In einem durchschnittlichen Regionalliga-Spiel ist der 1. FC Lok Leipzig nicht über ein 0:0 gegen den Tabellen-Vorletzten Budissa Bautzen hinausgekommen. Vor 2.143 Zuschauern hatten beide Teams nur wenige klare Möglichkeiten, um das Spiel zu entscheiden. Lok bleibt damit seit dem 23. Februar ungeschlagen.
Wer das das Heimspiel des 1. FC Lok gegen Budissa Bautzen nicht besucht hat, ist durch die Stimmen beider Trainer zum Spiel dennoch bestens informiert. Bautzens Trainer Petrick Sander formulierte auf der Pressekonferenz: „Ein intensives Spiel ohne unfair zu sein. In unserer Situation wird es mit Hacke, Spitze, ein, zwei, drei, nichts. Wir hatten klarere Möglichkeiten auf das Führungstor und ich wäre froh, wenn das Spiel 3:3 ausgegangen wäre, dann hätten wir nämlich mal getroffen. Uns fehlt das Glück in den entscheidenden Situationen, uns fehlt auch das Zutrauen in die eigenen Fähigkeiten vor dem Tor. Für uns ist das ein Bonuspunkt. Wir haben uns noch nicht aufgegeben.“
Budissas klare Möglichkeiten vergaben Niclas Treu kurz nach der Pause, der eine langgezogene Flanke nicht ins Tor drücken konnte und Winterneuzugang Roman Kasiar, der blank aus 12 Metern aus der Drehung das Tor um Zentimeter verfehlte. Bautzen bleibt dadurch seit dem 9. März torlos.
Diese Probleme hat die Mannschaft von Björn Joppe, in der diesmal Patrick Wolf den gesperrten David Urban ersetzte, eigentlich nicht. Zuletzt schlug Leipzig den Tabellenzweiter Berliner AK und Tabellenführer Chemnitzer FC binnen sieben Tagen. Lok stand beim Hinspiel noch tief im Tabellenkeller und verschaffte sich durch zwei Tore nach Standards im Oktober Luft im Abstiegskampf. Mittlerweile ist Lok Tabellen-Fünfter mit Optionen auf mehr und entsprechend waren die Gefühle bei Björn Joppe nach dem Spiel gemischt. „Vor ein paar Monaten wären wir mit dem Punkt zufrieden gewesen. Jetzt sind wir enttäuscht.“
Joppe hatte kurz nach dem Spiel die Partie aus der Sicht seiner Mannschaft schon gründlich analysiert. „Wir haben von Anfang an nicht in unser Spiel gefunden, hatten viele einfache Ballverluste beim Passspiel über vier bis fünf Meter. Bis Donnerstagabend wollten wir Platz 4 angreifen, vielleicht waren bei dem einen oder anderen dadurch schwere Beine. In der zweiten Hälfte hatten wir zwei-, dreimal Glück als Bautzen seine Konter nicht ordentlich zu Ende spielt. Unsere Laufbereitschaft, den Meter mehr zu machen, war nicht so da wie in den letzten Wochen. Wenn das 1:0 am Ende für uns fällt, kann sich der Herr Sander auch beschweren. Das war ein klarer Ellenbogenschlag, die Schiedsrichter sind zu dritt auf dem Feld und sehen es nicht.“
Nach einem Schinke-Freistoß ging Ex-Lok-Keeper Christopher Schulz nach einem Luftduell zu Boden, der Ball flog anschließend allerdings nur an den Pfosten, der Schiedsrichter unterbrach erst zehn Sekunden später das Spiel, als Bautzen die Situation verteidigt hatte. Lok hatte zeitig Ziane gebracht, der genauso wie Steinborn in der engmaschinen Doppel-Kette der Bautzener vor dem Strafraum kaum Räume hatte und zu keiner klaren Abschlusschance kam. Steinborn hatte in der zweiten Hälfte mit zwei sehr gut herausgespielten Chancen die Führung auf dem Fuß, blieb aber nach feinem Solo und bei einem Schuss aus spitzem Winkel glücklos. Und so blieb es letztlich beim torlosen, leistungsgerechten Remis.
Lok empfängt schon am Gründonnerstag-Abend die VSG Altglienicke, Bautzen wird am Sonnabend gegen den Tabellen-Letzten Optik Rathenow antreten. „Wir haben uns noch nicht aufgegeben“, kündigte Sander an.
Die Statistik zum Spiel:
http://www.fussball.de/spiel/1-fc-lokomotive-leipzig-fsv-budissa-bautzen/…
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