Zum dritten Mal vertrat Co-Trainer Christian Sobottka den noch immer nicht ganz genesenen Chemie-Coach Miroslav Jagatic. Zum dritten Mal gingen die Leutzscher als Sieger vom Platz. Beim 4:0 am Samstag vor immerhin 4.023 Zuschauern im Alfred-Kunze-Sportpark gegen Tennis Borussia Berlin (TeBe), gelang ihnen sogar der bisher höchste Saisonsieg.

Bis auf drei Punkte haben sich die Grün-Weißen inzwischen an Tabellenführer Berliner AK herangearbeitet und übernachten damit auf dem 2. Tabellenplatz der Regionalliga Nordost. Cottbus, Erfurt, Babelsberg und Lokalrivale 1. FC Lok haben morgen die Gelegenheit, mit Siegen wieder an der BSG Chemie vorbeizuziehen.

So fielen die Tore

1:0 Florian Kirstein (BSG Chemie), 15. Minute
Ein Eckball durch Florian Brügmann – von der linken Seite – wird im Fünfmeter-Raum von einem Berliner auf den langen Pfosten verlängert. Dort steht Florian Kirstein, der von seinem Gegenspieler Robin Traboulsi nicht attackiert wurde, goldrichtig und braucht aus zwei Metern nur noch einzunicken. Bitter für den Angreifer: Eine Viertelstunde später musste er mit einer Verletzung vom Platz.

Dennis Mast (BSG Chemie) verschießt Elfmeter, 42. Minute
Der Berliner Mustafa Karaman rennt im Strafraum Timo Mauer über den Haufen. Schiedsrichter Florian Butterich zeigt auf den Elfmeterpunkt und Gelb gegen Karaman. Dennis Mast legt sich den Ball auf den Punkt. Seinen nicht gut platzierten Schuss – flach, halblinks – hält TeBe-Keeper Melvin Williams fest.

Timo Mauer wird zu Boden gerempelt. Den fälligen Elfmeter kann Chemie-Kollege Dennis Mast aber nicht im Tornetz unterbringen. Foto: Jan Kaefer
Timo Mauer wird zu Boden gerempelt. Den fälligen Elfmeter kann Chemie-Kollege Dennis Mast aber nicht im Tornetz unterbringen. Foto: Jan Kaefer

2:0 Denis Jäpel (BSG Chemie), 57. Minute
Angriff über die rechte Seite: Brügmann bringt eine weite Flanke passgenau vor den Berliner Fünfmeter-Raum, wo Denis Jäpel robust gegen Verteidiger Luca Marino einsteigt und per Kopf erfolgreich ist.

3:0 Philipp Harant (BSG Chemie), 66. Minute
Ecke von der rechten Seite. Dennis Mast legt kurz ab auf Florian Brügmann, der vom rechten Strafraumeck vor das Tor flankt, wo sich Philipp Harant per Kopf gleich gegen zwei Berliner durchsetzt und ins linke Eck trifft.

4:0 Lucas Surek (BSG Chemie), 84. Minute
Der erst wenige Minuten zuvor eingewechselte Chemie-Neuzugang Mateo Andacic zieht auf der linken Seite zwei Berliner auf sich und sticht den Ball durch beide hindurch auf Lucas Surek. Der wird zwar von Luca Marino getroffen, strauchelt, hält sich aber auf den Beinen und schiebt das Leder aus spitzem Winkel an TeBe-Keeper Melvin Williams vorbei ins lange Eck.

Mit dem 3:0, das Philipp Harant hier per Kopf erzielt, war für Chemie der Deckel drauf. Foto: Jan Kaefer
Mit dem 3:0, das Philipp Harant hier per Kopf erzielt, war für Chemie der Deckel drauf. Foto: Jan Kaefer

So bewerten die Trainer das Spiel

Abdou-Rahman Njie (Tennis Borussia Berlin):
Wir haben uns mit allem gewehrt, was wir hatten. Wir haben sehr viele Angeschlagene, Verletzte, rote Karten. Wir haben das ordentlich gemacht, waren aber in den entscheidenden Momenten, speziell in den Standardsituationen, zu sorglos. Die BSG hat das herausragend gemacht. Dementsprechend ist das ein hochverdienter Sieg.

Wir müssen uns schütteln und es an uns abperlen lassen, denn nächste Woche kommt Altglienicke, die fußballerisch noch mal einen Zahn draufsetzen. Wir werden das aufarbeiten, wir werden wiederkommen. Ich bin trotz des ernüchternden Resultates sehr positiv, dass wir die Klasse halten.

Christian Sobottka (Co-Trainer BSG Chemie):
Es war kein einfaches Spiel, wenn man gegen einen Gegner spielt, der im Tabellenkeller hängt und dann noch viele Verletzte oder rote Karten hat. Es gibt ja das Sprichwort: Der angeschlagene Boxer ist nicht zu verachten. Daher war es heute eine kleine Reifeprüfung – die haben wir in der zweiten Hälfte richtig gut gelöst.

Wir sind am Anfang gut ins Spiel gekommen und schießen durch Kirstein nach dem Eckball das Tor – schade, dass er jetzt wieder ausfällt, das tut mir riesig Leid für ihn, denn er war richtig gut drauf. Danach plätschert das Spiel so dahin. Leider verschießen wir den Elfmeter, sonst wäre wahrscheinlich eher Ruhe reingekommen.

In der Halbzeit haben wir uns vorgenommen, rauszugehen und so schnell wie möglich aufs zweite Tor zu gehen. Das haben wir gut gemacht, und die Mannschaft hat es dann gut runtergespielt. Hier und da gibt es in einigen Phasen des Spiels schon noch ein paar Sachen, die wir besser machen können, aber grundsätzlich haben wir heute die Pflichtaufgabe erledigt. Es ist ja auch nicht so, dass wir jeden Gegner 4:0 weghauen.

Ich freue mich einfach für die Mannschaft, denn sie gibt Woche für Woche im Training richtig Gas. Man merkt den Teamspirit und merkt, dass sie sie sich verbessern wollen.

Die Statistik zum Spiel:
https://www.fussball.de/spiel/bsg-chemie-leipzig-tennis-borussia-berlin/…

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