In sechs Tagen trifft der 1. FC Lok im ersten Spiel um den Aufstieg in die 3. Liga auf den SC Verl. In zehn Tagen soll das Rückspiel steigen. Doch ob dieser Plan umgesetzt wird, ist nach den zahlreichen neuen Corona-Fällen im Landkreis Gütersloh alles andere als sicher. Beim SC Verl verfolgt man die Lage gespannt und tut alles für die Gesunderhaltung der Spieler und Mitarbeiter. Am Mittwoch präsentierte Lok derweil Puma als neuen Ausrüster.

Auf dem Gelände des Bruno-Plache-Stadions kehrt langsam wieder Leben ein. Im Stadion trainierte am Freitagabend Wolfgang Wolfs erste Männermannschaft, auf den Nebenfeldern am Abend die U17 und die U19. „Schön, dass hier wieder mehr los ist“, freute sich Lok-Präsident Thomas Löwe vor der abendlichen Nachwuchstrainer-Sitzung.

Löwe hat eine volle Woche hinter und vor sich. Den Nachwuchstrainern gibt er ein Update über die aktuellen Entwicklungen im Verein und gratuliert ihnen zu ihren Erfolgen im abgelaufenen Spieljahr. Dann muss er weiter zur nächsten Sitzung. In Probstheida ist derzeit vieles, fast alles, auf die kommenden zwei Spiele ausgerichtet.

Dasselbe gilt für den SC Verl. Pressesprecher Norbert Meyer hat dennoch Zeit, die derzeitige Lage im Landkreis Gütersloh zu erläutern. „Stand heute ist kein Spieler oder Mitarbeiter der 1. Herrenmannschaft des SC Verl infiziert und wir gehen davon aus, dass wir spielen können“, so Meyer. „Wir stehen im engen Austausch mit dem Krisenstab des Landkreises und wissen, dass sich die Lage auch ändern kann.“

Noch hat man im Landkreis Gütersloh nicht abschließend entschieden, ob das Aufstiegsrückspiel am 30. Juni, 16 Uhr, in Verl stattfinden darf. Im 20 Minuten entfernten Rheda-Wiedenbrück sind nach einem Corona-Ausbruch in einer Fleischfabrik 650 Mitarbeiter positiv getestet worden. 35.000 Schweine werden hier täglich verarbeitet. In Verl, wo laut Medienberichten zahlreiche Mitarbeiter wohnen sollen, stiegen die Infiziertenzahlen bisher nur leicht.

„Wir testen regelmäßig“, so Meyer. „Sollte einer positiv getestet werden, müssen wir das sofort kommunizieren.“ Was das für die Spiele bedeuten würde, ist unklar. Spielverlegung oder Spielabsage? Kampflose Qualifikation für den Gegner? Für Verl ist es das Spiel des Jahrhunderts, so Meyer. Am Ende könnte Lok oder beide Teams Schwein haben, falls der DFB beide ohne diese Spiele aufsteigen lässt. Davon ist bisher allerdings keine Rede.

Bei Lok sind derzeit alle Spieler fit. Im Training versuchten sie Freitagabend Stimmung auf das Feld im Plache-Stadion zu bekommen. So wird es auch kommenden Donnerstag, 17 Uhr, sein müssen, um ein gutes Ergebnis im Hinspiel zu erzielen. Am Sonntag zieht die Mannschaft in die Sportschule Abnaundorf.

Ab nächstem Jahr werden sie in Puma-Trikots spielen. Das verkündete der Verein auf einer Pressekonferenz am Mittwoch. „Dieser Vertrag ist der werthaltigiste und umfassendste Ausrüstervertrag in der Geschichte des 1. FC Lok“, so Löwe, der auch durchblicken ließ, dass in der 3. Liga der eine oder andere (potenzielle) Sponsor das Portemonnaie (weiter) aufmachen würde.

Das notwendige Glück soll die Mannschaft über Glücksclubschweine bekommen. Für 15 Euro können Fans ein Plüschschwein kaufen, was während beider Spiele auf der Tribüne sitzt und anschließend dem Besitzer zugesandt wird. Der Name ist eine Anspielung auf die Bezeichnung eines Lokfans in nicht blaugelben Gefilden. Am Freitagabend waren die possierlichen Tierchen nach nicht mal 48 Stunden so gut wie ausverkauft.

Aber diese 3. Liga ist noch ein Stück entfernt. Die Trainer der U15 und U17 haben ihren Aufstieg dafür schon geschafft. Nach dem Saisonabbruch wurden sie vom Sächsischen Fußballverband laut Quotientenregel zum Meister der Landesliga erklärt. Bei einem Aufstieg der 1. Herren wäre Lok weit davon entfernt, ein Corona-Opfer zu sein. Man hätte regelrecht Schwein gehabt.

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