Der Fakt ist nicht überraschend, aber der Zeitpunkt. Der 1. FC Lok Leipzig verkündete schon am Donnerstagnachmittag, dass Cheftrainer Almedin Civa seinen im Sommer auslaufenden Vertrag um zwei Jahre verlängern wird. Binnen eines Monats waren sich beide Parteien handelseinig und sind nun jeweils ziemlich glücklich.
Almedin Civa bleibt
Es ist nicht gerade gewöhnlich, dass ein Trainer bereits im Oktober Signale aussendet, dass eine Vertragsverlängerung über die laufende Saison hinaus möglich erscheint. Almedin Civa und die Verantwortlichen des 1. FC Lok gingen aber schon zeitig aufeinander zu. Drei Treffen und dann war der Käse gegessen. Civa bleibt und will seine erfolgreiche Arbeit in Probstheida fortsetzen.
„Hier für weitere zwei Jahre zu verlängern, ist mir nach den Gesprächen mit den Verantwortlichen leichtgefallen, da die Zukunftsausrichtung des Vereins mit meiner Vorstellung, was in den nächsten Jahren möglich und realistisch ist, identisch ist.“
Dabei passt in Sachen Pläne kein Blatt Papier zwischen beide Parteien. „Keine wilden Sachen und nur Schritt für Schritt im Sinne des Vereins, das bleibt in der heutigen wirtschaftlichen Situation der einzige richtige Weg“, so der Vertragsverlängerer.
Auch wenn im Umfeld des Vereins manch ein Fan ungeduldig ist, weil die Mannschaft dieses Jahr nicht vornweg marschiert: Den Aufstieg hat der Verein noch nie unter Civa klar als Ziel formuliert, und das wird er sicherlich auch nächstes Jahr nicht tun. Civa baut keine Luftschlösser und deswegen passt er gut nach Probstheida, wo in den vergangenen neun Jahren neben dem sportlichen Ehrgeiz auch verbale Bescheidenheit Einzug gehalten hat.
Dem 50-Jährigen war es wichtig, frühzeitig klar Schiff zu machen. „Meine Familie und ich wollten Lok frühzeitig die Zeit geben, die Zukunft zu planen. Deswegen war es für uns wichtig, den Menschen, die Lok seit Jahren mit großer Begeisterung führen, schon vor dem Jahreswechsel eine Entscheidung mitzuteilen.“
Plan B bleibt in Schublade
Hätte sich Civa gegen die Vertragsverlängerung entschieden, was bei dem familienverbundenen, zweifachen Familienvater durchaus kein unrealistisches Szenario gewesen wäre, hätte man bei Lok Plan B aktivieren müssen. Die potenzielle Kandidatenliste bleibt nun aber im Schubfach, die Planungen für die kommende Saison können entspannt beginnen.
Entsprechend frohlockt man beim 1. FC Lok. „Wir sind sehr glücklich darüber, dass sich Almedin weiter für unsere Loksche entschieden hat. Wir haben nun weiterhin Kontinuität und Planungssicherheit im sportlichen Bereich“, so Präsident Thomas Löwe.
Unter schwierigen Bedingungen hatte Almedin Civa die Mannschaft im Sommer 2020, nur einen Tag nach dem gescheiterten Drittliga-Aufstieg, übernommen, hatte da nur einen Spieler unter Vertrag. Die erste Saison wurde nach wenigen Spieltagen coronabedingt abgebrochen, den noch ausgespielten Sachsenpokal-Wettbewerb gewann Lok allerdings erstmalig und trat im vergangenen Jahr im DFB-Pokal gegen den späteren Bundesliga-Dritten Bayer Leverkusen an (0:3).
In der Regionalliga spielte Lok lange um den Aufstieg mit, war Verfolger des BFC Dynamo, musste dann aber nach zahlreichen Corona-Ausfällen und einem eng getakteten Terminplan, doch abreißen lassen.
Noch immer auf Spitzengruppen-Kurs
In der laufenden Saison steht das Team nach zwölf Regionalliga-Spieltagen derzeit auf Rang 6 mit einem Schnitt von knapp zwei Punkten pro Spiel noch klar auf Spitzengruppen-Kurs. Zum Tabellenführer Berliner AK sind es in einer engen Liga derzeit fünf Punkte.
Vizepräsident und Sportvorstand Torsten Kracht sagte entsprechend: „Almedin hat in den letzten Jahren einen sehr guten Job gemacht und trotz schwieriger Rahmenbedingungen eine starke Regionalliga-Mannschaft geformt. Seine frühzeitige Vertragsverlängerung gibt uns Sicherheit und
Kontinuität. Gerade in Hinblick auf die anstehende Kaderplanung und erfolgreiche Weiterentwicklung der Mannschaft ist dies ein ganz wichtiges Zeichen.“
Am Samstag, 12.November, trifft der 1. FC Lok im heimischen Bruno-Plache-Stadion um 13 Uhr auf den ZFC Meuselwitz.
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