Die BSG Chemie Leipzig hat endlich wieder ein FrauenfuรŸball-Team. Zu DDR-Zeiten hatte es das im Leutzscher Holz von 1969 bis 1987 gegeben. Erst 2002 wurde dann beim FC Sachsen der Frauen- und MรคdchenfuรŸball wiederbelebt โ€“ doch 2007 folgte erneut das Aus. Nach 15 Jahren Ebbe, gibt es fรผr die Saison 2022/23 mit Chemie einen neuen Anlauf. Nach mehreren Probetrainings mit insgesamt รผber 50 Interessentinnen, selektierte das Trainergespann Fabius Frantz und Steve Schwalbe-Kummer einen 24-kรถpfigen Kader. Der geht nun Anfang September in der Landesklasse Nord ins Rennen. Das ist die 5. Liga und gleichzeitig die unterste FrauenfuรŸball-Liga, in der auf GroรŸfeld gespielt wird.

Es besteht durchaus der realistische Grund zur Annahme, dass die Grรผn-WeiรŸen am Ende der Saison den Aufstieg in die Landesliga feiern kรถnnten, denn im Mannschaftskader tummelt sich jede Menge Regionalliga- und sogar Bundesliga-Erfahrung. Das liegt daran, dass etwa die Hรคlfte der Neu-Chemikerinnen im vergangenen Spieljahr noch fรผr den FC Phoenix Leipzig in der Regionalliga aufgelaufen sind.

Die Corona-Pandemie und die damit verbundenen Begleiterscheinungen hatten dem Verein aber derart zugesetzt, dass er sich in der Winterpause komplett aus dem Spielbetrieb zurรผckziehen musste. Einige Spielerinnen wechselten daher in der Rรผckrunde zunรคchst zum Ligakonkurrenten Eintracht Leipzig-Sรผd, wo sie bis zum Saisonende zu ihren Einsรคtzen kamen.

Eine von ihnen war Katharina Freitag, die mit 34 Jahren schon einiges an FuรŸballerfahrung vorzuweisen hat. Sie kickte mit dem Hamburger SV und dem 1. FC Lok bereits in der 1. Bundesliga, spรคter mit dem FFV Leipzig in der 2. Bundesliga und der Regionalliga. Mit dem FC Phoenix musste sie dann wieder ganz unten in der Landesklasse starten und hat sich bis in die Regionalliga hochgearbeitet. Mit der BSG Chemie geht es nun ebenfalls wieder in der 5. Liga los.

Das LZ Titelblatt vom Monat Juli 2022. Vร–. 29.07.2022. Foto: LZ

โ€žWarum tun Sie sich das noch einmal an?โ€œ, wollte die LZ von der frisch gewรคhlten Chemie-Kapitรคnin wissen: โ€žDas macht man, weil man eine gewisse Ethik im Sport hat. Wir hรคtten mit Phoenix ja auch die Absteiger-Karte ziehen kรถnnen, weil wir mehr als die Hรคlfte der Spiele absolviert hatten. Aber wir haben uns dafรผr entschieden, noch einmal komplett neu anzufangen, in einem Verein, der gerne FrauenfuรŸball wollte und sich hoffentlich mal wieder รผber Jahre etabliert. Daher war es eine leichte Entscheidungโ€œ.

Wichtig war ihr zudem, mit mรถglichst vielen ihrer ehemaligen Teamkolleginnen gemeinsam unter einem Dach unterzukommen. Das wurde in Leutzsch mรถglich. So stehen bei den Grรผn-WeiรŸen neben Katharina Freitag beispielsweise auch Marlene Haberecht (geb. Ebermann), Sarah Gรคbler, Fenja Schรถnball oder Pia Feldhahn auf dem Platz. Die erste echte sportliche Standortbestimmung wartet auf das neu formierte Team am Sonntag, 28. August (15 Uhr) in der 1. Runde des sรคchsischen Landespokals. Zu Gast im Alfred-Kunze-Sportpark sind dann die Frauen der SG MoGoNo aus der Landesliga.

โ€žEs wรคre schรถn, wenn wir es wieder schaffen, in einem Jahr aufzusteigen und im Pokal so weit wie mรถglich zu kommen. รœber ein Halbfinale mit der Mannschaft wรผrde ich mich freuenโ€œ, umreiรŸt Freitag die ersten sportlichen Ziele. Das wรคre gewiss ein motivierender Neustart des Projektes FrauenfuรŸball bei der BSG Chemie.

โ€žNeustart mit Bundesliga-Erfahrung: Chemie-Frauen steigen mit starkem Team in der Landesklasse einโ€œ erschien erstmals am 29. Juli 2022 in der aktuellen Printausgabe der Leipziger Zeitung (LZ). Unsere Nummer 104 der LZ finden Sie neben GroรŸmรคrkten und Presseshops unter anderem bei diesen Szenehรคndlern.

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