Wenn der Tabellenvorletzte auf den souveränen Tabellenführer trifft, sind die Karten - zumindest von der Papierform her - klar verteilt. In einem chancenarmen Spiel konnte Außenseiter Chemie dennoch eine Halbzeit lang gut dagegenhalten. Eine rote Karte gegen den Cottbusser Matuwila (39.) ließ für die Leutzscher zusätzliche Hoffnung keimen. Doch die Klasse der Gäste setzte sich durch. Zwei Tore von Lasse Schlüter entschieden in der zweiten Halbzeit die Party für Energie.
“In der ersten Halbzeit haben wir läuferisch und kämpferisch alles reingehauen”, so Chemie-Trainer Dietmar Demuth. Gegen den Favoriten setzte er mit Alexander Bury und Neuzugang Pierre Merkel auf zwei Spitzen. Torgefahr konnten diese zunächst noch nicht erzeugen. Dafür gelang es den Grün-Weißen, den Gästen die Räume zu verknappen und das Zentrum dicht zu machen.
Die aufregendste Szene der ersten Halbzeit hatte dann auch nur am Rande etwas mit Fußball zu tun. Nach einem Foul von Marko Trogrlic gegen den Cottbusser Lasse Schlüter, kam es in der 39. Minute zu einer hitzigen Rudelbildung. In deren Folge ging auch Chemie-Kapitän Stefan Karau zu Boden. Der junge Schiedsrichter Steven Greif machte Jose Matuwila als Sündenbock aus und schickte ihn mit Rot vom Platz.
Die gesamte zweite Hälfte mussten die Cottbusser daher mit einem Mann weniger über die Runden bringen. Diesen Vorteil wussten die Leutzscher nach Wiederbeginn allerdings nicht zu nutzen. Sie wirkten unkonzentriert und es häuften sich die Fehler. “Wir sind ein Mann mehr und müssen eine Schippe drauflegen”, wusste auch Coach Demuth, “aber wir haben nachgelassen und damit den Gegner ins Spiel kommen lassen”.
Die Folge: Lasse Schlüter zieht im Anschluss an einen Eckball mit links ab, trifft den Innenpfosten, von dem der Ball zum 0:1 (59.) ins Tor springt. Chemie hatte nicht viele Antworten parat. Eine halbe Chance von Merkel war erst mal alles. Linksverteidiger Schlüter jedoch hatte Gefallen am Tore schießen gefunden. Nach Vorarbeit von Streli Mamba schippte der Cottbusser den Ball aus spitzem Winkel über den herauseilenden Keeper Julien Latendresse-Levesque zum entscheidenden 0:2 (79.) in die Maschen.
“Ärgerlich, wir hatten uns viel vorgenommen, doch das hat nur 45 Minuten lang geklappt”, so das Fazit von Chemie-Trainer Demuth. Die Leutzscher verbleiben damit auf dem vorletzten Tabellenplatz und müssen am kommenden Freitag um 19 Uhr beim SV Babelsberg antreten. Die Unentschieden-Könige der Regionalliga (11 von 18 Spielen) liegen aktuell auf dem 12. Platz.
Die Statistik zum Spiel:
http://www.fussball.de/spiel/fc-energie-cottbus-bsg-chemie-leipzig/…
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