Seit der vergangenen Saison 2021/2022 musste sich der 1. FC Lok Leipzig – Stand jetzt – bereits 24 Sportgerichtsverfahren stellen. Hauptgrund dafür ist immer wieder das Abbrennen von Pyrotechnik. Das hat dem Verein im genannten Zeitraum insgesamt über 40.000 Euro Geldstrafe eingebrockt. Mit einem eindringlichen Appell haben sich die Probstheidaer deshalb nun öffentlich an die eigenen Fans gewandt.

„Hohe Geldstrafen schaden dem 1. FC Lok!“, lautet die Überschrift des Statements, mit dem der Verein auf seiner Homepage und über Social Media auf die teure Problematik aufmerksam machen will. Erst vergangene Woche beim Auswärtsspiel in Erfurt hatte es neuerliche Vorfälle gegeben.

In ihrer Veröffentlichung zeigen die Blau-Gelben die harten Fakten auf: „Für die Vorkommnisse in der Saison 21/22 hat der Verband den 1. FC Lok Leipzig in insgesamt 14 Sportgerichtsverfahren zu einer Gesamtstrafe in Höhe von über 30.698 Euro verurteilt. In der laufenden Saison 22/23 sind in 10 Verfahren bisher schon 9.439 Euro an Geldstrafen angefallen.“

Hinzu kommt, dass Lok noch bis Saisonende auf Bewährung ist. Sollte es bis dahin zu weiteren Auffälligkeiten kommen, hat der Nordostdeutsche Fußball-Verband (NOFV) für das nächste Heim-Derby ein Geisterspiel angedroht, was einen empfindlichen Einnahmeverlust mit sich bringen würde.

Auch Fanszene Lok äußert sich

Nach den Erlebnissen vom Erfurt-Spiel hatte sich die Fanszene Lok bereits Anfang der Woche in einem ausführlichen Statement öffentlich zur Problematik geäußert. „Ein Geisterspiel würde einen hohen wirtschaftlichen Schaden für unseren Verein bedeuten. Wir versuchen, uns hier immer wieder im Zaum zu halten und sind mit unseren Maßnahmen äußerst erfolgreich. Umso mehr ist es für uns nicht nachvollziehbar, wenn Einzelpersonen (…) unsere Arbeit für den Verein mit ihrem Handeln kaputt machen.“

Da Pyrotechnik als solche immer auch Stilmittel der Ultra-Bewegung war und ist, spricht sich die Fanszene naturgemäß nicht per se gegen deren Gebrauch aus. Sie solle aber „unterstützend eingesetzt werden (…) und nicht stumpf zur eigenen Belustigung“. Rauchtöpfe und Rauchfackeln, die „ohne nachzudenken abgebrannt“ werden, sowie Böller, Raketen und Leuchtspur-Geschosse, die schwere Verletzungen mit sich bringen können, werden von der Fanszene verurteilt.

So schließt das Statement ebenfalls mit einem eindringlichen Appell an die Lok-Fans: „Wenn euch wirklich etwas an unserem Fußballclub liegt, dann gebt 120 % auf den Rängen. Bringt eure Energie dort ein, wo sie wirklich gebraucht wird: bei der Unterstützung unserer Mannschaft. Das schont die Clubkasse und bringt uns wahrlich nach vorne!“

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