Schwacher Jahresstart für den 1. FC Lok in der Regionalliga. Beim ZFC Meuselwitz verloren die Leipziger mit 0:2 (0:0). Vor 1.500 Zuschauern bot Lok speziell in der zweiten Halbzeit eine enttäuschende Leistung, kassierte Tore mit Ansage und kam über die gesamte Spielzeit zu keiner klaren Torchance. Heiko Scholz sprach nach der neunten Begengung gegen Meuselwitz ohne Sieg von einer „Frechheit“, während das ganze Spiel über die hiesigen Zaungäste ihr Testosteron lautstark abbauten.

„So ein Vollaffe“, „so ein Affe“, „du Muschi“ – Loks Außenbahnspieler Robert Berger musste sich die gesamte erste Halbzeit derbe Worte vom Meuselwitzer Publikum gefallen lassen. Der Deutsch-Kasache hatte einfach drei Freistöße für sich gepfiffen bekommen, die man auf der Tribüne allesamt nicht gegeben hätte. Klarer Fall: Berger ist ein Schwalbenkönig. Bei jedem Ballkontakt wurde Berger mit „Aua, aua“-Rufen bedacht. Den Mann mit der Nummer 2 störte das wenig. Er spielte nicht besser oder schlechter als vor den drei Freistößen, aber: er spielte auch nicht gut, blieb unter seinen Möglichkeiten.

Im zweiten Durchgang ging beim sonst flinken Berger fast nichts mehr. In der ersten Halbzeit fiel er – wie die meisten der anderen 21 Akteure – nicht weiter auf. Trübenbach hatte die einzige Meuselwitzer Chance, Schinkes Schuss aus 20 Metern in der Anfangsphase war der einzige vernünftige Abschluss der Lok-Elf – im gesamten Spiel.

Nach der Pause spielt für 25 Minuten nur der ZFC Meuselwitz, erarbeitete sich die Führung nach wenigeren Spielanteilen in der ersten Halbzeit. Urban trifft nach einer Ecke per Kopf die Latte, Weiß bleibt vor Kirsten locker und schiebt ins lange Eck (1:0/ 58.). Fabian Stenzel, Aktivposten nach der Pause, war in die Tiefe durchgebrochen und behielt beim Rückpass die Übersicht.

Ein echtes Aufbäumen des 1. FC Lok findet nicht statt

Defensiv agiert die Mannschaft größtenteils gut, doch nach vorn findet sie keine Wege. „Das war in der Offensive heute einfach zu wenig“, gestand auch Trainer Heiko Scholz, der auch eine mögliche Schiedsrichter-Fehlentscheidung nicht als Ausrede gelten lassen wollte. Schiedsrichter Max Burda hatte nach Meinung mehrerer Lok-Spieler ein Handspiel im Meuselwitzer Strafraum übersehen.

Mehr oder weniger im Gegenzug machte Pierre Le Beau nach einem Freistoß freistehend alles klar (2:0/ 77.). Letzter „Höhepunkt“: Benjamin Kirsten wirbelt beim Abtauchen zum Ball Andy Trübenbach robust durch die Luft, Trübenbach muss ausgewechselt werden, Kirsten wird der neue Berger.

Nach dem Schlusspfiff stellt sich derweil Heiko Scholz nicht wie gewohnt vor seine Mannschaft, spricht von „Frechheit“ und davon, dass man „mit drei, vier Ausfällen“ in Meuselwitz nicht gewinnen könne. Wen er meinte? Womöglich die insgesamt eher unauffälligen Paul Schinke, Nils Gottschick oder Paul Maurer.

Die Statistik zum Spiel
http://www.fussball.de/spiel/1-fc-lokomotive-leipzig-zfc-meuselwitz/…

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