Erstmals in dieser Spielzeit hat der 1. FC Lok Leipzig drei Siege in Folge eingefahren. Der 3:1-(1:1) Heimsieg vor 2.425 Zuschauern hätte dabei sogar deutlich höher ausfallen können. In einem vor allem in der zweiten Halbzeit spektakulären Spiel traf Matthias Steinborn doppelt, Kevin Schulze besorgte die zwischenzeitliche 2:1-Führung. Der Erfolg ist erst der zweite Heimsieg gegen Auerbach. Erstmalig gelang dies im November 2012 unter Marco Rose.
Um eine Stimme zum Spiel gebeten, wusste Robert Zickert erst mal gar nicht, was er sagen sollte: „Geiles Spiel, drei Punkte, einfach eine schöne Sache“, so der Lok-Kapitän. Er selbst hatte das gute Ergebnis mit einem sehenswerten Flugball über 40 Metern eingeleitet, den Matthias Steinborn nach guter Freilaufbewegung und mit technisch feiner Klinge nach 26 Minuten zum 1:0 veredelte. „Einstudiert war das nicht, ich hatte nur Steini im Augenwinkel gesehen und dachte, ich probiere es mal. Es war rein intiutiv.“ Steinborns Aktion war die erste echte Torchance für Lok nach 26 Minuten.
Zwar ging die Heim-Elf mit viel Elan ins Spiel und erkämpfte sich zahlreiche Bälle, Auerbach „verteidigte bis zum 0:1 allerdings solide“, so Gästetrainer Sven Köhler. Und obendrein glichen die Vogtländer ihrerseits mit ihrer einzigen Chance sechs Minuten vor der Pause aus. „Das war sehenswert herausgespielt“, sagte Köhler, „Da waren wir nachlässig“, Joppe, der die erste Halbzeit seiner Mannschaft nicht vergnügungssteuerpflichtig fand. „Wir hatten nicht die nötige Durchschlagskraft und haben uns zu wenig bewegt.“
Das sollte sich nach der Pause ändern, wobei Rasen und Gegner kräftig mithalfen. „Gerade als wir dabei waren, die Sache ausgeglichen zu gestalten, ging Lok in Führung und legte anschließend nach“, bedauerte Köhler. Tatsächlich hatte seine Mannschaft erst Glück, dann Pech und anschließend wieder Glück. Erst parierte Stefan Schmidt mit einem klasse Reflex einen Steinborn-Schuss aus kurzer Distanz, dann köpfte Lietz den Ball nach einer Ecke an die Lattenunterkante, ehe im direkten Gegenstoß Steinborn eine langgezogene Schulze-Flanke freistehend nicht im Tor unterbringen konnte. Den technisch anspruchsvollen Ball setzte der Ex-Berliner ans Außennetz.
Schulze und Steinborn harmonierten prächtig unter den Augen von Zoo-Direktor Prof. Dr. Jörg Junhold. Bei Auerbach, was das dritte Spiel binnen sieben Tage bestritt, schwanden nun zusehends die Kräfte. Und Loks Aufschwung erklärte Joppe so: „Je feuchter der Rasen, desto besser kamen wir ins Spiel.“ Schulzes 2:1 nach einer Stunde bereitete Robert Berger mit einem Heber in die Tiefe vor, Schulze tunnelte Schmidt, und neun Minuten später legte Schinke auch noch den dritten Treffer für Steinborn auf.
„Anschließend müssen wir dankbar sein, dass Leipzig mit den eigenen Chancen und denen, die wir ihnen vorgelegt haben, fahrlässig umgegangen sind“, so Sven Köhler. Alleine Steinborn lief bis zum Spielende noch dreimal freistehend auf das Tor zu und scheiterte jeweils, Ziane schoss knapp rechts vorbei und Schmidt im Tor nahm auch noch zwei Chancen die Luft. „Aber ein 6:1, 7:1 wäre dem Spiel und auch Auerbach nicht gerecht geworden“, erkannte Joppe kritisch an.
Während das Probstheidaer Publikum beschwingt das Stadion verließ, forderte der Teamchef, dass gegen Germania Halberstadt kommende Woche spielerisch zugelegt würde. Idealerweise wird der kommende Sonntag ein Regentag…
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