Eigentlich wollte er nie Cheftrainer im Profibereich werden, nun hat Björn Joppe in den letzten drei Monaten den 1. FC Lok aus dem Keller der Regionalliga ins Mittelfeld geführt. Am vergangenen Samstag besiegte er mit seinem Team den Ortsrivalen BSG Chemie und Lok zog damit ins Landespokal-Halbfinale ein. Mit der LEIPZIGER ZEITUNG sprach Joppe über das Derby, den anstehenden Urlaub und die ersten Monate als Lok-Trainer.
Herr Joppe, wie geht’s einen Tag nach dem Sieg im Derby?
Gut. Das war mein erstes Derby. Man realisiert es noch nicht so ganz, was passiert ist. Nach der Nacht mit der Mannschaft steht man so langsam auf und jetzt passiert es so langsam.
Die Mannschaft hat gestern Abend noch gefeiert. Wie geht es nun weiter?
Wir sind mit der Weihnachtsfeier auseinandergegangen, jeder ist in seinen wohlverdienten Urlaub gefahren. Die Spieler haben für die Zeit nach Weihnachten Trainingspläne bekommen. Ryan Malone fliegt beispielsweise nach Hause und am 3. Januar treffen wir uns wieder.
Da machen wir einen lockeren Aufgalopp und werden uns nicht explizit auf die anstehenden zwei Hallenturniere am 4. Januar in Halle und am 5. Januar in Markranstädt vorbereiten. Bei den Hallenturnieren nehme ich auch nur die mit, die Lust darauf haben. Wenn wir wetterbedingt nicht bei uns trainieren können, werden wir möglicherweise auf den Kunstrasen nach Naunhof ausweichen.
Fahren Sie auch nach Hause?
Ja, ich habe die Kinder lange nicht mehr gesehen. Zuletzt waren beide in den Sommerferien hier. Wir telefonieren öfter mal, hierher zu kommen ist für sie schwierig. Freitagnachmittag mit dem Zug und Sonntagvormittag zurück bedeutet ja mehr Stress.
Verfolgen die beiden den Weg ihres Vaters?
Meine Tochter hat mit Fußball wenig am Hut, der Große hat gestern das Spiel im Fernsehen geschaut und direkt nach dem Spiel gratuliert.
Wie bewerten Sie die ersten fast drei Monate als Cheftrainer?
Es war nie Ziel für mich Cheftrainer im Profibereich zu werden. Ich habe charakterlich eine super Truppe erwischt und es macht Spaß, tagtäglich mit ihnen zu arbeiten. Der Erfolg macht vieles einfacher. Ich fühle mich auf dem Platz zudem zu Hause. Vorher habe ich als Nachwuchsleiter acht Stunden im Büro gearbeitet und abends die U19 von Lok trainiert.
Der Ablauf ist nun natürlich anders geregelt und so wie ich ihn natürlich auch aus Profizeiten kenne. Die Büroarbeit als Nachwuchsleiter war schon eine Umstellung für mich. Sie hat auch Spaß gemacht, aber so ist es für mich passender.
Björn Joppe wird zur Rückrunde einen Trainerkollegen mit A-Lizenz an seiner Seite haben. Die Regularien des Verbands verbieten B-Lizenz-Inhaber Joppe die Ausübung der Trainerarbeit ab 1.1.2019 ohne entsprechende Unterstützung. Lesen Sie am Freitag, den 21. Dezember 2018, in der neuen Ausgabe Nr. 62 der LEIPZIGER ZEITUNG, wie sich Björn Joppe die Arbeit mit seinem neuen Kollegen teilen, was sich am Kader tun und welche Ziele sich der 1. FC Lok für die Rückrunde stecken wird.
Bereits Ende November 2018, also vor dem Derby, stand Björn Joppe der Sendung „Sportpunkt” Rede und Antwort zum Neustart bei Lok. Hier ist das Video des Gespräches des Lok-Trainers mit Norman Landgraf von Heimspiel TV.
Quelle: Heimspiel TV
BSG Chemie Leipzig vs. 1. FC Lok Leipzig 0:1 – Zwei Meinungen zu einem Spiel + Video
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