Geschichte! Ausgerechnet im Leutzscher Alfred-Kunze-Sportpark hatte sich Marcel Hilßner, der damals noch für den FSV Zwickau spielte, am 21. April 2022 im Halbfinale des Sachsenpokals das Kreuzband im linken Knie gerissen. Besonders bitter für den gebürtigen Leipziger: Er war erst zur Halbzeit eingewechselt worden und musste bereits vier Minuten später schwer verletzt wieder vom Platz.

Bis zu seinem Wechsel zur BSG Chemie in diesem Sommer hatte Hilßner seitdem kein Pflichtspiel mehr bestritten. Und in den ersten fünf Partien der noch frischen Regionalliga-Saison hatte ihn Coach Miroslav Jagatic bisher ausschließlich als Joker in der Schlussphase eingewechselt. Doch gegen den Chemnitzer FC durfte er nun erstmals wieder von Anfang an ran – und bedankte sich vor über 4.700 Zuschauern auf seine Art.

Brügmann hatte nach einer Viertelstunde Spielzeit aus der eigenen Hälfte einen Angriff eingeleitet. Seinen langen Pass entlang der rechten Außenbahn ließ Kirstein per Kopf direkt auf Hilßner abtropfen. Der läuft mit dem Ball am Fuß beherzt in Richtung Zentrum und wird dabei von zwei Chemnitzern nur halbherzig attackiert.

In zentraler Position packte Hilßner dann den linken Hammer aus und hielt aus locker 25 Metern einfach mal drauf. CFC-Keeper Wunsch schien damit so gar nicht gerechnet zu haben und machte keine glückliche Figur, als der Ball halbhoch rechts im Kasten einschlug. Es stand 1:0 für Chemie und Torschütze Hilßner formte beim Jubel die Finger zum Herz.

„Dass wir irgendwann aus der Distanz die Möglichkeit bekommen werden, haben wir gehofft“, kommentierte Coach Jagatic diesen Treffer hinterher auf der Pressekonferenz. „Dass es dann aber so klappt, ist schon Wahnsinn. Wenn ‚Hilße‘ Tempo aufnimmt und einen Schuss loslässt, hat das richtig Kraft.“

• 
• 
• 
• 
• 
• 
• 
• 
• 
• 
• 
• 
• 

Auch nach der Führung haute sich der Offensivmann richtig rein, scheute keinen Zweikampf. Und davon gab es reichlich, dafür umso weniger Torchancen. Die größte Möglichkeit zum Ausgleich ließ nach einer knappen Stunde CFC-Kapitän Müller liegen. Im Nachschuss nach einem Abpraller scheiterte er letztendlich doch an Keeper Bellot.

Chemnitz hat daher nach sechs Partien immer noch nur zwei Punkte auf dem Konto und steckt bedrohlich tief im Tabellenkeller. Zudem zog sich Smith gegen Ende der ersten Halbzeit eine schwere Knieverletzung zu. Chemie hingegen freute sich über den dritten Saisonsieg und hält damit den Kontakt zur Regionalliga-Spitze.

Die Statistik zum Spiel: www.fussball.de/spiel/bsg-chemie-leipzig-chemnitzer-fc/…