Dass RB Leipzig als Tabellenzweiter in die Länderspielpause geht und dabei mehrere Plätze vor Bayern München steht, schien vor etwas mehr als zwei Wochen – nach dem 2:3 gegen Salzburg – undenkbar. Doch genau dieser Fall ist nun eingetreten. Nach dem 6:0 gegen Nürnberg ist RBL fast ganz oben angekommen – nur der BVB hat bislang mehr Punkte gesammelt.

Ausgangslage: An einem turbulenten Bundesliga-Spieltag mit dem späten 4:3 des BVB gegen Augsburg und der Klatsche des FC Bayern gegen Gladbach bildete das Aufeinandertreffen zwischen RB Leipzig und Aufsteiger Nürnberg den Abschluss vor der Länderspielpause. Nach zuletzt drei überzeugenden Pflichtspielsiegen in Folge durften die Rasenballer mit viel Selbstvertrauen in die Partie gehen.

Gegner: Sehr unterschiedlich verliefen die vergangenen Partien der Nürnberger. Während das jüngste 3:0 im Heimspiel gegen Düsseldorf für zufriedene Gesichter sorgte, löste das 0:7 im vorherigen Auswärtsspiel in Dortmund großes Entsetzen aus. In der 2. Liga trafen RBL und Nürnberg viermal aufeinander – die Rasenballer konnten beide Heimspiele gewinnen. Ex-RBL-Torwart Bredlow stand gegen seinen alten Verein von Beginn an auf dem Platz. Der zweite Ex-Leipziger Palacios wurde zu Beginn der zweiten Halbzeit eingewechselt.

Aufstellung: RBL-Cheftrainer Ralf Rangnick ließ seine Mannschaft wieder im 4-3-3 auftreten. Die Startelf glich exakt jener Elf, die eine Woche zuvor das Heimspiel gegen Stuttgart überzeugend gewonnen hatte.

Es spielten: Gulacsi – Mukiele, Orban, Upamecano, Halstenberg – Sabitzer, Demme, Kampl – Poulsen, Forsberg, Werner

1. Halbzeit: In Trondheim hatte es immerhin etwas mehr als zehn Minuten bis zur Führung gedauert; diesmal waren es nur drei. Kampl verwandelte mit der ersten Chance zum 1:0. Als Poulsen vier Minuten später auf 2:0 erhöhte, dürften sich die ersten Stadionbesucher an das 0:7 des „Clubs“ in Dortmund erinnert haben. Bis zur Pause erzielten Sabitzer und Werner weitere Treffer. Leipzig zeigte schönen, couragierten Fußball und Nürnberg war buchstäblich chancenlos.

Tore: 1:0 Kampl (3.), 2:0 Poulsen (7.), 3:0 Sabitzer (21.), 4:0 Werner (32.)

2. Halbzeit: Nach 53 Minuten hatte Nürnberg dann doch die erste – und bis zum Abpfiff letzte – Chance: Ishak verfehlte das Tor mit einem Kopfball nur knapp. Auf der anderen Seite trafen unterdessen erneut Sabitzer und Werner, sodass es bereits nach einer Stunde 6:0 stand. Offen schien nun lediglich die Frage, ob RBL das BVB-Ergebnis übertreffen konnte. Die Chancen waren vorhanden: Werner scheiterte per Strafstoß, Orban traf nur den Pfosten und die letzten 30 Minuten spielten die Rasenballer in Überzahl. Allerdings ließen sie es nun etwas ruhiger angehen. Es blieb also bei sechs Toren.

Tore: 5:0 Sabitzer (55.), 6:0 Werner (59.)
Rote Karte: Leibold (62.)

Ausblick: Am kommenden Wochenende ist Länderspielpause. Im restlichen Oktober und November stehen dann fast ausnahmslos interessante Duelle auf dem Programm: im Pokal erneut gegen Julian Nagelsmanns Hoffenheimer, im Europacup gegen Celtic Glasgow und erneut Salzburg sowie in der Bundesliga gegen überraschend starke Teams wie Augsburg, Berlin und Gladbach, aber auch die eigentlich als Topteams vermuteten Schalke und Leverkusen.

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