Das Oberliga-Spitzenspiel Erster gegen Dritter endete am Samstag mit einem leistungsgerechten Remis. Tabellenführer Chemie war früh in Führung gegangen, konnten den Vorsprung aber gegen die ab der 68. Minute Gelb-Rot dezimierten Gäste nicht über die Runden bringen. "Man hat gemerkt, dass die Jungs zwar kämpferisch wollten, aber fußballerisch hat es an vielen Ecken gehapert.", so Trainer Dietmar Demuth.
Chemie ging nach der derben 0:5-Pleite in Luckenwalde vor 2.708 Zuschauern im Alfred-Kunze-Sportpark ohne Manuel Wajer (Gelb-Rot in Luckenwalde) und ohne Torwart Julien Latendresse-Levesque (Demuth: “Es war nötig, dass er mal eine schöpferische Pause bekommt) ins Rennen. Für “Latte” stand der einstige Inter-Akteur Dominic-René Heine zwischen den Pfosten.
Der Start für die Leutzscher verlief nach Maß. Bereits in der 11. Minute versuchte es Benjamin Schmidt erfolgreich aus der Distanz und traf zum 1:0. Gästekeeper Dimitris Kyriatzis machte dabei jedoch eine recht unglückliche Figur. Sicherheit gab diese frühe Führung den Grün-Weißen allerdings nicht. “Nach dem 1:0 haben wir es nicht geschafft, Ruhe und Ballsicherheit in unser Spiel zu bekommen und Kombinationen zu starten. All das, was wir eigentlich können, habe ich vermisst.”, bemängelte Trainer Demuth.
Kurzimpressionen. Video: L-IZ.de
Nach etwa einer halben Stunde beteiligte sich auch Inter aktiver am Spiel. Vorher hatte sie sowohl der von Chemie entwickelte Anfangsdruck sowie die Lautstärke im Stadion mächtig beeindruckt. “Man hat deutlich gemerkt, dass viele Spieler noch nie unter so einer großen Kulisse Fußball gespielt haben.”, so Inter-Trainer Heiner Backhaus.
In Halbzeit zwei schienen sich die Gäste dann aber selbst um den vielleicht möglichen Punktgewinn zu bringen. Denn Christopher Sadamu Misaki – der erst in der 46. Minute eingewechselt worden war – holte sich innerhalb von 23 Minuten zwei Gelbe Karten ab und flog folgerichtig mit Gelb-Rot vom Platz (68.).
Aber auch diesen personellen Vorteil konnte die BSG nicht in weitere Tore ummünzen und machte auf dem Platz viele Fehler. “Wenn man 1:0 führt und dann gegen zehn Mann spielt, die schon Krämpfe haben, erwarte ich von der Mannschaft, dass sie ihre Möglichkeiten ruhiger und cleverer ausspielt und dann vielleicht das zweite Tor macht.”, war Demuth unzufrieden.
Elf Minuten vor dem Ende jubelte dann Inter. Torjäger Adrian Perez Bravo drückte den Ball zum 1:1-Ausgleich über die Linie (79.). Es war der 13. Saisontreffer des Spaniers, der die Torschützenliste der Oberliga klar anführt. Chemie fand keine spielerische Antwort mehr, büßte in der Nachspielzeit sogar noch Benjamin Schmidt per Gelb-Roter Karte ein.
Für die Grün-Weißen fühlte sich der Punkt wie eine Niederlage an, während Inter das 1:1 wie einen Sieg feierte. “Ich bin sehr stolz auf die Art und Weise wie wir hier Fußball gespielt haben, dass wir dem Spiel unseren Stempel aufdrücken konnten.”, sagte Inter-Coach Backhaus. “Ich glaube, wir haben heute den Punkt mehr als verdient.”
Sein Gegenüber Demuth war deutlich weniger euphorisch: “Das ist nicht die Chemie-Mannschaft, die am Anfang der Serie unbekümmert und druckvoll nach vorne gespielt und sich Chancen erarbeitet hat. Da hapert es an allen Ecken und Kanten. Aber dafür gibt es Gründe, die wir aufarbeiten müssen.”
Für beide Teams geht es in der Liga am Freitag, 23. November weiter. Chemie muss nach Eilenburg (19 Uhr), und Inter muss zu Hause gegen Sandersdorf ran (19:30 Uhr). Vorher kämpft Chemie jedoch am Samstag, 17. November (14 Uhr) bei Fortuna Trebendorf um den Einzug ins Viertelfinale des Landespokals.
Die Statistik zum Spiel:
http://www.fussball.de/spiel/bsg-chemie-leipzig-fc-international-leipzig/…
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Na, da wird es ja vielleicht in der OL doch noch mal spannend!