Der 1. FC Lok hat wieder einen Sieg eingefahren. Der 1:0 (0:0)-Erfolg beim Landesligisten (6. Liga) FV Dresden 06 Laubegast ist der erste seit dem 6. September für die Civa-Elf. In der 3. Runde des Landespokals machte sich Lok selbst das Leben schwer, weil bis zur 74. Minute kein Treffer fallen wollte. Erst ein Elfmeter, den Schinke im Nachschuss veredelte, sorgte fürs Weiterkommen. Zuvor hatte Schiedsrichter Biastoch einen gepfiffenen Elfmeter wieder zurückgenommen.
Pokalspiele sind Festtage, vor allem für die unterklassigen Teams. Beim FV Dresden 06 Laubegast hatte man sich arg ins Zeug gelegt, um das Heimspiel zu realisieren. Das ist gegen eine Mannschaft wie Lok Leipzig schon in normalen Zeiten für den kleinen Verein schwer. 2007 verzichtete der Klub beim Landesliga-Duell auf das Heimrecht. Die Spieler protestierten beim Auswärts-Heimspiel im Plache-Stadion mit einem Spruchband „Zu Gast beim Heimspiel!?“. Diesmal wollte es Laubegast zu Hause an der Steirischen Straße durchziehen. Selbst Corona konnte die Gastgeber nicht stoppen.
Und allen Unkenrufen zum trotz fiel auch ein befürchtetes Aufeinandertreffen zwischen Lok- und Dynamo-Dresden-Fans aus. Aus Leipzig durften ohnehin keine anreisen, Dynamo-Utensilien waren im Stadionareal verboten. So konnten sich alle auf Fußball konzentrieren und das Duell des Landesliga-6. gegen den Regionalliga-7. war unerwartet lange spannend.
„Wir spielen 90 Minuten und wie schon so oft, machen wir einfach keine Tore“, erklärte Lok-Trainer Civa die Spannung. Mit Gies, Sirch und Lucenka debütierten drei Spieler in blau und gelb, Jäpel und Boakye kamen über die Flügel, Salewski musste wieder hinten links aushelfen. Die erste Chance des Spiels hatte der Landesligist, der nicht nur mit Christoph Klippel einen ehemaligen Drittliga-Fußballer als Trainer, sondern mit Tony Schmidt und Eric Weskott auch zwei erfahren Regionalliga-bzw Oberliga-Hasen in seinen Reihen hat. Heynke sah bei einem tiefen Ball nicht gut aus, den Abschluss von Herzog aus zehn Metern klärte Lucenka auf der Linie. „Da hatten wir nach fünf Minuten richtig Glück“, gab Denis Jäpel zu.
Lok ließ allerdings bis auf einen Abschluss kurz vor der Pause keine weiteren Chancen zu. Stattdessen wurden die Offensiv-Aktionen der Gäste nach 25 Minuten zielgerichteter. Boakye, Nattermann, Salewski und auch Jäpel hatten teils großartige Möglichkeiten, die sie nicht nutzen konnten. Boakye schloss per Kopf und Fuß zu ungenau ab, Nattermann ließ sich frei vorm Tor noch den Ball vom Fuß stiebitzen und Jäpels Abschluss fischte Patrick Richter im Laubegaster Tor aus Nahdistanz sehenswert raus. Das Unentschieden zur Pause war ob der zahlreichen Lok-Chancen in der Schlussphase schmeichelhaft für die Hausherren.
In Halbzeit 2 verlegte sich Laubegast weitere dreißig Minuten aufs Umschalten, aber weil Lok ruhig, aber dominant aufbaute und in der Rückwärtsbewegung clever agierte, hatten die Hausherren bis zur 78. Minute keinen Torabschluss. Jereon Gies im Lok-Tor musste sich nur bei einer verunglückten Flanke in eben jener 78. Minute strecken. Nach vorne ging bei Lok die ersten zehn Minuten ähnlich viel wie vor der Pause. Als Schiedsrichter Clemens Biastoch aus Dresden nach 52 Minuten auf Elfmeter entschied sollte sich dies auch im Ergebnis niederschlagen. Doch vor der Ausführung zeigte der Schiedsrichter-Assistent, Robert Hähnel, auf einmal Redebedarf an. Statt Elfmeter gab es doch noch Freistoß für Laubegast.
„Für mich war das ein klarer Elfmeter, ich werde im Gesicht getroffen“, so der Gefoulte Jäpel. Schinke durfte erst 22 Minuten später antreten. Seinen Strafstoß nach Foul an Boakye hielt Richter, beim Nachschuss war er machtlos. Danach war das Spiel allerdings offener als die 75 Minuten zuvor. Lok verlor die Spielkontrolle, im offenen Schlagabtausch kamen die Dresdner trotz guter Ansätze jedoch zu keiner echten Torchance.
„Wir haben tolle Sachen herausgespielt“, lobte Civa zumindest die Chancenentstehung. Die Verwertung kritisierte er nach dem Spiel. „Die Jungs müssen die Dinger machen, aber das wissen sie auch selbst.“ Denis Jäpel, der selbst eine aussichtsreiche Chance liegenließ, gab dem Coach recht. „Wenn wir ein Tor machen, hätten wir das viel entspannter runterspielen können. Da muss auch ich mich hinterfragen. Letztlich sind wir aber weitergekommen, auch wenn es nicht schön aussah.“
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