Nach fünf sieglosen Spielen in Folge hat der 1. FC Lok Leipzig wieder einen Erfolg einfahren können. Bei der Zweitvertretung von Hertha BSC gewann die Joppe-Elf am Freitagabend mit 2:0 (1:0). Vor 616 Zuschauern spielten die Blau-Gelben tiefgestaffelt auf Konter. Die erste vielversprechende Situation nutzte Steinborn zur Führung (11.), die letzte bereitete er vor, und Pfeffer traf in der Nachspielzeit. Lok bleibt vor dem letzten Spieltag auf dem 6. Rang.

Trotz kräftezehrender Wochen und temposcharfem Spiel war beiden Teams im Hertha-Amateurstadion bis zum Schluss kaum körperlicher Verschleiß anzumerken. „Wir haben die Woche etwas ruhiger gemacht. Es war die Wochen davor anstrengend, dazu die Niederlagen, die uns in den Knochen hingen. Das war eklig“, so Steinborn. Der Berliner brachte Lok mit der ersten Kontersituation in Führung, enteilte nach Befreiungsschlag von Pannier und gekonnter Ablage von Schulze bereits an der Mittellinie den ersten Gegenspielern und schob dann überlegt an Klinsmann vorbei ins Tor. „Ich hatte Platz und bin einfach losgerannt. Ich wusste, dass die hinten bisschen langsamer sind.“

Steinborn harmonierte blendend mit erwähntem Schulze, der als Wand- und Zielspieler im 4:2:3:1 die vorderste Spitze gab und im Prinzip immer anspielbar war. Steinborn agierte auf links, Pfeffer auf rechts und Pommer zentral. Bei Ballgewinnen in der Defensive versuchte Leipzig über die 90 Minuten stets blitzartig zu kontern. Weil auch Hertha seine Stärken im offensiven Umschaltspiel hatte, entwickelte sich eine temporeiche Partie mit einigen Chancen auf beiden Seiten, wobei die Berliner die klareren Torchancen hatten, aber viele kläglich vergaben.

Mirbachs Schlenzer aus 18 Metern in der ersten und ein Kopfball von Ernesto de Angelo in der zweiten Halbzeit blieben die deutlichsten Gelegenheiten. Den Rest verteidigten Urban und Zickert engagiert, robust und vorausschauend einfach weg. „Nach der schlechten Serie haben wir uns vorgenommen, wieder mit den alten Tugenden, mit denen wir uns im Herbst aus dem Keller befreit haben, zu agieren.“ Der Plan ging auf, weil Hertha auch in der zweiten Halbzeit mit dem größeren Ballbesitz im Positionsspiel wenig anfangen konnte und Lok immer wieder seine Abschlussaktionen hatte, nach einer Stunde gleich drei Abschlüsse binnen drei Minuten vorweisen konnte. Robert Berger köpfte dabei an den Außenpfosten.

In der 90. Spielminute brachte Joppe dann noch Markus Krug, der die vier Minuten Nachspielzeit als Stürmer agierte. „Ich sollte vorn noch einmal den Gegner anlaufen“, so der Aushilfs-Stürmer Krug, der sogar noch einmal nah am Tor dran war. Hertha-Torhüter Jonathan Klinsmann wagte sich in einen Zweikampf mit Krug, der allerdings nur schnupperte und nicht zuschlug. Ganz im Gegensatz zu Pfeffer, der eine Eingabe von Steinborn mit dem letzten Konter des Spiels verwertete.

Zuvor hatte Malone den pfeilschnellen Spieler mal wieder auf die Reise geschickt. Nach dem 3:1 beim Berliner AK am 7. April gewinnt Leipzig damit mal wieder ein Spiel und kann sich am letzten Spieltag zu Hause gegen Neugersdorf auch vor den eigenem Fans mit einem Sieg verabschieden. Ein Wermutstropfen trübte den erfolgreiche Lok-Abend dennoch: An einigen Leipziger Autos wurden während des Spiels die Spiegel abgetreten.

Die Statistik zum Spiel:
http://www.fussball.de/spiel/hertha-bsc-ii-1-fc-lokomotive-leipzig/…

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